Plattenladensterben: HMV und Virgin Megastore insolvent
vom 16. Januar 2013
Die schwindende Relevanz großer Platten- und CD-Kaufhäuser hält an: Nachdem letzte Woche die französische Großhandelskette Virgin Megastore Insolvenz anmeldete, schreibt nun das britische Traditionsunternehmen HMV diese traurige Geschichte fort. Die 1908 gegründete Kultmarke meldete gestern Insolvenz …
Irgendwie traurig. aber unvermeidbar, ich bestellt mir ja selbst meine CDs online.
Kann mich aber gut erinnern wie begeistert ich als Kind/Jugendlicher warm, wenn es mit der Familie nach London oder Paris ging, und ich in den grossen Plattenläden rumstöäbern konnte. Das war einfach etwas anderes als das kleine Plattengeschäft in der Heimatstadt.
Als Frankfurter kann ich mich noch ganz gut an die Versuche beider Unternehmen in Deutschland Fuß zu fassen erinnern. Beide mit großen Läden auf der Zeil, beide maßlos überteuert. Gerade bei HMV waren die CDs oft 10 DM (ja, damit zahlte man 1999/2000 noch) teurer, als in vergleichbaren Läden wie WOM oder Saturn Hansa. Wenn die Preispolitik in den anderen Ländern wie eben England genauso war, frage ich mich eher, warum sie es bis ins Jahr 2013 geschafft haben. Dabei habe ich eine Grundsympathie für HMV, allein schon wegen des Logos und einem Teil der Geschichte.
Ja, das ist schon ein bisschen traurig. Wann immer ich in London (oder sonst in einer Stadt, wos das gibt) bin, ist HMV doch ein fixer Anlaufpunkt um zu stöbern. Auch wenn ich, wenn ich denn was kaufe, meistens nur Angeboten kaufe und ansonsten dann doch lieber auf Amazon oder Play zurück greife, die dann halt bei den regulären Sachen doch fast immer billiger sind. Bin mal gespannt, wann FOPP wieder Insolvenz anmelden muss. Die Zeit der Musik und DVD-Geschäfte scheint sich doch dem Ende zuzuneigen. Und wir alle sind schuld dran.
Völlig logisch und richtig. Tonträger haben immens an Relevanz verloren, das hätte man auch locker kommen sehen können und die Läden ordentlich abwickeln können. Das einzige was weiterhin Bestand haben wird sind Vinyl-Läden, wenige feine. Alles andere wird digital im Netz gekauft und wenn als Tonträger, dann online bestellt. Von der Ramsch-Auswahl in Mediamärkten mal abgesehen.
Klar, so einen Megastore brauchte eh niemand, Touri-Attraktion. SK Ich meinte WENIGE feine Vinylläden. Wirklich wenige. Pro größerer Stadt einer, würde ich sagen.
sind die heute noch relevant? Ich mein, nicht falsch verstehen aber die meisten "grossen Ketten" in der Schweiz verkaufen im Laden zu 99% nur Chartspopplunder.
Garri-G Du verkennst die Thematik. Und um einen Virgin Megastore ist es gewiss NICHT schade, halt Dich künftig bitte mal mehr zurück, es nimmt Überhand.
sind die heute noch relevant? Ich mein, nicht falsch verstehen aber die meisten "grossen Ketten" in der Schweiz verkaufen im Laden zu 99% nur Chartspopplunder. »):
"die meisten "grossen Ketten" in der Schweiz verkaufen im Laden zu 99% nur Chartspopplunder." Ich halte das für den springenden Punkt! Charthits werden von den "regulären" Musikhörern via Itunes gekauft. Selbst kleine Kinder werden heute schon erzogen, dass jeder Titel in sekundenschnelle über Itunes geladen werden kann, wobei die Zahlungsabwicklung so flüssig läuft, dass sie den Kauf nicht behindert. Deshalb ist es einfacher mit Itunes, auch wenn ich absolut kein Fan bin. Was ich nur immer wieder sehe ist, dass Läden für speziellere Musik, die sich bspw. auf Nischen spezialisiert haben - Hard Wax Berlin etc. - sehr viel eher überleben. Nischen natürlich relativ gemeint im Vergleich zur Chartmusik, verglichen anhand von Verkaufszahlen. Ich hoffe nur, dass Hard Wax nicht insolvent ist. Sonst würde mir das Beispiel um die Ohren fliegen.
@SK (« Komisch. Meine feinen Vinyl-Läden hat es zum großen Teil schon längst erwischt. Da sind übrigens viel mehr darunter, denen ich eine Träne nachweine. »):
Na ja, ich bestelle eigentlich nur noch über Amazon, kaufe die Angebote des Mainstreams beim Müller Markt und unterstütze neue Formate wie Bandcamp. CDs sind tatsächlich als Medium irrelevant und ich kaufe mir die Dinger eigentlich nur der Hülle wegen (und zum "Angeben"). Ist neben der sortierten BluRay-Videothek wichtigstes Erkennungsmerkmal. Schaue mir bei fremden Leuten anstatt bekloppter Pärchenbilder oder sonstigen Innendekor, lieber die Ecke mit den CDs oder DVDs an (weiß ich sofort, ob ich mir die Person sympathisch ist). Vinyl wäre was, aber ich glaube, da bekomme ich von meiner Freundin den Riegel vor. Schaffe, schaffe, Häusle baue ? mehr Platz, dann kommt ein Zimmer mit Vinyl-Audiomaterial. Bezugsquelle für hotten 70s Scheiß kenne ich schon. Was ich viel schlimmer finde! Der Staat hat kein Geld mehr für die städtischen Bibliotheken. Das war in meiner Jugendzeit die Anlaufstelle zum Musikstöbern. Die ganze Musikgeschichte gab es da (auch wenn meist sehr zerkratzt). Da konnte man stöbern, bis man alt wurde. WOM ehemals in München war zwar ein netter Abstecher, aber gekauft habe ich da nie was. höchstens Angebote wie beim Hugendubel um die Ecke.
Leider (oder besser gesagt immerhin) gibt es hier nur einen Second Hand-Laden. Für neue Vinyl-Platten muss ich dann aber eben doch auf andere Quellen im Internet zurück greifen, da Media Markt allein schon wegen der Auswahl rausfällt. Eine Alternative wäre schön, dafür würde ich auch tiefer in die Taschen greifen. Aber das ist natürlich nur ein depperter Traum.
@freddy (« @SK (« Komisch. Meine feinen Vinyl-Läden hat es zum großen Teil schon längst erwischt. Da sind übrigens viel mehr darunter, denen ich eine Träne nachweine. »):
sind die heute noch relevant? Ich mein, nicht falsch verstehen aber die meisten "grossen Ketten" in der Schweiz verkaufen im Laden zu 99% nur Chartspopplunder. »):
"die meisten "grossen Ketten" in der Schweiz verkaufen im Laden zu 99% nur Chartspopplunder." Ich halte das für den springenden Punkt! Charthits werden von den "regulären" Musikhörern via Itunes gekauft. Selbst kleine Kinder werden heute schon erzogen, dass jeder Titel in sekundenschnelle über Itunes geladen werden kann, wobei die Zahlungsabwicklung so flüssig läuft, dass sie den Kauf nicht behindert. Deshalb ist es einfacher mit Itunes, auch wenn ich absolut kein Fan bin. Was ich nur immer wieder sehe ist, dass Läden für speziellere Musik, die sich bspw. auf Nischen spezialisiert haben - Hard Wax Berlin etc. - sehr viel eher überleben. Nischen natürlich relativ gemeint im Vergleich zur Chartmusik, verglichen anhand von Verkaufszahlen. Ich hoffe nur, dass Hard Wax nicht insolvent ist. Sonst würde mir das Beispiel um die Ohren fliegen. »):
klar, das ist schon so. Ich hab aber eher den Ansatz verfolgt, dass ich behaupte (!) dass die Chartmucke doch nicht soooo oft gekauft wird, wie man uns weismachen will (achtung, Verschwörung inc ). daher ist es kein Wunder wenns da nem Geschäft die Hosen auszieht wenn sie nur diesen Mist verkaufen.
Alben verkaufen sich nur noch gebraucht als schwarze, große Kunststoffscheiben, von Künstlern, die schon längst in Rente oder seit Jahrzehnten tot sind. Kind of Blue von John Coltrane, Originalausgabe, für unter 100 Euro? No Way!
Die schwindende Relevanz großer Platten- und CD-Kaufhäuser hält an: Nachdem letzte Woche die französische Großhandelskette Virgin Megastore Insolvenz anmeldete, schreibt nun das britische Traditionsunternehmen HMV diese traurige Geschichte fort. Die 1908 gegründete Kultmarke meldete gestern Insolvenz …
Irgendwie traurig.
aber unvermeidbar, ich bestellt mir ja selbst meine CDs online.
Kann mich aber gut erinnern wie begeistert ich als Kind/Jugendlicher warm, wenn es mit der Familie nach London oder Paris ging, und ich in den grossen Plattenläden rumstöäbern konnte. Das war einfach etwas anderes als das kleine Plattengeschäft in der Heimatstadt.
One Direction sind Stars? Wie lange war ich im Koma?
Als Frankfurter kann ich mich noch ganz gut an die Versuche beider Unternehmen in Deutschland Fuß zu fassen erinnern. Beide mit großen Läden auf der Zeil, beide maßlos überteuert. Gerade bei HMV waren die CDs oft 10 DM (ja, damit zahlte man 1999/2000 noch) teurer, als in vergleichbaren Läden wie WOM oder Saturn Hansa. Wenn die Preispolitik in den anderen Ländern wie eben England genauso war, frage ich mich eher, warum sie es bis ins Jahr 2013 geschafft haben.
Dabei habe ich eine Grundsympathie für HMV, allein schon wegen des Logos und einem Teil der Geschichte.
Dabei war selbst WOM immer schon teurer als alles andere ...
Jop.
Ja, das ist schon ein bisschen traurig. Wann immer ich in London (oder sonst in einer Stadt, wos das gibt) bin, ist HMV doch ein fixer Anlaufpunkt um zu stöbern. Auch wenn ich, wenn ich denn was kaufe, meistens nur Angeboten kaufe und ansonsten dann doch lieber auf Amazon oder Play zurück greife, die dann halt bei den regulären Sachen doch fast immer billiger sind. Bin mal gespannt, wann FOPP wieder Insolvenz anmelden muss. Die Zeit der Musik und DVD-Geschäfte scheint sich doch dem Ende zuzuneigen. Und wir alle sind schuld dran.
Völlig logisch und richtig. Tonträger haben immens an Relevanz verloren, das hätte man auch locker kommen sehen können und die Läden ordentlich abwickeln können. Das einzige was weiterhin Bestand haben wird sind Vinyl-Läden, wenige feine. Alles andere wird digital im Netz gekauft und wenn als Tonträger, dann online bestellt. Von der Ramsch-Auswahl in Mediamärkten mal abgesehen.
Komisch. Meine feinen Vinyl-Läden hat es zum großen Teil schon längst erwischt. Da sind übrigens viel mehr darunter, denen ich eine Träne nachweine.
Klar, so einen Megastore brauchte eh niemand, Touri-Attraktion.
SK
Ich meinte WENIGE feine Vinylläden. Wirklich wenige. Pro größerer Stadt einer, würde ich sagen.
kennichnich.
sind die heute noch relevant? Ich mein, nicht falsch verstehen aber die meisten "grossen Ketten" in der Schweiz verkaufen im Laden zu 99% nur Chartspopplunder.
schade. wieder zwei opfer des runterladenden lautusers mehr
Garri-G
Du verkennst die Thematik. Und um einen Virgin Megastore ist es gewiss NICHT schade, halt Dich künftig bitte mal mehr zurück, es nimmt Überhand.
ich danke euer durchlaucht vom stamme der spam-indianer untertänigst für diese, meinen geist erhellende antwort
@CafPow (« kennichnich.
sind die heute noch relevant? Ich mein, nicht falsch verstehen aber die meisten "grossen Ketten" in der Schweiz verkaufen im Laden zu 99% nur Chartspopplunder. »):
"die meisten "grossen Ketten" in der Schweiz verkaufen im Laden zu 99% nur Chartspopplunder."
Ich halte das für den springenden Punkt! Charthits werden von den "regulären" Musikhörern via Itunes gekauft. Selbst kleine Kinder werden heute schon erzogen, dass jeder Titel in sekundenschnelle über Itunes geladen werden kann, wobei die Zahlungsabwicklung so flüssig läuft, dass sie den Kauf nicht behindert. Deshalb ist es einfacher mit Itunes, auch wenn ich absolut kein Fan bin. Was ich nur immer wieder sehe ist, dass Läden für speziellere Musik, die sich bspw. auf Nischen spezialisiert haben - Hard Wax Berlin etc. - sehr viel eher überleben. Nischen natürlich relativ gemeint im Vergleich zur Chartmusik, verglichen anhand von Verkaufszahlen. Ich hoffe nur, dass Hard Wax nicht insolvent ist. Sonst würde mir das Beispiel um die Ohren fliegen.
@SK (« Komisch. Meine feinen Vinyl-Läden hat es zum großen Teil schon längst erwischt. Da sind übrigens viel mehr darunter, denen ich eine Träne nachweine. »):
besonders einer.
Na ja, ich bestelle eigentlich nur noch über Amazon, kaufe die Angebote des Mainstreams beim Müller Markt und unterstütze neue Formate wie Bandcamp. CDs sind tatsächlich als Medium irrelevant und ich kaufe mir die Dinger eigentlich nur der Hülle wegen (und zum "Angeben"). Ist neben der sortierten BluRay-Videothek wichtigstes Erkennungsmerkmal. Schaue mir bei fremden Leuten anstatt bekloppter Pärchenbilder oder sonstigen Innendekor, lieber die Ecke mit den CDs oder DVDs an (weiß ich sofort, ob ich mir die Person sympathisch ist). Vinyl wäre was, aber ich glaube, da bekomme ich von meiner Freundin den Riegel vor. Schaffe, schaffe, Häusle baue ? mehr Platz, dann kommt ein Zimmer mit Vinyl-Audiomaterial. Bezugsquelle für hotten 70s Scheiß kenne ich schon. Was ich viel schlimmer finde! Der Staat hat kein Geld mehr für die städtischen Bibliotheken. Das war in meiner Jugendzeit die Anlaufstelle zum Musikstöbern. Die ganze Musikgeschichte gab es da (auch wenn meist sehr zerkratzt). Da konnte man stöbern, bis man alt wurde. WOM ehemals in München war zwar ein netter Abstecher, aber gekauft habe ich da nie was. höchstens Angebote wie beim Hugendubel um die Ecke.
Leider (oder besser gesagt immerhin) gibt es hier nur einen Second Hand-Laden. Für neue Vinyl-Platten muss ich dann aber eben doch auf andere Quellen im Internet zurück greifen, da Media Markt allein schon wegen der Auswahl rausfällt. Eine Alternative wäre schön, dafür würde ich auch tiefer in die Taschen greifen. Aber das ist natürlich nur ein depperter Traum.
@freddy (« @SK (« Komisch. Meine feinen Vinyl-Läden hat es zum großen Teil schon längst erwischt. Da sind übrigens viel mehr darunter, denen ich eine Träne nachweine. »):
besonders einer. »):
@catweazel (« @CafPow (« kennichnich.
sind die heute noch relevant? Ich mein, nicht falsch verstehen aber die meisten "grossen Ketten" in der Schweiz verkaufen im Laden zu 99% nur Chartspopplunder. »):
"die meisten "grossen Ketten" in der Schweiz verkaufen im Laden zu 99% nur Chartspopplunder."
Ich halte das für den springenden Punkt! Charthits werden von den "regulären" Musikhörern via Itunes gekauft. Selbst kleine Kinder werden heute schon erzogen, dass jeder Titel in sekundenschnelle über Itunes geladen werden kann, wobei die Zahlungsabwicklung so flüssig läuft, dass sie den Kauf nicht behindert. Deshalb ist es einfacher mit Itunes, auch wenn ich absolut kein Fan bin. Was ich nur immer wieder sehe ist, dass Läden für speziellere Musik, die sich bspw. auf Nischen spezialisiert haben - Hard Wax Berlin etc. - sehr viel eher überleben. Nischen natürlich relativ gemeint im Vergleich zur Chartmusik, verglichen anhand von Verkaufszahlen. Ich hoffe nur, dass Hard Wax nicht insolvent ist. Sonst würde mir das Beispiel um die Ohren fliegen. »):
klar, das ist schon so. Ich hab aber eher den Ansatz verfolgt, dass ich behaupte (!) dass die Chartmucke doch nicht soooo oft gekauft wird, wie man uns weismachen will (achtung, Verschwörung inc ).
daher ist es kein Wunder wenns da nem Geschäft die Hosen auszieht wenn sie nur diesen Mist verkaufen.
Alben verkaufen sich nur noch gebraucht als schwarze, große Kunststoffscheiben, von Künstlern, die schon längst in Rente oder seit Jahrzehnten tot sind.
Kind of Blue von John Coltrane, Originalausgabe, für unter 100 Euro? No Way!