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NIN: Trent Reznor bleibt lieber zuhause

Rick Rubin, der Welt bekannt als bärtiger Posterboy für Achtsamkeit, Selbstbesinnung und Kreativität, verbreitet seine Thesen selbstverständlich nicht nur über veraltete Kommunikationswege wie bedrucktes Papier. Der Mann ist gedanklich weit vorne und moderiert deshalb nicht nur einen Podcast, sondern zwei (zumindest mir bekannte). In der aktuellen Ausgabe von "Tetragrammaton" geht es mit seinem Gast Trent Reznor von den Nine Inch Nails erfreulicherweise um Musik.

Weniger erfreulich ist höchstens, dass der 58-jährige Familienvater zugibt, den Gedanken einer Tournee mittlerweile nicht mehr so attraktiv wie einst zu finden, denn: "Ich will nicht so lange von meinen Kindern getrennt sein. Ich möchte es ungern verpassen sie aufwachsen zu sehen, weil ich etwas mache, für das ich zwar sehr dankbar bin, das ich aber schon sehr oft gemacht habe. Ich möchte mich gut fühlen und will, dass sich meine Familie gut fühlt", so Reznor. Musik sei auf seiner Prio-Liste als Vater von fünf Kindern einfach weiter nach hinten gerückt. Sein Leben als Familienvater habe "alles was ich tue und was ich bin radikal verändert".

Ja ja, das Alter, man kennt es. Denn auch beim Songwriting hapert es hier und da im Hause Reznor: "Songs schreiben ist tatsächlich das Schwierigste. Etwas auszusagen, das wahrhaftig ist, und das es wert ist zu existieren." Überhaupt scheint man den alten Trent im neuen (bzw. im physikalisch alten) Trent kaum mehr wiederzufinden. Unvergessen sind seine Tiraden, wie beschissen aktuelle Popmusik sei. Nun habe er dank seiner sechsjährigen Tochter die Magie des Dua Lipa-Tracks "Levitating" gespürt: "Ich war den Tränen nahe, weil es einfach so ein verdammt gut gemachtes Stück Musik war", so Reznor.

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