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Billy Corgan über Chris Cornell

Ob es Cornell wirklich Probleme bereitete, mit den wieder vereinigten Soundgarden in Theatersälen aufzutreten, wissen wohl maximal seine Bandkollegen. Corgan geht im weiteren Verlauf noch auf künstlerischen Selbsthass als mögliche Ursache ein: "Du hörst diese Stimmen in dir, die sagen: 'Dafür habe ich das alles nicht angefangen' oder 'Alle finden es großartig, nur ich nicht und ich weiß nicht mal warum'. In meiner Version der Wirklichkeit, fasste er [Cornell] in diesem Moment eine Entscheidung, die sein Leben beendete. Ich war am selben Ort schon tausend Mal, deshalb habe ich es verstanden - obwohl Selbstmord an sich natürlich keinen Sinn macht. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da wurde ich überall auf der Straße erkannt und von heute auf morgen hörte das auf. Das ist in gewisser Weise ein quälendes Gefühl. Und wenn du unsicher bist, was die meisten Künstler sind, beginnst du zu überlegen, was du wohl falsch oder zumindest nicht richtig gemacht haben könntest. Ich will hier nicht Chris Cornells Geschichte schreiben, aber ich kenne das Gefühl, viel geschaffen zu haben und dennoch ein taubes Gefühl zu spüren. Das ist meine Version der Geschehnisse: Es hätte genau so gut ich sein können."

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3 Kommentare

  • Vor 3 Jahren

    Klingt dann doch irgendwie mehr nach Projektion und dem, was ihn persönlich fertig macht, als nach irgedetwas anderem imo.

  • Vor 3 Jahren

    Ich hab nichts erreicht ausser aus dem Sumpf zu kriechen und eine Vollzeitstelle zu bekommen, juhuuu. Ich war schon 10.000 mal an diesem Ort und aufgrund Krankheit etc wird sich das auch nicht mehr ändern. Trotzdem versuche ich mir immer wieder einzureden, dass Suicid egoistisch wäre. Manchmal fehlt halt nur ein kleines bisschen Egoismus, aber dafür ist mein Helfersyndrom leider zu groß..

  • Vor 3 Jahren

    Blade, das ist unter deinen Umständen (wofür du nichts kannst) eine sehr große Leistung. Und damit hast du verdammt viel erreicht.
    Mach weiter so!