November: Adele diktiert Spotify Workflow
Die Frau, die nach ABBA in diesem Jahr wohl den größten Streaming-Hype verzeichnen wird, kam mit einer aufsehenerregenden Nachricht in die Schlagzeilen. Auf Adeles Bitte hin soll Streaminggigant Spotify den beliebten Shuffle-Button als Default-Option entfernt haben. Auf Twitter erklärte die Sängerin den Hintergrund ihres Wunsches: "Wir erarbeiten nicht ohne Grund mit größter Sorgfalt eine Tracklist für ein Album. Unsere Kunst erzählt eine Geschichte und unsere Geschichten sollten gemäß unseren Vorstellungen gehört werden. Das war der einzige Wunsch, den ich in unserer sich ständig wandelnden Branche hatte. Danke fürs Zuhören, Spotify." Der Streamingdienst kroch zugleich liebkosend zu Kreuze: "Alles für dich."
Nach Angaben von Spotify hätten sich die Funktion sowohl Abonnenten als auch Künstler bereits lange gewünscht. Für das Umdenken bedurfte es dann wohl die Multi-Millionen-Marke Adele. Die Zufallswiedergabe kann zwar nach wie vor eingestellt werden. Die sehr prominente Platzierung in der Albumansicht von Premium-Usern ist nun aber gelöscht - und zwar bei allen Interpret*innen. Ein durchaus überraschender Einsatz für das mehrfach totgesagte Konzept "Album" also. Man könnte sich höchstens fragen, ob der Shuffle-Button jetzt wirklich der große Endgegner der Kunst ist - schließlich existierte der schon vor über 30 Jahren auf den ersten CD-Playern. Gleichzeitig ist anzunehmen, dass etliche Spotify-Kids aufgrund der prominenten Default-Platzierung einfach unbewusst im Shuffle-Modus hörten, ohne sich hierzu nähere Gedanken zu machen. Jetzt wäre eine Statistik interessant, wie viele Premium-User bei neuen Alben wirklich den ersten Song und wie viele den Shuffle-Button angeklickt haben. Leider wird uns Spotify diese Auswertung wohl vorenthalten.
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