Platz 14: Megaman 3
Release: 1990
Publisher: Nintendo
Soundtracker: Harumi Fujita, Yasuaki Fujita
Eine der großen Freuden an den 8- und 16-Bit-Soundtracks lag für mich persönlich immer darin, dass sie irgendwie schwer zu greifen und ambig sind. Das Megaman-Franchise liefert ein wunderbares Beispiel dafür: Okay, wir sind so etwas wie ein Superheld in einer Sci-Fi-Welt. Aber darüber hinaus ist es oft gar nicht so einfach, aus den Hindernissen der Levels so richtig diesweltliche Interpretationen zu kriegen, was wir da eigentlich für Zeug vor uns haben.
Die Musik macht das Gleiche: Befreit von Instrumenten und klassischen Assoziationen, ist alles, woran wir uns halten können dieses pushende Immer-Vorwärts der Rhythmen und Melodien. "Megman 3" ist insbesondere großartig darin, dieses Gefühl von Schub und Antrieb zu schaffen, das natürlich sowohl zu einem Plattformer als zu einem Sci-Fi-Titel passt: Aber sonst? Ich glaube, jeder, der früher am Gameboy oder der SNES saß, hat diese nicht ganz zuzuordnenden Nostalgien, in denen wir bestimmte Melodiebögen mit bestimmten Emotionen verbinden.
Die "Needleman Stage" wirkt mit ihrem seltsamen Offbeat-Bass-Schlag spannungsvoll und klaustrophobisch. Die "Hardman Stage" hat mit ihrer Moll-Auflösung etwas Melancholisches. Am Ende der "Dr. Willy Stage 2" bekomme ich das Gefühl von Erschöpfung, aber das Ziel ist in Sicht. Irgendwie gibt mir das immer Freude: Dass diese Musik wenig Nudge hat, wenig Pathos. Emotionen aus ihr zu ziehen, ist so subjektiv, wie auf einen Klecks Farbe zu gucken.
Beste Tracks: "Hardman Stage", "Geminiman Stage", "Dr. Willy Stage 2"
Noch keine Kommentare