Depeche Mode: Funeral for the masses
Ja, ich weiß, zufrieden sind nie alle, aber trotzdem. Markus Kavka, der sogar noch etwas älter ist als ich und seit Mitte der 80er Jahre Konzerte der Band besucht, zählt beispielsweise zu seinen Lieblingsalben "Music For The Masses", "Songs Of Faith And Devotion" und "Black Celebration". Von diesen Megaalben spielt die Band womöglich sechs Songs. Das ist schön. Die Rede ist von "Walking In My Shoes", "In Your Room", "A Question Of Lust" (eventuell), "I Feel You", "Stripped" und "Never Let Me Down Again". Von meinem Alltime-Favoriten "Violator" sind "World In My Eyes", "Enjoy The Silence" und "Personal Jesus" gesetzt, "Waiting For The Night" in der Regel auch. Bis auf letztgenannten alles Live-Standard.
Nach dem "Memento Mori"-Tourstart und der damit verbundenen Veröffentlichung der Konzert-Setlist machte sich jedoch erst mal Ernüchterung breit. Daran hat nicht zuletzt die Band selbst Schuld, sprach doch Gahan im Vorfeld noch vollmundig von Songs, die man für die Konzerte einplane, die die Band lange nicht oder gar noch nie live gespielt habe. Soso. "Leave In Silence", "Photographic", "Stories Of Old" oder ein "Behind The Wheel" meinte er damit jedenfalls nicht.
So nachvollziehbar es ist, dass Depeche Mode mit ihren zahllosen Hits heute ein Stadionpublikum bei Laune halten müssen, so schade finde ich es, dass Gahan und Gore auf ihrer potenziellen Abschiedstournee nicht ein wenig mehr Überraschungen aus dem Hut zaubern, was ihren Altersgenossen The Cure beispielsweise trotz ansprechendem Greatest-Hits-Zugabenblock sehr gut gelungen ist. Stattdessen gleicht die DM-Setlist quasi 1:1 derjenigen der letzten Tournee vor sechs Jahren - keine KI hätte das für 2023 schlechter vorhergesagt. Doch genug der Schelte: Das neue DM-Album "Memento Mori" schlägt den Vorgänger "Spirit" natürlich um Längen und so lange sie morgen "Speak To Me" spielen, ist mir sowieso alles egal. Reach out and touch Dave!
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