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Studie: Briten hängen am Medium CD

Vor kurzem war ja wieder weltweiter Record Store Day, wo traditionsgemäß der unzerstörbaren Tradition des Vinylkaufs in Form von neu aufgelegten Special Editions und Livegigs beim lokalen Plattenhändler gehuldigt wurde. Eine britische Studie untersuchte zu diesem Anlass das Musikkonsumverhalten britischer Jugendlicher und fand heraus, dass allen Unkenrufen zum Trotz scheinbar nicht mal die CD zum Sterben bereit ist (zumindest in UK).

Innerhalb eines Monats hätten gemäß der Studie von ICM Research 23% der britischen Jugendlichen zwischen 18 und 24 Jahren eine CD gekauft und nur 20% einen Download (10% Vinyl). Mehr noch: Die physischen Formate CD, LP und zuletzt sogar wieder Kassette stünden vor allem aufgrund des Sammelcharakters hoch im Kurs. 15% der CD- und LP-Käufer würden ihre Neuerwerbungen nämlich nie anhören, sondern sie direkt in den Schrank stellen. Unter den 18- bis 24-Jährigen sind es sogar 26%. Das leuchtet im Falle von Vinyl ja noch ein (Stichwort: MP3-Gutscheincode), aber das immense Interesse am Produkt CD überrascht in Streamingzeiten dann schon etwas (außer CDs kosten in Großbritannien mittlerweile 3 Euro). Für sachdienliche Hinweise im Kommentarbereich bin ich dankbar.

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11 Kommentare mit 32 Antworten

  • Vor 10 Jahren

    Das Problem was sich nach ein Paar Jahren dann ergibt ist der ausreichende Platz fuer die Cds. Hinzu kommen noch große Special Edition-Boxen (wie es im aktuellen hip-hop ja mittlerweile so ueblich ist). Irgendwann faengt halt alles an ueberdimensional viel Platz zu verbrauen. Bei den Downloads ist es ja meistens sogar so, dass man das Booklet noch dazu bekommt. guenstiger ist das meistens auch noch. und so eine Festplatte ist deutlich praktischer als 6 Regale voller Cds. Kenne auch einige 60/70er Jahrgaenge die ihre Sammlung gerippt haben und diese dann (fast) vollstaendig verkauft haben. auch wenn sie es finanziell gar nicht noetig hatten. bin kein vinyler typ. ich kann daher nicht beurteilen ob diese sich besser lagern lassen.

  • Vor 10 Jahren

    Kann ich sehr gut nachvollziehen. Es ist zwar "nur" eine CD oder Vinyl und "nur" etwas zum Anfassen, aber es ist auch jede Menge Liebe zu einem Werk. Wie ein gutes Buch im Regal einen ein Leben lang begleitet, von Freunden ausgekramt und darüber diskutiert wird, so ist auch ein physikalischer Datenträger für Musik. Auf einer Festplatte ist das eigene Lieblingsalbum nur eines von vielen - noch dazu in aller Regel in einer miserablen Qualität.

    • Vor 10 Jahren

      Ach, das ist doch auch Blödsinn. Du kannst das Zeug auch in (nahezu) 1 zu 1 Qualität auf der Festplatte haben. Trotzdem ist es nicht das selbe. Für Downloads bezahle ich nicht. Wenn ich ein Album besitzen will, dann kauf ich die CD. Auch wenn ich die dann nie anhöre und meistens MP3s oder FLACs anhöre.

    • Vor 10 Jahren

      In aller Regel sind gedownloadete Songs in einer niedrigen Bitrate. Kommt natürlich auf den Anbieter an. Um sie in hoher Qualität zu besitzen, muß man sie meistens aber vorher als CD/Vinyl gekauft haben.

      Ist auch egal, weil ich absolut derselben Meinung bin. Wenn ich schon erspartes Geld für ein von mir geliebtes Werk ausgebe, dann will ich es auch im Regal stehen haben. Meistens höre ich das Album dann auch als FLAC, aber hätte ich es ausschließlich in einer Playlist, wäre es nur ein weiterer Eintrag.

  • Vor 10 Jahren

    Ich würde ebenfalls für nichts Geld ausgeben, was man weder anfassen, noch sehen, noch riechen oder schmecken kann.

    • Vor 10 Jahren

      Oha. Kriegst du deinen Internet-Zugang kostenlos? Zahlst nie was für die Taxi-/Bus-/Bahnfahrt? Gibst nie Trinkgeld im Restaurant? Deine Pakete verschickst du kostenfrei und die Krankenversicherung bekommst du auch umsonst? Wenn ganz Deutschland diese Einstellung hätte, wäre wohl der gesamte Dienstleistungssektor komplett am Arsch :whiz:

      Ne, im Ernst, das Wertvolle an der Musik sollte nicht am Tonträger festgemacht werden, auf den es gepresst wird. Die Arbeit, die der Künstler damit hatte, um das Werk zu erschaffen, ist das Gut, das für uns Musikliebhaber einen Gegenwert haben, nicht die Leistung des CD-Presswerks/Plattenlabels, findest du nicht?

    • Vor 10 Jahren

      Internet krieg ich kostenlos, ja. Die anderen Dienstleistungen sind nicht virtuell, sondern tatsächlich existent.

      Ich gebe Dir recht damit, dass es auf die Arbeit ankommt, die sich die Künstler mit ihrer Musik gemacht haben. Aber diese Arbeit kommt in physischer Qualität auch besser daher als in virtueller. Ich spreche dabei nicht von der Soundqualität, sondern von Covergestaltung, Booklet, Texte, Widmungen etc.

      Wieviel verdient denn ein Künstler von den 9,90 Euro bei itunes? Nicht viel. Dann lieber CD oder Vinyl kaufen und vor allem auf die Konzerte gehen!

    • Vor 10 Jahren

      Inwiefern ist für dich eine mp3 nicht "tatsächlich existent" oder "virtuell"? Oder findest du auch, dass die Arbeit eines Software-Entwicklers, der das Betriebssystem auf deinem Computer programmiert hat, keinen Gegenwert besitzt, weil du deren Ergebnis zwar täglich nutzt, aber nicht anfassen oder riechen kannst? Ich verstehe die Logik hinter der ersten Aussage immer noch nicht...

      Und davon abgesehen: Wie oft liest du die Widmungen etc.? Und wie wichtig sind diese für die tatsächliche Wertung der Musik, die du dir garantiert öfter anhörst als dir das Booklet anzuschauen? Mal ganz davon abgesehen, dass wirklich schön ausgestaltete Booklets nur von großen Labels beigelegt werden. Bei 90% der Indie-Künstler kann man getrost darauf verzichten, weil da nur 2-4 Seiten dedruckt werden, weil es halt eben dazugehört... Schon mal das Original zu "Jetzt schämst du dich" von Huss und Hodn in der Hand gehalten? Und bist du ernsthaft der Meinung, dass die Musik auf dem Album ohne dieses "Alibi"-Booklet etwas an ihrem Wert einbüßen würde?

      Wieviel ein Künstler von iTunes fürs verkaufte Album bekommt, wissen wir beide nicht (allerdings definitiv nicht weniger als pro verkaufte CD über Warner/Universal/BMG). Aber mit dem Loslösen vom Tonträger entstehen eben ganz andere Möglichkeiten. Man kann seine Musik auf der Band-Homepage gegen Zahlung anbieten, man kann Download-Codes auf den eigenen Konzerten verkaufen usw. usf. Damit ist man endlich nicht mehr auf die Maschinerie "Tonträger-Vertrieb" angewiesen und kann endlich unabhängig von den Labels agieren - was jahrzehntelang der herbeigesehnte Zustand der meisten Musikliebhaber war. Und nun kommen Leute wie du und reden diese neuen Möglichkeiten nieder und tun so, als ob die Musik dahinter wertlos wäre und man letzten Endes nur bereit ist zu zahlen, wenn man es anfassen kann. Irgendwie unlogisch, findest du nicht?

    • Vor 10 Jahren

      Bin da zu 100 Prozent bei InNo. Bezahlt werden sollte ein Künstler für die Musik, sein Werk und nicht für das Medium. Also kann mir auch ein MP3-Album gern mal 10 Ocken wert sein. Und wie viel er/sie davon kriegt, hängt davon ab, wie da gearbeitet wird - 10 Euro bei Bandcamp überwiesen kommen direkt bei den entsprechenden Indie-Bands an, 10 Euro an den Major abgelatzt, dann weißt du selbst, welcher Rattenschwanz da dranhängt und am wenigsten kriegt (ebenso wie im Verlagswesen der Autor) der Musiker selbst.
      Davon ab finde ich diese "ich zock Platten ab, aber dafür klopf ich mir auf die Brust, weil ich geh ja auf Konzerte"-Einstellung inzwischen auch nervig. Ich meine, seien wir doch mal ehrlich, ist doch entwürdigend, für einen Künstler jahrelang durch die Lande tingeln und im jedem Scheißloch spielen zu müssen, nur um sein täglich Brot zu verdienen. Wo sind wir denn hier, beim fahrenden Volk?

    • Vor 10 Jahren

      Würde InNO und Menschenfeind in einigen Teilen voll und ganz zustimmen.
      Vor allem im dritten Absatz von InNO. Was die Selbstvermarktung anbelangt, ist es heute für viele Bands und Labels wesentlich leichter, ihre Musik rauszubringen, mit Verweis auf Bandcamp etc.

      Auf der anderen Seite muss man sagen, dass es heute für die ganzen jungen Bands WESENTLICH schwerer ist als noch z.B. in den 90ern, ihre Musik rauszubringen und damit Kohle zu scheffeln. Ich glaube z.B. nicht, dass ein Morlockk Dilemma viel Geld mit seiner Musik scheffelt. 90% seiner Musik wird bei youtube gehört oder einfach gerippt. Auch Konzertmäßig siehts da schwierig aus. In Frankfurt etwa waren nicht mal 100 Leute aufm Konzi.

      Ich weiß auch garnicht ob man das unbedingt LOGISCH begründen kann, warum man physische Datenträger virtuellen bevorzugt.

      Mir persönlich ist halt das haptische, das emotionale, das Coverartwork, die Erinnerung sehr wichtig. Eine alte CD und noch mehr, eine alte Platte, sehe ich einfach als Dokument an.

      Ein Freund von mir hat sich von 2Trackboy & Echomann (Huss & Hodn) die "Esmusssoein" EP für 150 Euro gekauft. Das würde ich z.B. auch nicht machen. Ihm war es das aber bspw. wert.

      Dafür hab ich mir für 200 Euro die blaue Beatles-Box aus den 70ern gegönnt.

      Für alle Alben als mp3 würde ich hingegen aber nichtmal 50 Eier bezahlen, weil mir da einfach der Gegenwert fehlt.

      Und natürlich machen Software-Entwickler tolle Arbeit. Aber sie entwickeln eben "Soft"-Ware, kann man also nicht anfassen, im Gegensatz zur Musik.

      Für ein Poster würde ich ja auch mehr ausgeben als für einen Desktophintergrund...

  • Vor 10 Jahren

    An- und Verkauf nimmt keine CD's mehr. Weil kein Sammlerwert... Nicht falsch verstehen, ich mochte es auch früher in den Musicstore zu gehen, diese überwältigende bunte Welt an CD Covern... (Dazu der überdimensionale tragbare CD Player...) Doch eben zu viel zu teuer und diese Store's verschwanden so schnell wie sie da waren...

  • Vor 10 Jahren

    hab mind. die hälfte meiner sammlung scho in den keller verfrachtet.teils aus platzgründen, teils weil ich die alben nimmer höre und teils weil ich immer fauler werde, aufm pc hast die alben halt mit 2-3 klicks parat.

  • Vor 10 Jahren

    Diskutiert ihr hier ernsthaft darüber, ob jetzt analog oder digital besser ist? Beides hat halt seine Vor- und Nachteile, der Rest ist Geschmackssache. Man kann ja sagen "Ich mag Vinyl lieber, weil ich eher der haptische Typ bin" oder was weiß ich, aber dann zu versuchen, das digitale Musikangebot schlecht zu reden, halte ich für Quatsch. Hören und hören lassen.

    • Vor 10 Jahren

      Genau das meine ich oben auch. Ich habe kein Problem damit, wenn einer lieber was zum Anfassen hat. Aber wenn behauptet wird, dass die Arbeit des Musikers ohne das dazugehörige Cover/Booklet keinen Cent wert ist, kann ich doch mal kritisch nachhaken, oder?

    • Vor 10 Jahren

      haeh? die diskussion analog vs digital kam doch ueberhaupt nicht auf, nur die zwischen physischer oder virtueller speicherung. also ich hab gerne CDs rumliegen, aber mache mir leichte sorgen ob ihrer haltbarkeit.. na mal sehen.

    • Vor 10 Jahren

      @speedymcs: This!