Shirin David: "Rich Girl, It Girl" mit Sampagne
vom 25. Oktober 2024
Shirin David veröffentlicht eine neue Single, und eigentlich hätte man noch nicht einmal den Titel lesen müssen, um zu ahnen, was einen da erwartet. Er bestätigt aber instant das Klischee im Kopf: "Rich Girl, It Girl" heißt das Ding. Es wird also wohl wieder darum gehen, dass Shirin erfolgreich, …
"Mein Job ist, zu sagen, was Dein Job ist!", finde ich von Shirin David als Chefin schön asi-überheblich, im positiven Sinne. Der Rest ihres Songs ist/kann whack.
Hammerschrott. Was läuft da schief außer den schiefen Lippen? Zwar ist das nicht meine Generation aber ich erkenn immer noch Scheisse, wenn ich sie höre. Und das mit dem Feminismus bei so ner Plastikpuppe ist doch eh nur Gelaber für die Zielgruppe.
Haha, das soll die mal beim faulen Wiesel versuchen. Das wäre ein Fest. Der Kleber, der dabei so fest am Boden kleben würde, wie ich, der wird niemals mehr erfunden.
Shirin kann man schon kritisch sehen, aber wies sich an ihr abgearbeitet wird, wie ihre Message kritisiert wird etc., ist schon ziemlich übertrieben. Da kann man jeden x-beliebigen erfolgreichen deutschen Rapper nehmen und würde da wesentlich mehr kritikwürdiges finden, aber Rap kommt ja von der Straße, von daher sind Gewalt, Misogynie und Kriminalität tolerierbar. Irgendwo lächerlich wird es dann, wenn jemand wie Vita daher kommt und irgendwas von Liebe zur Kultur faselt, als wenn es 1999 wäre, aber gleichzeitig natürlich auch ihr Video überall platziert, damit sie nicht nur von Luft und Liebe leben muss. Wo sind die guten alten Zeiten, als es noch von Tabak- und Alkoholkonzernen gesponserte Hiphop Jams, Konzerte und Sendungen gab und alles noch "Real" war
Ich weiß nicht, wo sich sonst in welcher Art und Weise über Shirin David abgearbeitet wird. Hier im Artikel und den Kommentaren sehe ich kein besonderes „Abarbeiten“. Viele empfinden glaube ich Ego-Songs darüber, wie toll die Sängerin/Rapperin oder die männlichen Pendants jeweils sind, als langweilig. Egal ob Kolle (der natürlich aus anderen Gründen abesonders besch… ist), Mero-Sero-Zero, Bonez und Co. oder Shirin David. Und hier bei laut.de wird Gewalt und Kriminalität in der Regel nach meiner Wahrnehmung gerade nicht gefeiert. Rapper, die ihre gewaltvolle Maskulinität und ihr glorifiziertes Tickerdasein feiern, ernten regelmäßig Kritik. Deren „Message“ wird gerade nicht gefeiert, meine ich. Wie gesagt, wer dazu was woanders schreibt, weiß ich nicht.
Da habe ich eine ganz andere Wahrnehmung. In jeder News über sie, wird sich an ihr abgearbeitet und sicher ist die Kritik auch berechtigt, wäre es sie nur bei dem Großteil der anderen auch. Sehe auch bei anderen "Rappern" selten so viele Kommentare wie bei ihr oder einer Katja. Scheint vielen ja immer ein ganz besonderes Bedürfnis zu sein, zu äußern wie scheiße diese sind. Und Gewalt und Kriminalität werden hier sehr wohl toleriert, so lange die Musik gefällt. Würde sonst auch schwierig werden, sonst überhaupt über Rap schreiben zu können, alles nachvollziehbar, nur der Maßstab passt nüchtern betrachtet einfach nicht.
Jetzt aber mal im Ernst: Shirin vermittelt doch einen anderen moralischen Anspruch durch ihre Texte und Aussagen außerhalb ihrer Musik, als es ein SSIO, Bomber oder Andi je getan haben. Wenn sich jemand politisch oder gesellschaftskritisch äußert, gerne Mal den Zeigefinger hebt und den moralischen Highground für sich claimt, wird er oder sie auch dementsprechend anders bewertet.
"Wenn sich jemand politisch oder gesellschaftskritisch äußert, gerne Mal den Zeigefinger hebt und den moralischen Highground für sich claimt, wird er oder sie auch dementsprechend anders bewertet."
Dazu habe ich drei Einwände:
1. Macht sie das? Zeigefinger heben und moralischen Highground claimen? Afaik richtet sich ihr Engagement bis jetzt ausschließlich gegen Sexismus, als etwas wovon sie selbst betroffen ist. Daher finde ich nicht, dass mensch sagen kann, dass sie den moralischen highground claimt oder den Zeigefinger hebt, wenn sie ihre eigene Diskriminierung kritisiert.
2. Ist es richtig das Schaffen einer Person kritischer zu bewerten, weil sie in diesem und außerhalb davon gesellschaftskritische und politische Äußerungen trifft? Warum? Wie ist das fair? Warum darf ein SSIO im Saunaclub die Frauen kaputt bumsen, wenn er sich nicht politisch oder gesellschaftkritisch äußert? Wird es einen Aufschrei geben, wenn er einen Track über die Diskriminierung als PoC macht, die er erlebt hat? Hat Keemo nicht einige solche Tracks und Zeilen und erstickt deine Schwester trotzdem mit seinem Gemächt in seinen Texten? Klar bekommt der dafür auch etwas Gegenwind, aber im Vergleich zu dem, was über Shirin (oder andere Frauen) geschrieben wird ist das eher ein laues Lüftchen.
3. Was ist so schlimm an Shirin, dass diese negative Bewertung zustande kommt, die sich hier niederschlägt? Hassen wir jetzt alle den Kapitalismus? Nice, aber dann lasst uns doch alle damit aufhören, statt auf eine einzudreschen, die da mitmacht, du (der geneigte Leser) machst da auch mit. Wo bleibt der massive hate gegen 3 von 4 anderen Acts, die wesentlich mehr Kohle scheffeln? Warum wird Tool nicht mit Hasskommentaren überschwemmt wegen ihrer Elektronikmüllbox? Schönheitsops bad, mkay? Ja cool, dann lass uns doch mit den unrealistischen Schönheitsidealen aufhören, durch die wir indoktriniert wurden und durch die unsere Kinder indoktriniert werden, wegen Kapitalismus btw. Wenn sich kleine Mädchen Schönheitsops wünschen ist das nur mittelbar Shirins Schuld, sie hat diese Welt nicht geschaffen, in der Frauen messbar größere Nachteile haben, wenn Sie dem Schönheitsideal nicht entsprechen. Sie hat nicht entschieden, dass Beauty und kosmetische Chirurgie profitorientierte Monster sind, über die einzelne keine Kontrolle mehr haben und die unser Leben negativ beeinflussen. Sie ist nur ein Spiegel unserer Gesellschaft und all der hässlichen Schönheit, die wir schaffen, um zu schaffen, um zu schaffen. Wenn mensch ihr etwas "vorwerfen" kann, dann, dass sie hin und wieder halbgare Songs rausbringt, der hier vorliegende ist für mich persönlich 2,5/5, kann aber auch sehen, wie der anderen Menschen gut gefallen könnte.
Zu 2. noch: Andere Sachen von jemandem aufgrund von politischen oder gesellschaftskritischen Aussagen anders zu bewerten ist ein Mittel politische und gesellschaftskritische Aussagen zu unterdrücken. Nichts anderes.
@verhuscht: Zugegeben, hier ist es etwas weniger geworden, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass ich und andere bei sowas hier ein Fass aufmachen. Im Artikel sehe ich ein klares Abarbeiten, was sollen zum Beispiel Spitzen wie:
"Wobei man sich angesichts dieses Hochglanz-Märchens schon fragt, wann sie denn da diese schlechten Tage haben soll, und wieso überhaupt."
Wobei ich mich schon frage, warum die Autorin Störungen der geistigen Gesundheit marginalisiert nur um eine Künstlerin abzuwerten.
Und auch der Rest des Artikels beschränkt sich darauf, Shirin abzuwerten, sich über sie lustig zu machen, ihr die Mitwirkung abzusprechen. Ist ja okay, wenn sie den Song nicht mag, und den kann mensch gerne auch kritisieren, aber um den geht es nur am Rande.
@gueldi: das ist kein angeheftetes Label, sie ist qua Geburt teil einer unterprivilegierten Gruppe, und solange diese Gruppe unterprivilegiert ist, kann mensch das auch ruhig so nennen.
Grundguter Caps und andere "Verteidiger" der guten Shirin, das Gegenstück zum von euch erspähten "Abarbeiten" wäre ja möglicherweise eine besonders vehemente Verteidigung. Die wiederum sehe ich persönlich hier viel mehr als ein Abarbeiten. Ich schreibe hier jetzt auch nicht wegen Shirin David was (die ist mir weitgehend egal), sondern wegen der Diskussion. Natürlich habt ihr da Punkte: Kaputtbumsen, Pullerschellen, der ganze Kram ist ja auch in aller Regel hochnotpeinlich. Wobei auch ich anfangs Bomber und auch SSIO gut fand, aber nicht deswegen, sondern trotz der Sachen. Inzwischen zucke ich da noch öfter zusammen und höre das deswegen nicht mehr oder zumindest viel weniger. Auch ein Shacke One finde ich da in Teilen schwierig. Morlockk Dilemma ist beim Irgendwas in die Freundin eines anderen reinstecken ja auch ganz vorne mit dabei, weswegen ich den auch eher so mittel finde. Wäre gut, wenn der sich aufs Beatmachen konzentrieren würde, meine Meinung. Ich sehe auch die Gewalt bei Rokko und Blend, die trotzdem aktuell meine "Lieblingsrapper" sind. Natürlich ist das inkonsequent, aber was und wer ist das nicht. Jetzt kommt noch ein Aber: alles das hat - jedenfalls für mich - nicht viel mit Shirin David zu tun. Dass andere über schlimme Sachen rappen, ist richtig, hat aber auch was von "what about". Wenn wir Shirin David vergleichen wollen, dann doch eher mit Shindy und solchen männlichen Rappern. Und Katja Krasevic mit irgendwelchen Dullies, die muskelgestählt ihre Bodys und ihre toll gestylten Frisuren und irgendwelche Markenklamotten in Videos zeigen. Ich hoffe, ich tue ihr da nicht Unrecht, aber auf mich macht das so den Eindruck. Sollen sie alle machen, finde ich bei allen gleich Scheiße. Ich kenne da auch selten die Namen von, außer Shindy, wobei ich von dem noch nie ein Album gehört habe. Interessiert mich einfach nicht, ist öde und langweilig. Wie Shirin David. Außerdem verstehe ich nicht so recht, warum gerade Shirin David so vehement verteidigt wird. Ich meine, die ist doch oben - jedenfalls erzählt sie das doch die ganze Zeit, vermutlich ist sie es bezogen auf den deutschen Rap-Kosmos tatsächlich. Ich dachte, es wäre Konsens, dass nach oben eher getreten und nach unten eher unterstützt wird? Warum dieser vehemente Einsatz gerade für sie? Ich finde die auch gar nicht besonders schlecht oder so. Ich finde sie, wie das meiste Rapzeugs, whack. Also durchschnittlich. Ihr Video, in dem sie Übergriffigkeit gezeigt hat, indem sie die Männer- und Frauenrollen vertauschte, fand ich richtig gut. Das habe ich (hoffentlich/meine ich) auch in den Kommentaren damals geschrieben, die Regenbogenfahne fand ich auch okay, das imprägniert sie aber nicht gegen die Whackness.
Caps, Deine beiden letzten Posts haben sich mit meinem überschnitten. Ich bin da immer etwas langsam und kriege dann nicht mit, wenn zB du zwischenzeitlich was geschrieben hast, was wichtig für die DIskussion war. Bin halt schon was älter ...
Zu 1. Ihr Engagement außerhalb der Songs erstreckt(e) sich auch auf Naturschutz/Nachhaltigkeit und Tierschutz. Nicht dass ich was dagegen hätte, ich wollte nur auf den Punkt antworten. Zu 2. "Fair" ist es wahrscheinlich nicht, aber so ticken viele Menschen nun einmal. Wenn jemand z.B. eine bestimmte Marke oder Firma aus Gründen boykottiert, wird die Person von vielen Leuten sehr genau beobachtet, ob sie nicht doch auch andere fragwürdige Sachen unterstützt oder konsumiert. Da haben diejenigen, die einfach gar nichts boykottieren oder sich für nichts einzusetzen, ein leichteres Spiel. Die Leute lieben es auch einfach (scheinbare) Doppelmoral aufzudecken und ich glaube, dass das bei Shirin auch Teil ihres Geschäftsmodells (nämlich Aufmerksamkeit durch Provokation) ist. Es steht natürlich außer Frage, dass bei mancher Kritik natürlich das Geschlecht der eigentliche Dorn im Auge ist. Zu 3. will ich mich jetzt nicht ausführlich äußern, da ich zur Person Shirin eigentlich nichts Wertendes gesagt habe und das lieber anderen überlasse, die sich öffentlich an ihr stören.
Caps hat natürlich recht damit, dass Shirin anders polarisiert als andere, und dass wahrscheinlich mit nicht nur damit zu tun hat, wie problematisch ihre Inhalte sind. Er hat außerdem recht damit, dass man mit dem Stereoty lustiger Atze in verschiedenen Ausprägungen (SSIO, GZUZ, Bomber) weniger kritisch umgeht bzw. umgegangen ist.
Ich würde hier gern einen anderen Punkt als die persönliche Fallhöhe der Protagonistin starkmachen und mich auf den Output und die Rezeptionshaltung konzentrieren.
Wenn ich einen Actionfilm kucke, ist dieser höchstwahrscheinlich ja an sich schon moralisch fragwürdig ist, weil da irgendwelche fadenscheinige Ausreden hergeholt werden, um Gewalt zu ästhetisieren. Dementsprechend gnädig bin ich in meiner Rezeptionshaltung, auch wenn bestimmte ismen den Genuss natürlich schmälern. Welche, warum, wie stark wäre nochmal ein ganz anderes Thema.
Bei einem Disneyfilm oder einem TKKG-Hörspiel setze ich einen anderen Grad an Identifikationsmöglichkeiten voraus, weswegen mich der Sexismus bei Ariel anders stört als bei Last Boy Scout oder irgendeinem zitgemäßeren Actionfilm.
So verhält es sich zumindest für mich mit SSIO und Shirin David.
Der Artikel ist schon wirklich hart. Zitiert die Gottschalk-Interaktion mit:
"Shirin David konterte und fragte Gottschalk: "Warum denn nicht? Weil ich gut aussehe? Als Feministinnen können wir gut aussehen und wir können klug sein. Eloquent und wunderschön zugleich. Das eine schließt das andere nicht aus." "
Nur um nur einen Absatz später den hier zu bringen: "Es mag sein, dass man es Shirin David nicht sofort ansieht, aber hinter der Fassade aus Makeup und Schönheits-OPs steckt sehr viel mehr."
Naja, ist aber auch irgendwie nachvollziehbar. Wer augenscheinlich viel Wert auf sein äußeres Erscheinungsbild legt, muss sich ja nicht unbedingt wundern, wenn er diesbezüglich fest genagelt wird. Das hat man ja auch schon mit männlichen Personen aus der Öffentlichkeit so gemacht, wie z.B. Jorge und seinem Raketenwissenschaftsstudium
Ich glaube die kriegt soviel mehr ab als männliche Idioten, weil sie aufgespritzte Lippen hat, komplett operiert ist und dementsprechend nicht nach Feminismus aussieht sondern einfach Scheiße. Musik eh Riesen Scheiße.
@caps: Du hast natürlich vollkommen recht, dass sie als reale Person qua Geburt Teil einer unterprivilegierten Gruppe ist, dass würde mir auch wirklich im Traum nicht einfallen, das zur Diskussion zu stellen. Mein Kommentar mit dem "Label" bezog sich auf ihre Bühnen, bzw Künstlerinnen-Persona, und in diesem Kontext macht das für mich schon Sinn. Denn ob sie sich in ihrer Musik als Feministin bezeichnet (labelt), dass ist eine bewusste Entscheidung. Das kann sie auch gerne tun (auch wenn sich nach meinem politischem Verständnis Feminismus und Kapitalismus ausschließen), ich finde sie aber trotzdem musikalisch wack a.f., und ich ziehe mir nach wie vor nicht den Schuh an, dass das wack finden Teil einer verinnerlichten misogynen Haltung ist.
Du kannst das gerne wack finden und darin alleine würde ich erstmal bei keinem Misogynie vermuten, das ist halt persönlicher Geschmack. Ich bin nur dagegen, dass sie (gefühlt, eigentlich sollte ich mal versuchen das empirisch zu belegen) mehr und vor allem anderen Gegenwind als männliche Kollegen bekommt.
Zu Feminismus und Kapitalismus oder zu unterdrückten Gruppen und Kapitalismus: Ich denke, dass es ein Fehler ist anzunehmen, dass das Ende des Kapitalismus automatisch zum Ende anderer Übel wie Sexismus und Rassismus führen würde. Ich kann mir problemlos eine Welt vorstellen, in der Hierachien (bis auf temporär notwendige) abgeschafft und materielle Diskrepanzen beseitigt sind und es trotzdem noch Sexismus oder Rassismus gibt. Selbst in einer Welt mit absolut gleichen Partizipationsmöhlichkeiten ab morgen würden Frauen aufgrund ihrer Unterdrückung weniger und weniger erfolgreich an der Gestaltung unserer Gesellschaft teilhaben als Männer, PoC weniger als Weiße. Und zwar aus vielen Gründen: Weniger Erfahrung, weniger dafür notwendige Bildung, internalisierte Rollenbilder, der noch bestehende Sexismus/Rassismus in den anderen Mitgliedern der Gesellschaft. Darum kann und sollte der Kampf gegen Rassismus und Sexismus auch unabhängig vom Kampf gegen den Kapitalismus geführt werden.
Teilweise sind die natürlich auch verwoben und kapitalistische Strukturen begünstigen Sexismus und Rassismus, weswegen das Ende des Kapitalismus auch ein wichtiger Schritt in Richtung des Endes von Rassismus und Sexismus wäre, aber andersrum sehe ich dieses Potential auch.
Das mit dem Label meinetwegen, allerdings ist jede Kunstperson halt am Ende des Tages auch eine reale Person, und in dem Punkt gibt es halt offensichtlich eine Überschneidung der feministischen Einstellung von Barbara und der von Shirin.
Um den letzten Aspekt des Vorherigen nochmal auf den Punkt zu bringen: In einer diskriminierenden Gesellschaft ist der diskriminierte Teil der Gesellschaft auf jeden Fall weniger effektiv im Kampf gegen den Kapitalismus, als er es ohne wäre. Und wahrscheinlich ist die gruppenspezifische Diskrimierung für den diskriminierten Teil der drängendere Feind und damit eher das Ziel der Überwindungsanstrengungen als der fast alle gleichermaßen unterdrückende Kapitalismus. Darum könnte auch die finale Überwindung von Sexismus und Rassismus ein wichtiger Schritt in eine Zukunft ohne Kapitalismus sein.
"Ich glaube die kriegt soviel mehr ab als männliche Idioten, weil sie aufgespritzte Lippen hat, komplett operiert ist und dementsprechend nicht nach Feminismus aussieht sondern einfach Scheiße."
Ja, das war ein Fehler, der mir bei der Albumabgabe letztes Jahr passierte (die Musik ist ja vom Album Trick or Beat https://open.spotify.com/album/67L8p4sYP7f… welches sich hervorragend dazu eignet morgen in Dauerschleife gestreamt zu werden!), weswegen ich das jetzt aus Kontinutitätsgründen durchziehe. Und vielen Dunk noch, leider wird es vor Halloween wahrscheinlich bei den drei Videos bleiben, obwohl ich für die fehlenden zehn Songs auch schon eine ziemlich genaue Vorstellung habe.
Die "lyrics" sind schon sehr GLS-United. Aber Wortakrobaten braucht die Industrie momentan nicht, da die anvisierte Zielgruppe einfach verpackte Texte braucht. Vor Jahren wäre das noch als negativ von mir ausgelegt worden, mittlerweile schlichter Realkonsum. Dazu habe ich überhaupt nichts gegen Shirin, unterm Strich (lel) sind dies ja durchaus positive Botschaften, dazu die harmlosesten Wattebeats der Welt mit etwas Autoscooterbums. Gibt schlimmeres
Laut eigener Angaben sei ihre Musik aber nicht ihre Haupteinnahmequelle. Insgesamt habe sie rund 130 Millionen Euro umgesetzt, davon etwa 90 Millionen mit ihrer Eisteemarke, sechs Millionen durch YouTube und Streams und etwa 7,5 Millionen mit ihrer ersten Tour im Jahr 2023. Mit ihrer Tour habe sie aber nichts verdient, sondern sogar noch draufgezahlt, wie sie dem Magazin verriet. "Es war die erste Tour, wir wollten erst mal beweisen, dass die Show das Geld auch wert ist." Hinzu kommen Umsätze in Höhe von etwa 22 Millionen durch ihre beiden Parfüms, die sich bis heute rund eine Million Mal verkauft haben sollen.
Da sieht man, dass auch Frauen ökonomisch erfolgreich sein können, wenn sie fleißig sind, an sich glauben und Ideen haben.
Das Empowerment hat aber auch Grenzen. Will jetzt hier nicht zu seeeeehr vorgreifen, aber einen Interessanten Einblick gibt folgender Artikel bzw. Ratschlag (viel Spaß beim Genießen!):
"Ich sage Ihnen das nicht, weil ich altmodisch bin und an tradierten Rollenbildern hänge."
Die Verneinung in solchen Sätzen wird oftmals intuitiv gar nicht mitgelesen, was ein Punkt ist, über den man mal nachdenken sollte. Vielleicht ist es unbewusst gewollt, dass eine Verneinung sich manchmal etwas versteckt lesen lässt. Das nur nochmal so, dass man was lernt halt auch.
Shirin David veröffentlicht eine neue Single, und eigentlich hätte man noch nicht einmal den Titel lesen müssen, um zu ahnen, was einen da erwartet. Er bestätigt aber instant das Klischee im Kopf: "Rich Girl, It Girl" heißt das Ding. Es wird also wohl wieder darum gehen, dass Shirin erfolgreich, …
Weniger scheiße als der Song davor, aber natürlich immer noch scheiße.
"Mein Job ist, zu sagen, was Dein Job ist!", finde ich von Shirin David als Chefin schön asi-überheblich, im positiven Sinne. Der Rest ihres Songs ist/kann whack.
Hammerschrott. Was läuft da schief außer den schiefen Lippen? Zwar ist das nicht meine Generation aber ich erkenn immer noch Scheisse, wenn ich sie höre. Und das mit dem Feminismus bei so ner Plastikpuppe ist doch eh nur Gelaber für die Zielgruppe.
Zu Tode reiten könnte die mich auch gern mal, Haha!
”Teenies träumen jetzt schon mit zehn von..."
Ok.
"Mein Job ist, zu sagen, was Dein Job ist!"
Haha, das soll die mal beim faulen Wiesel versuchen. Das wäre ein Fest. Der Kleber, der dabei so fest am Boden kleben würde, wie ich, der wird niemals mehr erfunden.
haha.. armselig.
Der Boy ist cool. Sie ist auch besser geworden, aber diese Barbie Betonung is Nicki Minaj af. Würde trotzdem ihre Kitty Purr
Shirin kann man schon kritisch sehen, aber wies sich an ihr abgearbeitet wird, wie ihre Message kritisiert wird etc., ist schon ziemlich übertrieben. Da kann man jeden x-beliebigen erfolgreichen deutschen Rapper nehmen und würde da wesentlich mehr kritikwürdiges finden, aber Rap kommt ja von der Straße, von daher sind Gewalt, Misogynie und Kriminalität tolerierbar.
Irgendwo lächerlich wird es dann, wenn jemand wie Vita daher kommt und irgendwas von Liebe zur Kultur faselt, als wenn es 1999 wäre, aber gleichzeitig natürlich auch ihr Video überall platziert, damit sie nicht nur von Luft und Liebe leben muss.
Wo sind die guten alten Zeiten, als es noch von Tabak- und Alkoholkonzernen gesponserte Hiphop Jams, Konzerte und Sendungen gab und alles noch "Real" war
An den anderen Rappern wurde sich auch abgearbeitet und Scheiße bleibt halt Scheiße.
Danke Haine ♥
Word!
Ich weiß nicht, wo sich sonst in welcher Art und Weise über Shirin David abgearbeitet wird. Hier im Artikel und den Kommentaren sehe ich kein besonderes „Abarbeiten“. Viele empfinden glaube ich Ego-Songs darüber, wie toll die Sängerin/Rapperin oder die männlichen Pendants jeweils sind, als langweilig. Egal ob Kolle (der natürlich aus anderen Gründen abesonders besch… ist), Mero-Sero-Zero, Bonez und Co. oder Shirin David.
Und hier bei laut.de wird Gewalt und Kriminalität in der Regel nach meiner Wahrnehmung gerade nicht gefeiert. Rapper, die ihre gewaltvolle Maskulinität und ihr glorifiziertes Tickerdasein feiern, ernten regelmäßig Kritik. Deren „Message“ wird gerade nicht gefeiert, meine ich.
Wie gesagt, wer dazu was woanders schreibt, weiß ich nicht.
Edith, man arbeitet sich „an“ jemandem ab, nicht „über“ jemanden, verflixt nochmal.
Danke abbedudde, danke verhuscht. Wackness bleibt wackness, egal welches Label von einer beliebigen depriviligierten Gruppe sie sich auch anheftet.
Danke Haine, abbedudde, Capsi, Krabbi, huschi, gueldi und Obama.
Danke Mehrkill!
Da habe ich eine ganz andere Wahrnehmung. In jeder News über sie, wird sich an ihr abgearbeitet und sicher ist die Kritik auch berechtigt, wäre es sie nur bei dem Großteil der anderen auch.
Sehe auch bei anderen "Rappern" selten so viele Kommentare wie bei ihr oder einer Katja. Scheint vielen ja immer ein ganz besonderes Bedürfnis zu sein, zu äußern wie scheiße diese sind.
Und Gewalt und Kriminalität werden hier sehr wohl toleriert, so lange die Musik gefällt. Würde sonst auch schwierig werden, sonst überhaupt über Rap schreiben zu können, alles nachvollziehbar, nur der Maßstab passt nüchtern betrachtet einfach nicht.
Sehe ich auch so, Meldungen ûber Bomber, SSIO, Karate Andi und andere sind weitaus wohlwollender und erhalten weniger Hass.
Jetzt aber mal im Ernst: Shirin vermittelt doch einen anderen moralischen Anspruch durch ihre Texte und Aussagen außerhalb ihrer Musik, als es ein SSIO, Bomber oder Andi je getan haben. Wenn sich jemand politisch oder gesellschaftskritisch äußert, gerne Mal den Zeigefinger hebt und den moralischen Highground für sich claimt, wird er oder sie auch dementsprechend anders bewertet.
Word!
Daswegen war Cro in den Zehnern auch der gruseligere Sexist als z.B. ein Kolle oder SSIO.
"Wenn sich jemand politisch oder gesellschaftskritisch äußert, gerne Mal den Zeigefinger hebt und den moralischen Highground für sich claimt, wird er oder sie auch dementsprechend anders bewertet."
Dazu habe ich drei Einwände:
1. Macht sie das? Zeigefinger heben und moralischen Highground claimen? Afaik richtet sich ihr Engagement bis jetzt ausschließlich gegen Sexismus, als etwas wovon sie selbst betroffen ist. Daher finde ich nicht, dass mensch sagen kann, dass sie den moralischen highground claimt oder den Zeigefinger hebt, wenn sie ihre eigene Diskriminierung kritisiert.
2. Ist es richtig das Schaffen einer Person kritischer zu bewerten, weil sie in diesem und außerhalb davon gesellschaftskritische und politische Äußerungen trifft? Warum? Wie ist das fair? Warum darf ein SSIO im Saunaclub die Frauen kaputt bumsen, wenn er sich nicht politisch oder gesellschaftkritisch äußert? Wird es einen Aufschrei geben, wenn er einen Track über die Diskriminierung als PoC macht, die er erlebt hat? Hat Keemo nicht einige solche Tracks und Zeilen und erstickt deine Schwester trotzdem mit seinem Gemächt in seinen Texten? Klar bekommt der dafür auch etwas Gegenwind, aber im Vergleich zu dem, was über Shirin (oder andere Frauen) geschrieben wird ist das eher ein laues Lüftchen.
3. Was ist so schlimm an Shirin, dass diese negative Bewertung zustande kommt, die sich hier niederschlägt? Hassen wir jetzt alle den Kapitalismus? Nice, aber dann lasst uns doch alle damit aufhören, statt auf eine einzudreschen, die da mitmacht, du (der geneigte Leser) machst da auch mit. Wo bleibt der massive hate gegen 3 von 4 anderen Acts, die wesentlich mehr Kohle scheffeln? Warum wird Tool nicht mit Hasskommentaren überschwemmt wegen ihrer Elektronikmüllbox?
Schönheitsops bad, mkay? Ja cool, dann lass uns doch mit den unrealistischen Schönheitsidealen aufhören, durch die wir indoktriniert wurden und durch die unsere Kinder indoktriniert werden, wegen Kapitalismus btw. Wenn sich kleine Mädchen Schönheitsops wünschen ist das nur mittelbar Shirins Schuld, sie hat diese Welt nicht geschaffen, in der Frauen messbar größere Nachteile haben, wenn Sie dem Schönheitsideal nicht entsprechen. Sie hat nicht entschieden, dass Beauty und kosmetische Chirurgie profitorientierte Monster sind, über die einzelne keine Kontrolle mehr haben und die unser Leben negativ beeinflussen. Sie ist nur ein Spiegel unserer Gesellschaft und all der hässlichen Schönheit, die wir schaffen, um zu schaffen, um zu schaffen.
Wenn mensch ihr etwas "vorwerfen" kann, dann, dass sie hin und wieder halbgare Songs rausbringt, der hier vorliegende ist für mich persönlich 2,5/5, kann aber auch sehen, wie der anderen Menschen gut gefallen könnte.
Zu 2. noch: Andere Sachen von jemandem aufgrund von politischen oder gesellschaftskritischen Aussagen anders zu bewerten ist ein Mittel politische und gesellschaftskritische Aussagen zu unterdrücken. Nichts anderes.
@verhuscht: Zugegeben, hier ist es etwas weniger geworden, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass ich und andere bei sowas hier ein Fass aufmachen. Im Artikel sehe ich ein klares Abarbeiten, was sollen zum Beispiel Spitzen wie:
"Wobei man sich angesichts dieses Hochglanz-Märchens schon fragt, wann sie denn da diese schlechten Tage haben soll, und wieso überhaupt."
Wobei ich mich schon frage, warum die Autorin Störungen der geistigen Gesundheit marginalisiert nur um eine Künstlerin abzuwerten.
Und auch der Rest des Artikels beschränkt sich darauf, Shirin abzuwerten, sich über sie lustig zu machen, ihr die Mitwirkung abzusprechen. Ist ja okay, wenn sie den Song nicht mag, und den kann mensch gerne auch kritisieren, aber um den geht es nur am Rande.
@gueldi: das ist kein angeheftetes Label, sie ist qua Geburt teil einer unterprivilegierten Gruppe, und solange diese Gruppe unterprivilegiert ist, kann mensch das auch ruhig so nennen.
Grundguter Caps und andere "Verteidiger" der guten Shirin, das Gegenstück zum von euch erspähten "Abarbeiten" wäre ja möglicherweise eine besonders vehemente Verteidigung. Die wiederum sehe ich persönlich hier viel mehr als ein Abarbeiten. Ich schreibe hier jetzt auch nicht wegen Shirin David was (die ist mir weitgehend egal), sondern wegen der Diskussion. Natürlich habt ihr da Punkte: Kaputtbumsen, Pullerschellen, der ganze Kram ist ja auch in aller Regel hochnotpeinlich. Wobei auch ich anfangs Bomber und auch SSIO gut fand, aber nicht deswegen, sondern trotz der Sachen. Inzwischen zucke ich da noch öfter zusammen und höre das deswegen nicht mehr oder zumindest viel weniger. Auch ein Shacke One finde ich da in Teilen schwierig. Morlockk Dilemma ist beim Irgendwas in die Freundin eines anderen reinstecken ja auch ganz vorne mit dabei, weswegen ich den auch eher so mittel finde. Wäre gut, wenn der sich aufs Beatmachen konzentrieren würde, meine Meinung. Ich sehe auch die Gewalt bei Rokko und Blend, die trotzdem aktuell meine "Lieblingsrapper" sind. Natürlich ist das inkonsequent, aber was und wer ist das nicht.
Jetzt kommt noch ein Aber: alles das hat - jedenfalls für mich - nicht viel mit Shirin David zu tun. Dass andere über schlimme Sachen rappen, ist richtig, hat aber auch was von "what about". Wenn wir Shirin David vergleichen wollen, dann doch eher mit Shindy und solchen männlichen Rappern. Und Katja Krasevic mit irgendwelchen Dullies, die muskelgestählt ihre Bodys und ihre toll gestylten Frisuren und irgendwelche Markenklamotten in Videos zeigen. Ich hoffe, ich tue ihr da nicht Unrecht, aber auf mich macht das so den Eindruck. Sollen sie alle machen, finde ich bei allen gleich Scheiße. Ich kenne da auch selten die Namen von, außer Shindy, wobei ich von dem noch nie ein Album gehört habe. Interessiert mich einfach nicht, ist öde und langweilig. Wie Shirin David. Außerdem verstehe ich nicht so recht, warum gerade Shirin David so vehement verteidigt wird. Ich meine, die ist doch oben - jedenfalls erzählt sie das doch die ganze Zeit, vermutlich ist sie es bezogen auf den deutschen Rap-Kosmos tatsächlich. Ich dachte, es wäre Konsens, dass nach oben eher getreten und nach unten eher unterstützt wird? Warum dieser vehemente Einsatz gerade für sie?
Ich finde die auch gar nicht besonders schlecht oder so. Ich finde sie, wie das meiste Rapzeugs, whack. Also durchschnittlich. Ihr Video, in dem sie Übergriffigkeit gezeigt hat, indem sie die Männer- und Frauenrollen vertauschte, fand ich richtig gut. Das habe ich (hoffentlich/meine ich) auch in den Kommentaren damals geschrieben, die Regenbogenfahne fand ich auch okay, das imprägniert sie aber nicht gegen die Whackness.
Caps, Deine beiden letzten Posts haben sich mit meinem überschnitten. Ich bin da immer etwas langsam und kriege dann nicht mit, wenn zB du zwischenzeitlich was geschrieben hast, was wichtig für die DIskussion war. Bin halt schon was älter ...
Zu 1. Ihr Engagement außerhalb der Songs erstreckt(e) sich auch auf Naturschutz/Nachhaltigkeit und Tierschutz. Nicht dass ich was dagegen hätte, ich wollte nur auf den Punkt antworten.
Zu 2. "Fair" ist es wahrscheinlich nicht, aber so ticken viele Menschen nun einmal. Wenn jemand z.B. eine bestimmte Marke oder Firma aus Gründen boykottiert, wird die Person von vielen Leuten sehr genau beobachtet, ob sie nicht doch auch andere fragwürdige Sachen unterstützt oder konsumiert. Da haben diejenigen, die einfach gar nichts boykottieren oder sich für nichts einzusetzen, ein leichteres Spiel. Die Leute lieben es auch einfach (scheinbare) Doppelmoral aufzudecken und ich glaube, dass das bei Shirin auch Teil ihres Geschäftsmodells (nämlich Aufmerksamkeit durch Provokation) ist. Es steht natürlich außer Frage, dass bei mancher Kritik natürlich das Geschlecht der eigentliche Dorn im Auge ist.
Zu 3. will ich mich jetzt nicht ausführlich äußern, da ich zur Person Shirin eigentlich nichts Wertendes gesagt habe und das lieber anderen überlasse, die sich öffentlich an ihr stören.
Caps hat natürlich recht damit, dass Shirin anders polarisiert als andere, und dass wahrscheinlich mit nicht nur damit zu tun hat, wie problematisch ihre Inhalte sind. Er hat außerdem recht damit, dass man mit dem Stereoty lustiger Atze in verschiedenen Ausprägungen (SSIO, GZUZ, Bomber) weniger kritisch umgeht bzw. umgegangen ist.
Ich würde hier gern einen anderen Punkt als die persönliche Fallhöhe der Protagonistin starkmachen und mich auf den Output und die Rezeptionshaltung konzentrieren.
Wenn ich einen Actionfilm kucke, ist dieser höchstwahrscheinlich ja an sich schon moralisch fragwürdig ist, weil da irgendwelche fadenscheinige Ausreden hergeholt werden, um Gewalt zu ästhetisieren. Dementsprechend gnädig bin ich in meiner Rezeptionshaltung, auch wenn bestimmte ismen den Genuss natürlich schmälern. Welche, warum, wie stark wäre nochmal ein ganz anderes Thema.
Bei einem Disneyfilm oder einem TKKG-Hörspiel setze ich einen anderen Grad an Identifikationsmöglichkeiten voraus, weswegen mich der Sexismus bei Ariel anders stört als bei Last Boy Scout oder irgendeinem zitgemäßeren Actionfilm.
So verhält es sich zumindest für mich mit SSIO und Shirin David.
Außerdem ist der Song auch wirklich scheiße
Das erleichtert eine wohlmeinende Hermeneutik nicht unbedingt
Late to this party und vielleicht auch nicht so richtig on point, aber:
Warum ist Shirin David eine geile Sau?
Wegen sowas:
https://www.stern.de/kultur/tv/-wetten--da…
(Please excuse die räudige Quelle - war der erste Treffer auf die Schnelle)
Der Artikel ist schon wirklich hart. Zitiert die Gottschalk-Interaktion mit:
"Shirin David konterte und fragte Gottschalk: "Warum denn nicht? Weil ich gut aussehe? Als Feministinnen können wir gut aussehen und wir können klug sein. Eloquent und wunderschön zugleich. Das eine schließt das andere nicht aus." "
Nur um nur einen Absatz später den hier zu bringen:
"Es mag sein, dass man es Shirin David nicht sofort ansieht, aber hinter der Fassade aus Makeup und Schönheits-OPs steckt sehr viel mehr."
Ich bat doch schon um Entschuldigung
Naja, ist aber auch irgendwie nachvollziehbar. Wer augenscheinlich viel Wert auf sein äußeres Erscheinungsbild legt, muss sich ja nicht unbedingt wundern, wenn er diesbezüglich fest genagelt wird.
Das hat man ja auch schon mit männlichen Personen aus der Öffentlichkeit so gemacht, wie z.B. Jorge und seinem Raketenwissenschaftsstudium
Also dir wünsche ich auf jeden Fall von Herzen, dass Du alsbald nochmal fest genagelt wirst
Ich glaube die kriegt soviel mehr ab als männliche Idioten, weil sie aufgespritzte Lippen hat, komplett operiert ist und dementsprechend nicht nach Feminismus aussieht sondern einfach Scheiße. Musik eh Riesen Scheiße.
@Duri
Ich stehe kurz davor
Gönndir, Sohn des Gibdir!
Ich würde allen mal empfehlen sich dieses Video anzuschauen. Auch nicht ganz on point, aber mMn sehenswert: https://www.youtube.com/watch?v=tslR5adlYKs
Und lasst nen Daumen hoch, nen Kommentar und ein Abo da.
@caps: Du hast natürlich vollkommen recht, dass sie als reale Person qua Geburt Teil einer unterprivilegierten Gruppe ist, dass würde mir auch wirklich im Traum nicht einfallen, das zur Diskussion zu stellen. Mein Kommentar mit dem "Label" bezog sich auf ihre Bühnen, bzw Künstlerinnen-Persona, und in diesem Kontext macht das für mich schon Sinn. Denn ob sie sich in ihrer Musik als Feministin bezeichnet (labelt), dass ist eine bewusste Entscheidung. Das kann sie auch gerne tun (auch wenn sich nach meinem politischem Verständnis Feminismus und Kapitalismus ausschließen), ich finde sie aber trotzdem musikalisch wack a.f., und ich ziehe mir nach wie vor nicht den Schuh an, dass das wack finden Teil einer verinnerlichten misogynen Haltung ist.
Hehehe, niceone. Wird später ausgecheckt!
@UglyKatz
Du kannst das gerne wack finden und darin alleine würde ich erstmal bei keinem Misogynie vermuten, das ist halt persönlicher Geschmack. Ich bin nur dagegen, dass sie (gefühlt, eigentlich sollte ich mal versuchen das empirisch zu belegen) mehr und vor allem anderen Gegenwind als männliche Kollegen bekommt.
Zu Feminismus und Kapitalismus oder zu unterdrückten Gruppen und Kapitalismus: Ich denke, dass es ein Fehler ist anzunehmen, dass das Ende des Kapitalismus automatisch zum Ende anderer Übel wie Sexismus und Rassismus führen würde. Ich kann mir problemlos eine Welt vorstellen, in der Hierachien (bis auf temporär notwendige) abgeschafft und materielle Diskrepanzen beseitigt sind und es trotzdem noch Sexismus oder Rassismus gibt. Selbst in einer Welt mit absolut gleichen Partizipationsmöhlichkeiten ab morgen würden Frauen aufgrund ihrer Unterdrückung weniger und weniger erfolgreich an der Gestaltung unserer Gesellschaft teilhaben als Männer, PoC weniger als Weiße. Und zwar aus vielen Gründen: Weniger Erfahrung, weniger dafür notwendige Bildung, internalisierte Rollenbilder, der noch bestehende Sexismus/Rassismus in den anderen Mitgliedern der Gesellschaft. Darum kann und sollte der Kampf gegen Rassismus und Sexismus auch unabhängig vom Kampf gegen den Kapitalismus geführt werden.
Teilweise sind die natürlich auch verwoben und kapitalistische Strukturen begünstigen Sexismus und Rassismus, weswegen das Ende des Kapitalismus auch ein wichtiger Schritt in Richtung des Endes von Rassismus und Sexismus wäre, aber andersrum sehe ich dieses Potential auch.
Das mit dem Label meinetwegen, allerdings ist jede Kunstperson halt am Ende des Tages auch eine reale Person, und in dem Punkt gibt es halt offensichtlich eine Überschneidung der feministischen Einstellung von Barbara und der von Shirin.
Um den letzten Aspekt des Vorherigen nochmal auf den Punkt zu bringen: In einer diskriminierenden Gesellschaft ist der diskriminierte Teil der Gesellschaft auf jeden Fall weniger effektiv im Kampf gegen den Kapitalismus, als er es ohne wäre. Und wahrscheinlich ist die gruppenspezifische Diskrimierung für den diskriminierten Teil der drängendere Feind und damit eher das Ziel der Überwindungsanstrengungen als der fast alle gleichermaßen unterdrückende Kapitalismus. Darum könnte auch die finale Überwindung von Sexismus und Rassismus ein wichtiger Schritt in eine Zukunft ohne Kapitalismus sein.
"Ich glaube die kriegt soviel mehr ab als männliche Idioten, weil sie aufgespritzte Lippen hat, komplett operiert ist und dementsprechend nicht nach Feminismus aussieht sondern einfach Scheiße."
wie feminismus aussieht bestimmen männer?
"wie feminismus aussieht bestimmen männer?"
Nein, da geb ich dir recht aber auch Männer mit aufgespritzen Lippen kann ich nicht ernst nehmen.
"Ich würde allen mal empfehlen sich dieses Video anzuschauen. Auch nicht ganz on point, aber mMn sehenswert: https://www.youtube.com/watch?v=tslR5adlYKs"
Sehr sehens- und hörenswert und doch auch sehr on point, was die Abstimmung des visuellen und auditiven Inputs angeht.
Nur die Grinsekatze gibt mir wieder die creeps. Vielleicht gerade WEIL sie nur einmal (?) kurz rein kommt?!
Welche Grinsekatze?
Sehr naise ma sagen...aber gibt es nen Grund wieso du Outage mit 2 t geschrieben hast?
Ja, das war ein Fehler, der mir bei der Albumabgabe letztes Jahr passierte (die Musik ist ja vom Album Trick or Beat https://open.spotify.com/album/67L8p4sYP7f… welches sich hervorragend dazu eignet morgen in Dauerschleife gestreamt zu werden!), weswegen ich das jetzt aus Kontinutitätsgründen durchziehe. Und vielen Dunk noch, leider wird es vor Halloween wahrscheinlich bei den drei Videos bleiben, obwohl ich für die fehlenden zehn Songs auch schon eine ziemlich genaue Vorstellung habe.
"Welche Grinsekatze?"
Ha! So leicht treibst Du mich nicht in die Psychose, mein Froind - Ich weiß, was ich gesehen habe!
Heute 13:01 Premiere:
ALL HALLOWS BEATS
HUNT THE OUTSIDER
DJ UGLY KATZ
https://youtu.be/-38K9SfAjGk
Die "lyrics" sind schon sehr GLS-United. Aber Wortakrobaten braucht die Industrie momentan nicht, da die anvisierte Zielgruppe einfach verpackte Texte braucht. Vor Jahren wäre das noch als negativ von mir ausgelegt worden, mittlerweile schlichter Realkonsum. Dazu habe ich überhaupt nichts gegen Shirin, unterm Strich (lel) sind dies ja durchaus positive Botschaften, dazu die harmlosesten Wattebeats der Welt mit etwas Autoscooterbums. Gibt schlimmeres
Vier Männer einen Song fürs eigene Ego schreiben lassen.
Das ist nicht schlimm, aber halt ein richtiges Armutszeugnis.
Seht her, es ist Mr. Modern Music! Und sein Sidekick: Gentleman of Contemporary Tunes!
In ihrem Kampf gegen Dr. Misos?
https://web.de/magazine/unterhaltung/stars…
Laut eigener Angaben sei ihre Musik aber nicht ihre Haupteinnahmequelle. Insgesamt habe sie rund 130 Millionen Euro umgesetzt, davon etwa 90 Millionen mit ihrer Eisteemarke, sechs Millionen durch YouTube und Streams und etwa 7,5 Millionen mit ihrer ersten Tour im Jahr 2023. Mit ihrer Tour habe sie aber nichts verdient, sondern sogar noch draufgezahlt, wie sie dem Magazin verriet. "Es war die erste Tour, wir wollten erst mal beweisen, dass die Show das Geld auch wert ist." Hinzu kommen Umsätze in Höhe von etwa 22 Millionen durch ihre beiden Parfüms, die sich bis heute rund eine Million Mal verkauft haben sollen.
Da sieht man, dass auch Frauen ökonomisch erfolgreich sein können, wenn sie fleißig sind, an sich glauben und Ideen haben.
Das Empowerment hat aber auch Grenzen. Will jetzt hier nicht zu seeeeehr vorgreifen, aber einen Interessanten Einblick gibt folgender Artikel bzw. Ratschlag (viel Spaß beim Genießen!):
https://www.stern.de/familie/beziehung/jul…
...Ach, Vorsicht! bei solchen Sätzen:
"Ich sage Ihnen das nicht, weil ich altmodisch bin und an tradierten Rollenbildern hänge."
Die Verneinung in solchen Sätzen wird oftmals intuitiv gar nicht mitgelesen, was ein Punkt ist, über den man mal nachdenken sollte. Vielleicht ist es unbewusst gewollt, dass eine Verneinung sich manchmal etwas versteckt lesen lässt. Das nur nochmal so, dass man was lernt halt auch.