The xx: "I See You" Album-Preview
Gestern während des Abstaubens meiner Bowie- und Elvis-Schellackplatten kurz Mails gecheckt und was liegt da: Die neue The xx, die am Freitag offiziell erscheint. Oh You Pretty Things! Und wie war euer Wochenende? Zehn neue Slow Dance-Bomben der Reduktionsgroßmeister, genauer gesagt acht, denn "On Hold" und "Say Something Loving" kennt man ja bereits. Meine Vorfreude auf das dritte Studioalbum "I See You" wurde erst aufgrund von diesen neuen und sehr poppigen Songs wieder geweckt, denn nach dem gottgleichen Debütalbum fand ich "Coexist" von 2012 doch nur richtig richtig nett.
Play. 38 Minuten. Stop. Wie, was, wo waren denn jetzt die Hits? In Erinnerung bleibt nach dem ersten Durchgang erstmal relativ wenig, mit Ausnahme der für The xx-Verhältnisse bizarr strengen Rave-Fanfaren des Openers "Dangerous". Gleichzeitig weiß ich natürlich, dass ein The xx-Album nicht nach einmal hören zündet, sonst hätte ich dem Debütalbum vor acht Jahren ja kaum eine lächerliche 4/5-Wertung verliehen (dabei habe ich es sogar öfter gehört, heul). Nach eingehender Beschäftigung kommen hier meine zehn Gedanken zu "I See You":
- Jamies hibbeliges "In Colour"-Album prägt den neuen Stil nachhaltig
- Manche Songs, die dennoch träge aus bekannten Nebelschwaden entsteigen, entwickeln einen überraschend dramatischen Sog ("A Violent Noise", "Brave For You")
- "Lips" ist ein musikalischer Zungenkuss. Er dauert genau 3.21 Minuten
- Die theatralische Ballade "Performance", die Romy alleine singt, wäre nicht nötig gewesen
- "Replica" pluckert träge dahin und klingt wie … ähh, na dieser eine Song auf dem letzten Album, oder wars das erste? Ihr wisst schon.
- "I Dare You" ist ein klassischer The xx-Track im Trentemöller-Remix
- Der Rausschmeißer "Test Me" muss in weiten Teilen entstanden sein, als die Studioheizung in Reykjavik gerade ausgefallen ist
- Jamies und Romys zweistimmiger Gesang befriedigt einen ähnlich wie das Entdecken einer neuen Netflix-Serie oder Shopping im Sommer auf der Melrose Avenue in L.A., wo diese Platte unter anderem auch entstanden ist (also in L.A.)
- Diese Rave-Fanfare im Opener ist schon krass geil
- The xx klingen immer noch eindeutig nach The xx, nur nicht mehr so wie früher
Eine ausführliche Album-Review von "I See You" liefert uns laut.de-Autorin Paula Irmschler pünktlich zum Veröffentlichungstermin Ende der Woche.
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