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Platz 16: Icky Thump

Wir schreiben das Jahr 2007. Indie-Rock geht es gerade noch ganz gut, aber die Übersättigung wartet schon. Die Franzosen von Justice bollern mit ihren gewaltigen Electro-House-Beats alles in Grund und Boden, während Burial in London an der Neuerfindung von Dubstep arbeitet. Auf die nächste The-Band, die schon wieder Franz Ferdinand, die Strokes und die White Stripes kopiert, wartet niemand mehr. Auch Jack and Meg erzählen ihren einstmals minimalistischen Garage-Blues langsam aus und gehen erst neue, und anschließend getrennte Wege.

Der "Icky Thump"-Titeltrack rummst mit so viel Energie durch die Wand, als ob die Detroiter die Welt noch einmal erorbern wollen. Wie immer moduliert Jack seine Gitarre so, als ob sie irgendwie merkwürdigen Sex mit anderen Instrumenten hat. Fast eher wie Krautrock-Synthesizer quietscht das Stück, bgleitet von den wohl lautesten Meg-Drums überhaupt. Der Text über die Immigrations-Politik der USA nimmt die rassistische Politik von Donald Trump schon mal vorweg. Der orangegetönte Republikaner hörte jedoch bei Zeilen wie "White Americans, what? Nothin' better to do / Why don't you kick yourself out / You're an immigrant too" offensichtlich weg und benutzte "Seven Nation Army" als Einspieler für eine Wahlkampfparty. Die White Stripes stellten zum "Dank" ein "Icky Trump"-Shirt in ihren Webstore und schütteln bestimmt noch heute in seltener Eintracht ihre Köpfe über so viel Dummheit.

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