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8. Todestag von Lee Hazlewood!

In Anlehnung an Rudi Völlers Scharmützel mit Marcell Jansen möchte ich sagen: Wer Lee Hazlewood nicht feiert, hat Musik nie geliebt. Heute vor acht Jahren starb der amerikanische Songwriter an Nierenkrebs. Er wurde 78 Jahre alt. In den späten 60er Jahren reüssiert Hazlewood als Komponist für Nancy Sinatra ("These Boots Are Made For Walking"), gemeinsam entstehen unvergessliche Duette wie "Summer Wine", "Jackson" und "Some Velvet Morning". Danach verfolgt er abseits der Charts eine Solokarriere, die ihm Fans wie Nick Cave, Jarvis Cocker oder Blixa Bargeld einbringt.

Zwei Monate vor seinem Tod traf ich die Legende in seinem Anwesen in Las Vegas für ein unvergessliches Interview, wahrscheinlich der Höhepunkt meiner Interview-Laufbahn (sorry, Martin Gore). In dem knapp zweistündigen Gespräch ist der Mann von seiner Krankheit schon schwer gezeichnet und verweigert darum auch meine Bitte nach einem Erinnerungsfoto, lässt aber Sprüche vom Stapel, die in Stein gemeißelt gehören, etwa über die Rock'n'Roll Hall of Fame: "Da hocken alte Menschen in der Jury, die sich toll finden, indem sie irgendwelche berühmten Leute einladen. Glaubt mir, ich habe in meinem Leben einige sogenannte Stars zu Hause besucht, und ihr braucht jetzt gar nicht fragen welche, das sag ich euch sowieso nicht. Jedenfalls war ihr Haus nicht abbezahlt, der Wagen schrottreif und was weiß ich noch, aber an der Wand hingen schön die Auszeichnungen rum. Wenn ich die Wahl habe, dann bevorzuge ich doch meine Variante: Ich habe ein eigenes Haus, eine tolle Familie und mein Auto nimmt mir auch niemand weg."

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