Various Artists - "Sing Meinen Song"
Kann man aus Scheiße Gold machen? Oder, anders formuliert: Steckt in dem Großteil der Edeka-Hits à la "Turn It Into Something Special" oder "From Zero To Hero" vielleicht doch Potenzial? Hätte man seinerzeit einfach nur musikalisch anders herangehen sollen? Die Antwort: Es hätte nichts genützt. Weder Sashas Versuch, den international nicht konkurrenzfähigen Crossover-Hüpfer "Open Your Eyes" mit einer Mixtur aus Piano-Schmalz und Big-Band-Attitüde zu veredeln, krönt der Erfolg, noch Sandra Nasics Ausflug in unverzerrte Sarah Connor-Welten ("Bounce"). Auch Roger Ciceros swingender Ritt auf Naidoos tränenüberfluteten Schultern geht nach hinten los ("Wo Willst Du Hin"), vom überemotionalen Fremdschäm-Kurztrip Richtung Alm ganz zu schweigen ("Amoi Seg' Ma Uns Wieder"). Stuhl bleibt eben Stuhl, egal aus welchem Darm er rutscht.
3 Kommentare mit einer Antwort
Was ein Cover
Amoi Seg' Ma Uns Wieder wurde auf der Beerdigung eines Bekannten, der jung verstorben ist, durch einen Chor gesungen. Seit dem hab ich ein ambivalentes Verhältnis zu dem Stück. Es hat sich zumindest in mein Gedächtnis eingebrannt.
Mein Beileid. In jeglicher Hinsicht.
Die kritik zu Dirty Loops verwundert mich nun doch etwas und auch, dass das Album in dieser Liste auftaucht. Ist doch das musikalische Arrangement der Cover-Versionen schon outstanding an sich, scheinen doch alle Bandmitglieder sehr gut ausgebildet in ihrem jeweiligen Metier zu sein (8er-Bass?) und sind ihre Songs vom Mainstream auch schon etwas weiter entfernt, als man es von anderen Internet-Musikphänomenen kennt.
Komisch.