Song der Woche: Christin Nichols "Today I Choose Violence"
Es geht voran. Erst letzte Woche wurde die Nachricht publik, dass Carolin Kebekus mit einem geplanten reinen Frauenfestival namens Ring Am Rock ein deutliches Zeichen gegen die nach wie vor virulenten Pimmelfestival-Line-Ups setzt. Erschreckend finde ich ja, dass nicht einmal eine Pandemie, die bei aller Tragödie doch den nicht zu konternden Vorteil mit sich brachte, sich einmal in Ruhe hinzusetzen und über bestimmte Dinge länger nachzudenken, zu irgendeiner Art von Neujustierung im Veranstaltungssektor geführt hat. Dafür kommt jetzt Christin Nichols mit "Today I Choose Violence" daher und bringt ein paar Sätze mit, die sich wohl leider jede zweite Frau im Musikbusiness (und nicht nur dort) schon von angeblich wohlmeinenden Männern hat anhören müssen.
In ihre Strophen packt sie vergiftete Komplimente und Kommentare, die von Sexismus über Gender-Wahn bis hin zu Patriarchatshuberei reichen, um ihre Wut dann im knallenden Refrain rauszulassen. Kebekus hat hier hoffentlich genau zugehört und bucht Nichols für ihr Festival. Noch wünschenswerter wäre freilich Nichols' Engagement auf den großen Bühnen mit absurdem Männerüberschuss. Ihr Album "I'm Fine" erscheint im Spätsommer.
"Today I Choose Violence" läuft auch im Tagesprogramm unseres Redaktionsradios laut.fm/eins und ist Neuvorstellung in unseren Charts.
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