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Wichtige Tracks

Rich The Kid, Playboi Carti & Kodak Black - Plug

Da haben wir ihn: den Track, dessentwegen du den legendären "Plug!"-Producertag kennst. Es ist übrigens auch der Track, der gemacht hat, dass dein kleiner Cousin 2016 mit 17 Jahren unbedingt in einen komischen Bape-Pulli gewickelt sein wollte. Das hier ist ein Soundcloud-Juwel und nimmt einen Sound vorweg, der in den Folgejahren so selbstverständlich werden wird, dass es heute musikalisch wie nichts Besonderes mehr wirkt. Aber auch dieser komische Xanax-Gameboy-Sound musste irgendwo herkommen.

Playboi Carti - Broke Boi

Wenn wir schon bei Carti sind: Der war natürlich auch wieder mit von der Partie und hat wichtige Impulse für das Genre gesetzt (und alle seine Producer nie bezahlt). Viele Leute denken ja, dass seine Zusammenarbeit mit Pi'erre Bourne vor F1lthy seine erste große Producer-Ära war, aber tatsächlich hat vor seinem ersten Mixtape die Zusammenarbeit mit den BeatPlugzz und die Awful Records-Ära total viel dafür getan, dass er den Sound von Atlanta-Trap beeinflusst hat. Ich habe übrigens bis heute nicht ganz verstanden, warum "Die Lit" und Pi'erre generell nicht aktiver dem Plug zugerechnet werden. In meinen Ohren gehört das total dahin. Aber die Geschichtsbücher haben anders entschieden.

Nebu Kiniza - Gassed Up!

Apropos Producer nicht bezahlen: Wenn ihr jetzt denkt, 'Warte, den Beat kenn ich doch, hatten wir den nicht gerade?', dann habt ihr Recht. Weil, genau wie Carti für "Broke Boi" Rich The Kid, MexicoDro nicht für "Plug" bezahlt, hat der in einem legendären Akt des Spites einfach denselben Beat mit minimalen Variationen noch einmal gebaut und einem Atlanta-Newcomer namens Nebu Kiniza gegeben. Der hat einen ziemlich geilen melodischen Track daraus gemacht, der ironischerweise mit seinem viralen Erfolg um so mehr Leuten gezeigt hat: 'Warte, ich will mehr von diesem Sound haben.' Sie sollten es kriegen.

Thouxanbanfauni - Wish The Worst

Einen noch: Die Leute hatten wirklich immensen Bock auf diesen Sound, und für gut ein Jahr, während die Welt mit Uzi und Yachty beschäftigt war, hat im Atlanta-Untergrund quasi nichts anderes als Plugg gebrodelt. Thauxanbanfauni hat mit "Wish The Worst" einen lokalen Hit gelandet, der ebenfalls noch einmal die Formel fixiert hat.

Fun Fact: Weil Corey Lingo von den BeatPlugzz irgendwann nach Chicago abgewandert ist, um mit Fredo Santana zu arbeiten, hat Plugg schon um 2015 die Arbeit von Chief Keef extrem mitgefärbt. Interessanterweise sind die Uzis und die Yachtys, die ja vor allem Keef idealisiert haben, genau deswegen nicht zu Drill-Rappern geworden, sondern indirekt ebenfalls Kinder der Plugg-Welle, wenn auch seltsam einmal über die Chicago-Bande gespielt. Aber weil der Einfluss so indirekt kam, schätze ich, wurde er nie im angemessenen Ausmaß kanonisiert.

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