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Heilige Messe mit Black Sabbath

Doch wie heißt es so schön: Man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Am Mittwoch hieß es im Zürcher Hallenstadion: Schnauze halten, Ozzy kommt. Haderte ich im Vorfeld noch mit der Frage, ob 125 Schweizer Franken Eintritt wirklich angemessen sind, um drei alte Männer im Jahr 2016 den Soundtrack ihrer Jugend runterspulen zu sehen, schaukelten die Testikel unserer Gang bereits bei den Kirchturmglocken des Openers "Black Sabbath" (siehe Video) und zwar ganz ohne Jogi-Moves.

Der angeblich so tattrige Iron Man zittert maximal, wenn Sharon ihn in flagranti mit seiner Stylistin erwischt, on stage zieht der Mann immer noch alle Register, ist bestens bei Stimme und wenn er "I can't fucking hear you" kreischt, ist das keine Anspielung auf den eigenen Hörschaden. Die Setlist 1:1 dieselbe wie in der Berliner Waldbühne neulich, 14 Songs, nur Hits, sprich: Kein einziger Song des aktuellen Albums "13". Danke auch dafür. Okay, ob "Dirty Women" von 1976 ein Hit war, vermag ich nicht zu sagen, war die einzige Nummer, die ich nicht kannte. Aber deswegen schreibe ich ja auch nicht den Metalsplitter. Wer noch irgendwie an Karten für die Black Sabbath-Shows in Wien (28.6.) oder Prag (30.6.) rankommt: Kaufen. Die Band ist in Feierlaune. Kein Song jünger als 1976. Ozzy in full gear. Und: Die Tour heißt "The End". Und dieses Mal meinen sie es ernst.

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