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How I met Lou Reed (for 20 seconds)

Aber hey, jedem seine Trauer. Ich dachte an meine Begegnung mit Lou Reed in einem Virgin Megastore 1996. Er hatte gerade ein neues Album raus gebracht, "Set The Twilight Reeling", vier Jahre nach der Platte davor, die ich auch nicht kannte. Ich hatte zu der Zeit gerade mal Velvet Underground für mich entdeckt und begann allmählich das gut zu finden und dann gab es noch einen sehr guten Freund, der Lou Reed vergötterte. Für den kann man sich ja schon mal in die Schlange stellen, dachte ich und dann stand ich da auf den Champs-Elysées herum mit mehreren hundert anderen und stellte mir vor, wie schön das wäre, wenn da drin jetzt Eddie Vedder sitzen würde.

Ich glaube nicht, dass ich damals schon eine Ahnung hatte, wie innig Lou Reeds Beziehung zur Presse oder zu Promotion-Einfällen wie Autogrammstunden in CD-Kaufhäusern war. Als er langsam auf seinem Podest in Sichtweite kam, war aber relativ schnell klar: So richtig Bock hat der da jetzt nicht drauf. Kurz vor seinem Tisch überall meterhohe CD-Stapel, ausschließlich mit der neuen Platte natürlich. Ich stellte mir vor, wie toll seine schwarze Unterschrift auf der Bananenplatte aussehen würde und ärgerte mich, dass sie hier nicht zum Kauf drapiert wurde. Aber dann schaute ich nach vorne, in Lou Reeds missmutiges Gesicht und musste mir eingestehen, dass ich mich sowieso nicht getraut hätte, sie ihm hinzulegen.

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