Die Ärzte live in Konstanz (2/3)
Dinge, die sich seit 2003 auf der Ärzte-Bühne nicht verändert haben: Bassist Rod genießt seine Rolle als stiller Beteiligter, bei Farin und Bela ist nach wie vor unklar, weshalb sie das alles immer noch machen: Wegen der Wortgefechte oder doch wegen ihrer Songs. Farin: "Hier vorne stehen einige Leute, die waren schon mal auf einem Ärzte-Konzert und sie sind freiwillig wiedergekommen." Darauf Bela: "So geht's mir auch ständig." Der Spaß spiegelt sich auch auf den Tourshirts wider: "Uns geht's Klima" lautet etwa die leichte Abänderung ihrer allerersten Veröffentlichung - ein Gag mit ernstem Hintergrund, der auf die jüngere (Real-) Politisierung der Gruppe hinweist, dabei aber ohne den heiligen Ernst neuer Songs wie "Our Bass Player Hates This Song" oder "Kraft" auskommt.
Dass es 2003 noch kein setlist.fm gab, war rückblickend natürlich ein Segen. Heute weiß man eben vorher schon ungefähr, was einen im Konzert erwartet. Und klar, allen Fans kann man es sowieso nie recht machen, aber jetzt mal im Ernst: Die 80er-Ärzte sind auf dieser Tournee schon übertrieben unterrepräsentiert. Stattdessen finden sich Sachen wie "Angeber", "Lied vom Scheitern", "Lasse Redn" und "Las Vegas" in der Setlist, die in Anbetracht der vielen anderen Songs jener Jahrzehnte ab und zu doch für Längen sorgen. Aber man muss ja auch mal etwas trinken. Oder T-Shirts kaufen, ohne ewig anzustehen. Schon der Opener "Himmelblau" zeigt an, dass die Band ihre Midlife-Crisis-Alben "Jazz ist anders" und "Auch" keineswegs außen vor lässt. Und das ist in diesem speziellen Fall oder später bei "Fiasko" auch uneingeschränkt zu begrüßen.
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