5 Fragen an ... Bonaparte
Drei Platten für die einsame Insel.
Das ist so schwierig. Ich würde wahrscheinlich drei leere Wachsplatten mitnehmen und die dann auf dieser Insel mit den Tieren oder den Ureinwohnern irgendwie einritzen. Das wären unsere drei Platten für die Ewigkeit. Wenn wir dann schon lange nur noch Knochen und Staub sind, wird irgendjemand diese Platten finden und hören, was wir auf dieser Insel so gemacht haben. Das werden posthum die großen Hits.
Was war dein größter Spinal Tap-Moment bisher?
Die meisten Sachen aus diesem Film treten ja wirklich im Leben eines Rock’n’Roll-Musikers auf. Jedenfalls gibt es das Sich-Unter-Der-Bühne-Verirren immer wieder. Das letzte Mal hatte ich das auch mit King Khan, als wir in der Volksbühne Berlin unter der Bühne John Waters, den großen genialen Filmemacher, suchten und uns in den Gängen verliefen. Man findet auch die Bühne oft nicht, bis man irgendwann irgendwo rauskommt. Klassiker.
Welcher Star, den du persönlich getroffen hast, hat dich richtig beeindruckt und warum?
Ich muss sagen, ich habe in meinem Leben so viele Leute getroffen, die man für irgendwas kennt, weil es ein großes Ziel in meinem Leben war, jeden Tag jemanden kennenzulernen, den ich in meinen Teenagerjahren als musikalische Legende toll fand. Das waren meistens Jazz- und Soulmusiker. Die letzte Person, die mich zutiefst berührt hat und die ein Superstar ist, obwohl ihn fast niemand kennt, ist Jean-Jacques Perrey.
Er ist 85 und wurde von fast allen im Hip Hop gesampelt. Jeden Tag läuft in jeder Disneyworld auf der Welt seine Musik. Er hat mit Synthesizern performt und endorst, bevor es überhaupt Moog oder so gab. Ich ging letzte Woche zu seinem Haus und er ist so wie mein Großvater. Es ist so unglaublich, was er alles geleistet hat und wie wenig Lorbeeren er davon getragen hat, geschweige denn Geld verdient hat. Er sagt immer: “I am happy. I just want to be happy.“ Er verschenkt seine alten Instrumente, er besitzt nur noch eine Ondioline. Jean-Jacques ist mein Held, der süßeste Mensch auf Erden.
Tobias Jundt alias Bonaparte veröffentlicht am 30. Mai sein viertes Album "Bonaparte".
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