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Ruhe in Frieden, Hank von Helvete

Turbonegro brachten Dunkelheit und Humor zugleich in ihrem Punkrock unter, schufen Titel wie "Ass Cobra", "Rock against Ass", "Rendezvous With Anus" oder "I Got Erection" und spielten mit Habitus und Gestus der Gay-Szene. Hank von Helvetes unzweideutige Ansagen vor Publikum wurden schnell Legende ("We're gonna teach you tonight to suck cock"). Dazu schufen sie einen Denim-Look, der zur Religion wurde, resultierend im Fanclub Turbojugend, der sich in den 90er Jahren weltweit, ja, viral ausbreitete. Legendär auch das Cover des Turbonegro-Debüts nach Hanks Einstieg mit Fernsehkommissar Derrick, erschienen auf Bitzcore. Dead Kennedys-Sänger Jello Biafra lobte "Apocalypse Dudes" einst als bestes Punkalbum Europas. Da kann man getrost einen Haken dran machen. Neben "Ass Cobra" sicher das heiligste Werk, auch wenn "Scandinavian Leather" und "Party Animals" ebenfalls einige Hook-Bomben und Gags enthalten - "If You See Kaye" als poetische Lautmalerei von "F.U.C.K."

Es wirkt auf makabere Weise fast schon wie ein ausgetüftelter Plan, dass der Mann, der mit seiner Band das Genre Deathpunk schuf und dessen letztes Studioalbum "Dead" hieß (2020), nun tatsächlich von uns gegangen ist. 2009 erlitt er einen Rückfall, verließ nach einem Drogenentzug überraschend Turbonegro und zog sich ins Familienleben mit Frau und Kind zurück. Kommendes Jahr wollte er endlich wieder live spielen, allein acht Termine in Deutschland waren geplant. Der Mann, der früh seine Mutter verlor und bei einem depressiven Vater aufwuchs, wurde 2005 von einer Zeitschrift zum attraktisten Norweger gewählt. Er hinterlässt eine Frau und eine Tochter.

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