Suidakra - " Book Of Dowth"

Suidakra waren nach dem mittelprächtigen "Signs For The Fallen" vor acht Jahren weitgehend von meinem Radar verschwunden. Zwar wurde mir von mancher Stelle das letzte Album "Crógacht" ans Herz gelegt, doch wirklich aufregend hatte ich die Monheimer nicht mehr in Erinnerung.

Grob fahrlässig, wie sich nun mit "Book Of Dowth" heraus stellt, denn Suidakra verstehen es auf dem Album bestens, ihre keltischen Einflüsse mit melodischem Death Metal zu verbinden, ohne dabei in Lala-Gefilde oder dumpfe Schunkeleien abzudriften. Ganz im Gegenteil, denn das Trio setzt zum einen auf rasante Songstrukturen, die nur gelegentlich mit folkigen Melodien aufwarten. Zum anderen gibt es die keltischen Tracks, die die Gitarren nur als interessante Verstärkung nutzen.

So geht das Intro "Over Nine Waves" mit seinen Dudelsäcken nahtlos in "Dowth 2059" über. Der lässt die folkigen Instrumente komplett außen vor und setzt - wie auch "Battle-Cairns" ganz auf melodischen Death Metal. Das andere Extrem gibt es mit den beiden folgenden Nummern. "Biróg's Oath" glänzt abermals mit weiblichem Gastgesang von Tina Stabel, die Arkadius und Co. früher schon gern unter die Arme gegriffen hat.

Der klare männliche Gesang (vermutlich von Lars) ist gegen ihre kräftige Stimme nur am Rande zu vernehmen. Zusammen mit dem folgenden "Mag Mell" (Blind Guardian lassen grüßen), bei dem Lars wiederum den Ton angibt, bildet der Song den ruhigen Mittelteil des Albums.

Die Vermischung dieser beiden Extreme ist für Suidakra ein Leichtes. Allerdings werden die Fans des Vorgängers ein wenig enttäuscht sein. Die Epik von "Crógacht" wird immer wieder angedeutet, jedoch lange nicht so elegisch praktiziert, wie auf dem letzten Album. Dafür steht mit "Stone Of The Seven Suns" eine wirklich gelungen Verbindung aus folkigen Elementen und harten Gitarren bereit und mit "Otherwords Collide" ertönt ein akustischer Ausklang, der das Album beendet und die Story schön abrundet.