Seite 13 von 23

Max Herre - Konzertbericht

Max Herre startete seine Tour vor einer voll beladenen Bühne. Dass ein Klavier dort die Mitte zierte, diente dem Innendesign. Die Trap-Beats des "Athen"-Albums im neuen Set kommen weder aus jenem Piano noch vom echten Schlagzeuger, den Max in seiner sechsköpfigen Begleitcombo an Bord hat. Die Gesangspartnerin der weiblichen Parts heißt dieses Mal nicht Joy, sondern Rachel. Trettmann erklingt in "Villa Auf Der Klippe" eben vom Band, da gibt's kein Äquivalent.

Von der aktuellen CD führt Herre zahlreiche, um nicht zu sagen alle Songs auf, außer das Skit-artige "Konny Kujau". Obwohl "Athen" eine Konzeptgeschichte darstellt, folgen die Songs in bunter Reihenfolge. Bis ein Kombi-Block das Thema 'Fremdenfeindlichkeit in Deutschland' aus mehreren Alben bündelt, darunter "Berlin – Tel Aviv", eine Ballade, die Max früher mit Sophie Hunger aufnahm – und "Sans Papiers". Den aktuellen Song gibt es im Format "Colors Show" auf Video, Max lobt das Format mit Sentimentalität in der Stimme. Er ist ernst, er bekommt breiten Applaus für all seine Sätze zur Migrationsthematik.

Von den älteren Songs folgen erst einige, als "Athen" weitgehend durchgespielt ist. Es wirkt zwar mehrmals, als sei das Konzert jetzt zu Ende, irgendwann fließt es von selbst und ein Song in den anderen. Im Hintergrund untermalt eine Dia-Show, u.a. mit altem Urlaubsfilm-Videoclip, die Stimmungen zu diversen Songs. Am ersten Tour-Abend in Fürth gehörten dazu die Reggae-Version von "Halt Dich An Deiner Liebe Fest", "1992", "Leg Dein Ohr Auf Die Schiene Der Geschichte" und "A-N-N-A", was noch fast jeder textsicher mitsingen kann – nicht schwer. "Esperanto" bleibt Herr Herre dieses Mal schuldig. Doch man hat einen prall gefüllten Abend, mit 70er-Souljazz-Grooves und aktueller Musik.

Seite 13 von 23

Weiterlesen

Noch keine Kommentare