Danger Dan - "Das Ist Alles Von Der Kunstfreiheit Gedeckt"
Ein Mann singt eingängige Melodien, spielt dazu Klavier und alle jubeln, auch Menschen unter 40. In 2021 schon mal ein besonderes Verdienst. Man konnte im Frühjahr praktisch in Zeitlupe dabei zusehen, wie die Nachfrage nach Danger Dans Soloalbum "Das Ist Alles Von Der Kunstfreiheit Gedeckt" von Tag zu Tag extremer wurde, wie plötzlich nicht nur Hip Hop-Mags, sondern plötzlich auch FAZ und die Tagesschau Beiträge einforderten. Wie aufgeschreckte Vinyl-Connaisseure enttäuscht abdrehten, weil diese Menschen unter 40, die den Rapper schon kannten, die gepresste Erstauflage nach drei Tagen wegbestellt hatten.
Die Idee, den subversiven Charakter der Antilopen-Gang-Texte ins Rio-Reiser-Fach zu verlegen, schlug kommerziell ein, weil es einfach klug und hervorragend umgesetzt wurde. Denn "jetzt, wo das Gerappe und diese sperrigen Hip Hop-Beats weg sind", wie Autor Gölz in unserer Review bissig anmerkte, "schmiegt es sich auch endlich genug an, dass die deutsche Mehrheitsgesellschaft diese Haltung problemlos konsumieren kann". Kein Problem, Teil dieser Mehrheitsbewegung zu sein, so lange Songs wie auf dieser Platte abgefeiert werden. Eine Anti-Alles-Aktion für die ganze Familie.
Danger Dan - "Das Ist Alles Von Der Kunstfreiheit Gedeckt"*
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