Pink und Maus: Rightwing LoFi-Freaks?
welcome to the panoptigan. they wasted no time...save yourselves friends, cancel me now and turn me in before they come for you
— Ariel Pink (@arielxpink) January 7, 2021
Jetzt kann man sich natürlich fragen, ob nicht zumindest die politische Nähe des Komplett-Weirdos Ariel Pink zu patriotischem Redneck-Gelaber irgendwo erwartbar war. Für meinen Teil jedenfalls nicht. Klar war Pink immer vor allem der Typ zerschossener L.A.-Freak, dessen Markenkern nicht gerade aus dem Verbreiten besonders hellsichtiger oder geistreicher Kommentare bestand. Zwischen dem eventuell drogeninduzierten, jedenfalls oft amüsanten Spiel mit der Öffentlichkeit und einer wie auch immer gearteten, moralischen Unterstützung für einen misogynen Rassisten liegen dann aber leider doch Welten.
Mit den LoFi- und Chillwave-Kumpels Pink und Maus sind es nun wieder zwei weiße Indie-Künstler mehr, die analog zu Morrissey eine weiße Fanbasis mit unerwartet rechten Tendenzen in Schockstarre versetzen. Die allgemeine Grundannahme, dass Freaks und Outsider wie Pink, die zuvorderst in linken Undergroundzirkeln abgefeiert wurden, automatisch auch politisch in diesem Fahrwasser unterwegs sind, hat sich als falsch erwiesen.
Bei Maus tappt man dagegen noch im Dunkeln, wie genau die Aktion politisch einzuschätzen ist. Maus sorgte 2017 für Aufsehen, als er eine sechsjährige künstlerische Schaffenspause damit begründete, seinen Doktorabschluss in Politischer Philosophie abgelegt zu haben. Politik, ausgerechnet. Seine Songs "Cop Killer" und "Rights For Gays" legten darüberhinaus nie eine Nähe zu allzu konservativem Gedankengut nahe. Eine gewisse Michelle Schwartz, Immobilienmaklerin aus Beverly Hills, fühlte sich derweil bemüßigt, Einzelkind Pink, den sie ihren "Bruder" nennt, in glühenden Worten zu verteidigen.
Vielleicht sollten wir alle mehr Demi Lovato hören.
My heart is broken. It makes me to sad to believe how naive I was to think this couldn’t possibly happen, and yet it did. Here we are. For everyone in my comments saying “where’s d7” or wanting me to sing instead of speaking up about what needs to change in this country... pic.twitter.com/md5XPFmj2B
— Demi Lovato (@ddlovato) January 7, 2021
2 Kommentare
Sind wir schon wieder dabei, dass Menschen öffentlich gejagt und denunziert werden, weil sie eine bestimmte politische Einstellung hatten? Also darf man jetzt schon nicht mehr demonstrieren? Im Ernst Laut, ich weiß, ihr haltet euch für unantastbar und die moralische Instanz, während in eurem Forum anscheinend schon richtiges Mobbing stattfindet aber dass ihr hier nicht besser als Faschisten agiert, ist euch bewusst? Aber am armseligsten ist es, wie der Autor meint, nur weil er den Künstler bisher toll fand, ist es sein Recht sofort zu wissen, wie dieser politisch denkt und ihn dann öffentlich an den Pranger zu stellen, weil er es wagt, in dem Land, in dem er auch lebt, das zu wählen, was er mag.
Bitte nicht John Maus. Tu mir das nicht an!!!