Matthias Reim - "Matthias"
Auf "Matthias" bumst der Vier-Viertel noch ehrlich geschmacklos nach vorn. Aber man kauft ihm in jeder Sekunde ab, dass er das genau so haben will und zu jedem Wort steht, was er da gesangsknödelt, weil er weiß, dass auch seine Fans das genau so haben wollen. Bei Matthias Reim ist aber nicht immer Malle im Kopf, sondern manchmal auch Montagmorgen. Das drückt er aus in den balladigeren Dingern. "Balladig" meint hier die Logik der US-amerikanischen Powerballade.
Die Texte sind eine Sache für sich. Man höre zum Beispiel "Typisch Anders": In diesem Song singt er davon, dass all die anderen Frauen ihm egal sind, denn so typisch anders, so bist nur du, was du auch tust. Dabei erwähnt er mit keinem Wort, wie sie denn jetzt eigentlich ist und was sie eigentlich tut. Die Einzigartige bleibt maximal unkonkret. Das ist witzig. Niemand kann den Hörer daran hindern, den Song als gewiefte Parodie auf heteronormative Schablonen in Popmusiktexten zu hören.
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