laut.de-Kritik
Ohrwurm-Chartbreaker mit der Femme Fatale des Dance-Pop.
Review von Klaus WerzIm engen schwarzen Spitzenkleid (ein kleines Bäuchlein nicht verbergend) betritt Sophie Ellis-Bextor, die neue Femme Fatale des Dance-Pop, die Zürcher Bühne. Mit ihren rötlich-schwarzen Haaren und der vornehmen Blässe wirkt sie zunächst kühl und unnahbar. Dieser Eindruck legt sich aber sehr schnell, als sie sich verführerisch im wabernden Nebel und der dezenten Lightshow zu räkeln beginnt. Rund eine Stunde begeistert Sophie mit der von ihrem Debutalbum "Read My Lips" bekannten, feurigen Mischung aus House, Disco and Pop. Die Ohrwurm-Chartbreaker behielt sie sich fast allesamt für den Schluss auf.
Zu Beginn des Konzerts erklingt der Album-Opener "Take Me Home". Danach geht es mit dem groovigen "I Believe", "Everything" und der schönen Ballade "Move This Mountain" kreuz und quer durchs Album-Repertoire. Nach einem Instrumental erscheint sie in neuem Outfit, einem violett geblümten Kleid. Passend dazu gibt es "Lover" und "Is It Any Wonder", gefolgt von "Groovejet (If This Ain't Love)", ihrem Megahit von 2001 mit dem italienischen DJ-Projekt Spiller. Bei "Get Over You" klatscht, singt und tanzt die Menge mit, selbst die Sitzplatz-Fraktion auf der Empore.
Die Show scheint vorbei, Sophie verschwindet. Aber nein, das kann doch nicht das Ende sein, es fehlt doch noch "Murder On The Dancefloor". Und natürlich kommt sie nach wenigen Zugaberufen für zwei Zugaben wieder in neuem Kleidchen, ein franziges Etwas in Gelb. Dass Sophie bei den Brit Awards als beste weibliche Künstlerin nominiert wurde, verwundert nach diesem gelungenen Konzert nicht mehr.
Als Vorgruppe traten übrigens Auburn auf. Die dreiköpfige Londoner Band mit Frontfrau und Sängerin Liz Lenten nahm die Menge mit den Songs ihrer aktuellen CD "Dreams" auf eine spirituelle Reise. Bei Songs wie "Times" oder "Cry" kam Lentens soulig-folkige Stimme sehr gut zur Geltung. Von der britischen Presse wurden bereits Vergleiche zu Morcheeba, Kosheen oder Dido bemüht. Fans von Chill Out-Sound sollten sich den Namen Auburn jedenfalls vormerken.
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