Peter Frampton - " Now"

Peter Frampton hat 1976 mit "Frampton Comes Alive!" bekanntlich das erfolgreichste Livealbum aller Zeiten eingespielt. Die Zeit danach, mittlerweile auch schon einige Jahre, bestand aus sechzehn Millionen verkauften Exemplaren und der Suche nach der vergangenen Zeit.

Dass er sie als 53-Jähriger nicht wieder finden wird, ist wohl kaum eine böse Unterstellung. Dafür ist das vorliegende "Now" auch nicht geeignet. Aber es handelt sich um sein erstes Studioalbum seit neun Jahren, und das ist immerhin der Rede wert, zumal ein guter Gitarrist wie er selten seine Fähigkeiten verliert.

So geht es mit "Verge Of A Thing" gleich rockig und recht fetzig los: Schlagzeug, dann gleichzeitig Bass und ein Akkord, der in den 70er Jahren als Hardrock hätte durchgehen können. Das bluesige "Flying Without Wings" bestätigt den guten Eindruck, während die erste Ballade "Not Forgotten" für Feuerzeugstimmung sorgt.

Ohne großen Schnickschnack zuhause aufgenommen, ist neben Frampton auch Bob Mayo am Werk, der ihn schon 1976 auf dem legendären Livealbum begleitete. Vom eigenen Material überzeugen vor allem das schnellere "I'm Back" mit seinem Anfangsriff und der wohl ironischen Zeile "Ich bin wieder da, wie Terminator und Schwarzenegger" sowie das ruhige Instrumental "Greens". "I Need Ground" beginnt mit einem Sitar, am gelungensten ist jedoch die George Harrison-Hommage "While My Guitar Gently Weeps", die sich am Original anlehnt und doch originell klingt.

Das alles reicht aber nicht aus, um Damals/Jetzt-Vergleiche zu unterbinden. Dafür erinnert Framptons Stimme stellenweise zu sehr an Phil Collins, dazu orientieren sich seine Lieder eine Spur zu stark an eingängigem Rockpop der 80er Jahre. Dennoch hat der in die USA übergesiedelte Engländer nach wie vor seine Berechtigung im Musikbusiness. Schließlich hat er eine nach ihm benannte Gibson Les Paul. Und eine Firma, die Effektgeräte herstellt. Und natürlich die erfolgreichste Liveplatte aller Zeiten.