Quo vadis, Musikindustrie? Mit dieser Frage beschäftigen sich aus aktuellem Anlass auch Beth Gibbons, Adrian Utley and Geoff Barrow. Da sich Portishead mit der Veröffentlichung ihres Albums "Third" von allen vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Universal freigeschwommen haben, suchen die Pioniere …
Nun ja, das haben Marillion im Prinzip auch schon vorgemacht: erst mal mit dem Hut bei den Fans durchgehen, die dann das Album vorfinanzieren, für die edlen Spender gibt's dann 'ne Super-Special-Sonder-Exklusiv-und-leck-mich-am-Arsch-wie-toll-Edition mit zusätzlichem Material, der Rest der Menschheit bekommt nur die Gelegenheit, über die üblichen Vertriebswege das Standard-Album käuflich zu erwerben. Mittlerweile gehen Marillion auch den Weg, selbst eine Vorab-Version des neuen Albums kostenlos in die Tauschbörsen zu setzen und auf diesem Weg auf Kundenfang zu gehen. Die Ideen sind grundsätzlich nicht dumm, aber eben auch nicht unumstritten.
"Für die Produktionskosten eines neuen Studioalbums, das im Laufe des Jahres 2008 erscheinen soll, hat Jill Sobule in den ersten Wochen des Jahres 2008 über ihre Webseite Spenden ihrer Fans gesammelt. Die nötigen Geldmittel von rund 80.000 US$ stehen seit Anfang März bereit. Für gestaffelte Spendenbeiträge erhält der Spender mindestens ein Vorab-Exemplar des neuen Albums (für 25 US$) bis hin zu einem persönlichen Hauskonzert von Jill Sobule (für 10.000 US$). Insgesamt wurde drei Hauskonzerte "erspendet", wovon eines nach Aussagen von Jill Sobule in Deutschland stattfinden wird.
Die Spendenaktion erregte großes Interesse der Fachpresse, da hierin ein weiterer Schritt in Richtung neuer Geschäftsmodelle für die Produktion und den Vertrieb von Musik gesehen wird. Zudem erhöht sich hierdurch die Unabhängigkeit der Künstler von Vorgaben durch Plattenfirmen und Produzenten sowie die Partizipation des Konsumenten am künstlerischen Schöpfungsprozess."
@Anonymous (« ich denke das radioheadkonzept und ein mindestpreis für den download, jenseits vom applestore oder beatport sind keine schlechte vorgehensweise. »):
Stellt sich die obligatorische Preisfrage: warum in aller Welt sollte man Geld für einen Albumdownload ausgeben, den man sich bequem und kostenlos in derselben Qualität via Tauschbörse aus dem Netz lutschen kann?
@Skywise (« @Anonymous (« ich denke das radioheadkonzept und ein mindestpreis für den download, jenseits vom applestore oder beatport sind keine schlechte vorgehensweise. »):
Stellt sich die obligatorische Preisfrage: warum in aller Welt sollte man Geld für einen Albumdownload ausgeben, den man sich bequem und kostenlos in derselben Qualität via Tauschbörse aus dem Netz lutschen kann? »):
@Skywise (« @Anonymous (« ich denke das radioheadkonzept und ein mindestpreis für den download, jenseits vom applestore oder beatport sind keine schlechte vorgehensweise. »):
Stellt sich die obligatorische Preisfrage: warum in aller Welt sollte man Geld für einen Albumdownload ausgeben, den man sich bequem und kostenlos in derselben Qualität via Tauschbörse aus dem Netz lutschen kann?
Gruß Skywise »):
frag doch trent, wieso seine geister trotz cc-lizenz meistverkauftes mp3-album 2008 auf amazon wurden. portishead spielen mindestens in der selben gewichtsklasse, was die fanbase betrifft. warum also sollten die nicht in der lage sein, diese fanbase ebenso glücklich zu machen, dass bereitwillig ein paar $ gezahlt werden?
Nur, weil ich mir keine Alben aus dem Netz ziehe, muß ich ja noch lange nicht so tun, als gäbe es diese Denke nicht @dori_doreau (« frag doch trent, wieso seine geister trotz cc-lizenz meistverkauftes mp3-album 2008 auf amazon wurden. portishead spielen mindestens in der selben gewichtsklasse, was die fanbase betrifft. warum also sollten die nicht in der lage sein, diese fanbase ebenso glücklich zu machen, dass bereitwillig ein paar $ gezahlt werden? »):
Bei olle Trent kann man sich aber ziemlich sicher sein, daß man nach der Zahlung nicht mehr so lange auf die Veröffentlichung warten muß. Bei Portishead habe ich die Befürchtung, daß meine noch nicht gezeugten Kinder schon in die Schule gehen, ehe ich vom nächsten Portishead-Album was höre.
Ich denke man wird bald merken, dass man auf Labels nicht wirklich verzichten kann. Zumindest schein mir diese ganzen neuen Ideen nur als Einzelprojekte und nur mit innovativer Fangemeinde zu funktionieren. Dazu nur einige Gedanken .. .. was ist wenn einem von Fans vorfinanziertem Künstler die Kreativität ausgeht und das Album nie erscheint (oder vielleicht nach 12 Jahren) .. wie lange wird es dauern, bis ein Supporter für seine 1000 EUR mitreden will (und wie unterscheidet sich das dann noch vom Label-System) .. wo und wie viele Supporter hätten die Einstürzenden Neubauten 1981 für ihr Album Kollaps gefunden .. wie lange werden nur Fans ein Album finanzieren, wenn sich das als finanzieller Erfolg erweisen sollte .. wie viele Newsletter soll ich beziehen, um zu merken wo welche Band zu welchem Preis welches Album anbietet (das ist mir jetzt schon zu viel - bonus bei i-tunes, LP mit single und CD mit DVD - ein Grund die derzeitige Politik der Labels um Verkäufe zu generieren nicht gut zu finden) .. wie soll meine 13jährige Nichte, die anfängt sich für Musik zu interessieren, das alles begreifen .. was macht ein Musiker, der nicht zum Kleinunternehmer werden will (Rechteverwaltung, Verlag, Promotion, Radiosender kontaktieren, Konzerte buchen, Karten verkaufen, denn die Konzertveranstalter sind die nächsten Bösen, Cover entwerfen, Presswerke kontaktieren usw.) .. was wäre aus Elvis geworden, wenn er nicht die Chance gehabt hätte irgendwo seiner Mama eine single aufzunehmen
@Skywise (« @dori_doreau (« frag doch trent, wieso seine geister trotz cc-lizenz meistverkauftes mp3-album 2008 auf amazon wurden. portishead spielen mindestens in der selben gewichtsklasse, was die fanbase betrifft. warum also sollten die nicht in der lage sein, diese fanbase ebenso glücklich zu machen, dass bereitwillig ein paar $ gezahlt werden? »):
Bei olle Trent kann man sich aber ziemlich sicher sein, daß man nach der Zahlung nicht mehr so lange auf die Veröffentlichung warten muß. Bei Portishead habe ich die Befürchtung, daß meine noch nicht gezeugten Kinder schon in die Schule gehen, ehe ich vom nächsten Portishead-Album was höre. »):
öhm... bist du dir ganz sicher, dass du von mp3 sprichst? die kann man erst kaufen, wenn sie fertig auf den servern des shops liegen.
@dori_doreau (« öhm... bist du dir ganz sicher, dass du von mp3 sprichst? die kann man erst kaufen, wenn sie fertig auf den servern des shops liegen. »):
Hoppla, da hab' ich den falschen Zusammenhang hergestellt, 'tschuldigung. War vielleicht noch nicht genug Koffein im Blut ...
An einem Punkt halte ich allerdings dann doch fest: ich glaube nicht, daß längere Pausen in der Discographie einem solchen Konzept zuträglich sind.
@Skywise (« @dori_doreau (« öhm... bist du dir ganz sicher, dass du von mp3 sprichst? die kann man erst kaufen, wenn sie fertig auf den servern des shops liegen. »):
Hoppla, da hab' ich den falschen Zusammenhang hergestellt, 'tschuldigung. War vielleicht noch nicht genug Koffein im Blut ... »):
kein problem. @Skywise (« An einem Punkt halte ich allerdings dann doch fest: ich glaube nicht, daß längere Pausen in der Discographie einem solchen Konzept zuträglich sind. »):
das würde wohl nur der selbstversuch einer solch lange pausierenden band mit entsprechender fanbase klären. erheblich teurere tonträger wurden im falle portishead ja auch verkauft.
btw, hat die 3. sich gut verkauft? allgemeines kritikerlob heißt ja nicht unbedingt starke umsätze.
Quo vadis, Musikindustrie? Mit dieser Frage beschäftigen sich aus aktuellem Anlass auch Beth Gibbons, Adrian Utley and Geoff Barrow. Da sich Portishead mit der Veröffentlichung ihres Albums "Third" von allen vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Universal freigeschwommen haben, suchen die Pioniere …
wer hatte eigentlich vor kurzem die idee die plattenproduktion von fans finanzieren zu lassen und dieses dann am gewinn zu beteiligen?
das wäre doch was...
ah genau , danke
@laut.de (« Wie soll das Trio aus Bristol in Zukunft seine Platten verkaufen? »):
Radiohead und Nine Inch Nails haben es vorgemacht wie es geht.
ja gut, ich denke mal das die supporter die platte für lau kriegen!
Nun ja, das haben Marillion im Prinzip auch schon vorgemacht: erst mal mit dem Hut bei den Fans durchgehen, die dann das Album vorfinanzieren, für die edlen Spender gibt's dann 'ne Super-Special-Sonder-Exklusiv-und-leck-mich-am-Arsch-wie-toll-Edition mit zusätzlichem Material, der Rest der Menschheit bekommt nur die Gelegenheit, über die üblichen Vertriebswege das Standard-Album käuflich zu erwerben. Mittlerweile gehen Marillion auch den Weg, selbst eine Vorab-Version des neuen Albums kostenlos in die Tauschbörsen zu setzen und auf diesem Weg auf Kundenfang zu gehen. Die Ideen sind grundsätzlich nicht dumm, aber eben auch nicht unumstritten.
Gruß
Skywise
Wo ist deren Problem? Einfach selbst veröffentlichen, oder ein Modell a la AE fahren.
Portishead müssen sich wohl nicht sorgen, dass sie keiner (mehr) kauft, gerade die nicht. Da hab ich ja sogar 2 Originale!
Methode Jill Sobule:
"Für die Produktionskosten eines neuen Studioalbums, das im Laufe des Jahres 2008 erscheinen soll, hat Jill Sobule in den ersten Wochen des Jahres 2008 über ihre Webseite Spenden ihrer Fans gesammelt. Die nötigen Geldmittel von rund 80.000 US$ stehen seit Anfang März bereit. Für gestaffelte Spendenbeiträge erhält der Spender mindestens ein Vorab-Exemplar des neuen Albums (für 25 US$) bis hin zu einem persönlichen Hauskonzert von Jill Sobule (für 10.000 US$). Insgesamt wurde drei Hauskonzerte "erspendet", wovon eines nach Aussagen von Jill Sobule in Deutschland stattfinden wird.
Die Spendenaktion erregte großes Interesse der Fachpresse, da hierin ein weiterer Schritt in Richtung neuer Geschäftsmodelle für die Produktion und den Vertrieb von Musik gesehen wird. Zudem erhöht sich hierdurch die Unabhängigkeit der Künstler von Vorgaben durch Plattenfirmen und Produzenten sowie die Partizipation des Konsumenten am künstlerischen Schöpfungsprozess."
@Anonymous (« ich denke das radioheadkonzept und ein mindestpreis für den download, jenseits vom applestore oder beatport sind keine schlechte vorgehensweise. »):
Stellt sich die obligatorische Preisfrage: warum in aller Welt sollte man Geld für einen Albumdownload ausgeben, den man sich bequem und kostenlos in derselben Qualität via Tauschbörse aus dem Netz lutschen kann?
Gruß
Skywise
@Skywise (« @Anonymous (« ich denke das radioheadkonzept und ein mindestpreis für den download, jenseits vom applestore oder beatport sind keine schlechte vorgehensweise. »):
Stellt sich die obligatorische Preisfrage: warum in aller Welt sollte man Geld für einen Albumdownload ausgeben, den man sich bequem und kostenlos in derselben Qualität via Tauschbörse aus dem Netz lutschen kann? »):
DAS ist jetzt nicht dein Ernst?
Zitat (« "It fuckin' takes ages to write and we have to heat our swimming pools!" »):
@Skywise (« @Anonymous (« ich denke das radioheadkonzept und ein mindestpreis für den download, jenseits vom applestore oder beatport sind keine schlechte vorgehensweise. »):
Stellt sich die obligatorische Preisfrage: warum in aller Welt sollte man Geld für einen Albumdownload ausgeben, den man sich bequem und kostenlos in derselben Qualität via Tauschbörse aus dem Netz lutschen kann?
Gruß
Skywise »):
frag doch trent, wieso seine geister trotz cc-lizenz meistverkauftes mp3-album 2008 auf amazon wurden. portishead spielen mindestens in der selben gewichtsklasse, was die fanbase betrifft. warum also sollten die nicht in der lage sein, diese fanbase ebenso glücklich zu machen, dass bereitwillig ein paar $ gezahlt werden?
@Vicious! (« DAS ist jetzt nicht dein Ernst? »):
Nur, weil ich mir keine Alben aus dem Netz ziehe, muß ich ja noch lange nicht so tun, als gäbe es diese Denke nicht
@dori_doreau (« frag doch trent, wieso seine geister trotz cc-lizenz meistverkauftes mp3-album 2008 auf amazon wurden. portishead spielen mindestens in der selben gewichtsklasse, was die fanbase betrifft. warum also sollten die nicht in der lage sein, diese fanbase ebenso glücklich zu machen, dass bereitwillig ein paar $ gezahlt werden? »):
Bei olle Trent kann man sich aber ziemlich sicher sein, daß man nach der Zahlung nicht mehr so lange auf die Veröffentlichung warten muß. Bei Portishead habe ich die Befürchtung, daß meine noch nicht gezeugten Kinder schon in die Schule gehen, ehe ich vom nächsten Portishead-Album was höre.
Gruß
Skywise
Ich denke man wird bald merken, dass man auf Labels nicht wirklich verzichten kann. Zumindest schein mir diese ganzen neuen Ideen nur als Einzelprojekte und nur mit innovativer Fangemeinde zu funktionieren. Dazu nur einige Gedanken ..
.. was ist wenn einem von Fans vorfinanziertem Künstler die Kreativität ausgeht und das Album nie erscheint (oder vielleicht nach 12 Jahren)
.. wie lange wird es dauern, bis ein Supporter für seine 1000 EUR mitreden will (und wie unterscheidet sich das dann noch vom Label-System)
.. wo und wie viele Supporter hätten die Einstürzenden Neubauten 1981 für ihr Album Kollaps gefunden
.. wie lange werden nur Fans ein Album finanzieren, wenn sich das als finanzieller Erfolg erweisen sollte
.. wie viele Newsletter soll ich beziehen, um zu merken wo welche Band zu welchem Preis welches Album anbietet (das ist mir jetzt schon zu viel - bonus bei i-tunes, LP mit single und CD mit DVD - ein Grund die derzeitige Politik der Labels um Verkäufe zu generieren nicht gut zu finden)
.. wie soll meine 13jährige Nichte, die anfängt sich für Musik zu interessieren, das alles begreifen
.. was macht ein Musiker, der nicht zum Kleinunternehmer werden will (Rechteverwaltung, Verlag, Promotion, Radiosender kontaktieren, Konzerte buchen, Karten verkaufen, denn die Konzertveranstalter sind die nächsten Bösen, Cover entwerfen, Presswerke kontaktieren usw.)
.. was wäre aus Elvis geworden, wenn er nicht die Chance gehabt hätte irgendwo seiner Mama eine single aufzunehmen
@Skywise (« @dori_doreau (« frag doch trent, wieso seine geister trotz cc-lizenz meistverkauftes mp3-album 2008 auf amazon wurden. portishead spielen mindestens in der selben gewichtsklasse, was die fanbase betrifft. warum also sollten die nicht in der lage sein, diese fanbase ebenso glücklich zu machen, dass bereitwillig ein paar $ gezahlt werden? »):
Bei olle Trent kann man sich aber ziemlich sicher sein, daß man nach der Zahlung nicht mehr so lange auf die Veröffentlichung warten muß. Bei Portishead habe ich die Befürchtung, daß meine noch nicht gezeugten Kinder schon in die Schule gehen, ehe ich vom nächsten Portishead-Album was höre. »):
öhm... bist du dir ganz sicher, dass du von mp3 sprichst? die kann man erst kaufen, wenn sie fertig auf den servern des shops liegen.
@dori_doreau (« öhm... bist du dir ganz sicher, dass du von mp3 sprichst? die kann man erst kaufen, wenn sie fertig auf den servern des shops liegen. »):
Hoppla, da hab' ich den falschen Zusammenhang hergestellt, 'tschuldigung. War vielleicht noch nicht genug Koffein im Blut ...
An einem Punkt halte ich allerdings dann doch fest: ich glaube nicht, daß längere Pausen in der Discographie einem solchen Konzept zuträglich sind.
Gruß
Skywise
@Skywise (« @dori_doreau (« öhm... bist du dir ganz sicher, dass du von mp3 sprichst? die kann man erst kaufen, wenn sie fertig auf den servern des shops liegen. »):
Hoppla, da hab' ich den falschen Zusammenhang hergestellt, 'tschuldigung. War vielleicht noch nicht genug Koffein im Blut ... »):
kein problem.
@Skywise (« An einem Punkt halte ich allerdings dann doch fest: ich glaube nicht, daß längere Pausen in der Discographie einem solchen Konzept zuträglich sind. »):
das würde wohl nur der selbstversuch einer solch lange pausierenden band mit entsprechender fanbase klären. erheblich teurere tonträger wurden im falle portishead ja auch verkauft.
btw, hat die 3. sich gut verkauft? allgemeines kritikerlob heißt ja nicht unbedingt starke umsätze.
Mein Vorschlag: Schlechte MP3 Qualität ins Netz stellen und nur Vinyl-LPs verkaufen. Menschen die CD's kaufen, haben eh keine Ahnung von Musik
Achja: Portishead spielen defintiv in der gleichen Klasse wie NIN und Radiohead, was den Bekanntheitsgrad angeht.