Geplantes Kalkül? Nimmt Summer Cem auf seinem neuen Album bewusst die selbe Pose ein wie auf "Sucuk & Champagner"? Eine verborgene Botschaft, die die Nichtigkeiten des Lebens einfängt? Einst gefeierter Drogenbaron mit liebreizenden Ladys an der Schulter, nun im Begriff sich vor der Justiz zu erklären?

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  • Vor 8 Jahren

    Wow, 3/5 für ein Banger-Release ohne Kollegah-Beteiligung...was los?

  • Vor 8 Jahren

    Habe gedacht die Rezension bringt mir Klarheit was das mit dem Titel Pink Floyd auf sich hat, weil er und sie sind so weit voneinander entfernt wie sonst nur RTL 2 und Arte. Habe mir den Song schon angehört, dachte er sampelt die glory hole Hymne another dick in the Wall aber es war keine Discogitarre drauf, vielleicht kann mir ja einer von euch sagen warum er ein Lied so genannt hat!

  • Vor 8 Jahren

    falsches label. guter typ und tracks wie "ya kalb" zerfikken fast alles...aber banger musik kann man nicht supporten...

  • Vor 8 Jahren

    Manche Rapper laufen musikalisch gefühlt lange an einem vorbei. Man registriert sie, hört hin und wieder Songs von ihnen und verfolgt teilweise den Werdegang ohne wirklich Notiz davon zu nehmen.

    So ergeht es dem ein oder anderen sicher mit Summer Cem, einem talentierten Künstler, der mittlerweile eine beachtliche Discografie und einen durchaus langen Verbleib in der Szene vorzuweisen hat, ohne je den wirklichen Durchbruch geschafft zu haben.
    Ob er nun mit Eko Fresh, Farid Bang oder in seiner egj-Phase mit einem Sammelsurium an unterschiedlichsten Charakteren zusammengearbeitet hat, nie kam er über den Status des durchaus fähigen side-kicks hinaus, der neben einer charismatischen Stimme, guten Wortspielen und teils überzeugenden Parts von sich reden machte. Auf Albumversion hatte er solo bisher Probleme ein konstantes Niveau anzubieten.

    Mittlerweile dem unkonstanten Bangercamp zugehörend, greift er auch dieses Jahr mit einem neuen Album, bemüht respekteinflößend "Cemesis" genannt, wieder an. Gelingt diesmal der große Wurf oder reiht es sich in eine lange Liste an Durchschnittsveröffentlichungen ein, die man meist am nächsten Tag schon vergessen hat?

    Es "reicht nicht" am Anfang den Hörer langsam an sein Werk heranzuführen, es muss schon mit der Brechstange sein und so gleicht der Opener mit seinen nervösen Streichern und ebensolch hektischen Chören einem überfallartigen Versuch Cems sofort alles und jeden von sich zu überzeugen. Viel Dynamik und Tempo, aber ein eher mittelmäßiger Unterfangen, das recht schnell das Nervenköstum strapaziert.

    Besserung gelobt der zweite Track, der durch das düstere, melodische Soundbild, einen souveränen doch monotonen Farid-Beitrag sowie ein gutes Zusammenspiel der beiden überzeugen kann. "Heruntergekommen wie Bungeespringer" sind die Bang'schen Angriffsziele und Summer singt gar lieblich von seinem Ellenbogen, der andere trifft,

    "Nimm mich mit" nimmt den Zuhörer dann auch sogleich wirklich mit in eine der typisch emotionalen Phasen von harten Jungs. Summer, der nachdenkliche Banger leidet, ehrt die Eltern und schneidet sich "Wort für Wort von [seiner] Rippe".
    "Als hätte ich mir die Rolex an mein Handgelenk genäht" und ähnliche Sprüchlein werden von einem solide melancholischen, doch eher langweiligen Beat untermalt.

    Beim nächsten Filler "seid ihr mit mir" beefen alle auf Rapupdate "solange der Spieß sich am Kebab dreht", manche wechseln die Seiten "wie im Gitarrenladen", manche aufgrund der unspektakulären Darbietung auch den Track. Da helfen auch keine "Bikini-Miezen im Separee" wenn Vortrag wie Beat eine Spur zu routiniert und öde runtergeleiert werden.

    "Dreckige Finger" sollte man waschen, selbigen müden Autotuneheuler kann man besten Gewissens im örtlichen Klosett runterspülen.

    Wenn wir schon beim nassen Element sind bricht die "Sintflut" über den nichtsahnenden Hörer herein. Cem ist hungrig und druckvoll, der Flow ist schon "Pornographie", "Oreo-Keks" reimt sich auf "Ole Ole", der Beat standardisierte stakkatoartige Hast in ihrer reinster Form. Sicherlich keine Sinn-Flut, aber das Album bietet sicherlich noch mehr.

    So zum Beispiel "Pilot" mit Edelrapper KC Rebell, der zwar keine Bruchlandung hinlegt, aber mal wieder einen lahmen Part zum Besten gibt, der ereignislose Beat wird in der poppigen hook jedoch durchaus atmosphärisch. Poesiealbummäßige Lines begleiten diesen eher egalen Trip.
    Man schaltet mühelos weiter.

    Kopfnickend wirds dann aber bei "Tam Korrekt". Summer besinnt sich auf seine mit Wortwitzen ausgeschmückte Representer-Stärken und flowt lässig zu treibenden fernöstlich angehauchten Klängen.
    "Brot für die Welt, aber Kebab für mich", kein Ding, Summer.

    "Es war Cem" der auf Track 9 auf einem ordentlich nach vorne gehenden Beatkonstrukt Rapperkarrieren penetriert und sich als bewährter Routinier gibt. Ein guter Titel, der jedoch auch nicht zum Druck auf Replay verführt.

    Ein Album eines sanften Riesen wie Cem ist ohne Lovegesäusel "nicht komplett". Also runter damit. Erkenntnisse, dass "[seine] Liebe leider nicht in 140 Zeichen [passt]" sollten sichTtwittergurus wie Fler oder Money Boy zu Herzen nehmen. Ansonsten gibts nichts Neues an der Seifenoperfront zu vermelden. Schnell weiter.

    "Pink Floyd" kann auf der einen Seite einen erneut gut aufgelegten, motivierten Summer vorweisen -" rappen ist ein Knochenjob - Orthopädie" - auf der anderen Seite steht da aber ein stressig-rockendes Soundbild, das schnell aufgrund seiner Monotonie auf die Nerven geht.

    Sas nachfolgende "Preach" mit Sefo ist musikalisch unspannend, behandelt das Thema der falschen Freundschaft und wird recht eindringlich präsentiert.

    Etwas mehr Abwechslung gibts bei vom Oberbanger unterstützten "bitte spitte cocaina". In bester "bitte spitte"-Tradition gibts überwiegend lustige Zeilen, wenn man denn dieses format mag. Farid hat hier mit Summer Cem einen würdigen Partner, der Beat wird zur Nebensache.

    Die "Wolke 7" reißt aber die zuvor aufgebaute einlullend-mediocre, doch hörbare Stimmung durch klebrigen Spaßpop mit banalsten Beatstrukturen weiter runter.

    Aber noch ist nicht aller Tage Abend. "Wenn das alles ist" gelingt das Kunststück sich als Closer zum fast besten Stück der Platte aufzutun. Stimmungsvolle Pianotöne, die Cems Vortrag passend untermalen sorgen für ein nachdenklich-atmosphärisch dichtes Hörerlebnis, das jedoch durch die austauschbare Hook etwas getrübt wird.

    Somit endet ein relativ solides Album, das bis auf wenige Ausreißer nach oben oder unten ein recht gleichbleibendes Niveau bietet.
    Summer Cem kann ein album über weite Strecken tragen, dennoch fehlen noch ein paar Prozente um ein wirklich überzeugendes Werk abzuliefern. Auch das zwanghafte Abarbeiten der immergleichen Themen ist unspannend und ideenlos.
    Bonuspunkte gibts es jedoch für den generellen Eifer des grundsympathischen Cafebesitzers aus Mönchengladbach-Rheydt.

    2/5

    • Vor 8 Jahren

      Warum schreibt man ne halbe Diplomarbeit für ein bestenfalls mittelmässiges Album von diesem fetten Hamster? Allein der Titel "Cemesis", gehts noch blöder?

  • Vor 8 Jahren

    Summer Cem war zwar irgendwo zwischen 2006 und 2010 ein Garant für asozial-unterhaltsame Gastparts (Klassiker: "Es ist soweit") und ist auch immer noch das beste Pferd im Banger-Stall, aber das reicht leider nicht, um mich zum Reinhören zu motivieren. Ich begrüße allerdings die aktuelle Entwicklung, Alben auf etwa 15 Tracks zu beschränken und weitere Songs auf Bonus-EPs auszulagern. Deutschrap-Alben mit 18 Tracks oder mehr mag ich mir irgendwie kaum noch anhören. :D

  • Vor 8 Jahren

    Statt "Genesis" ist "Cemesis" wohl eher eine Abwandlung von "Nemesis"....

    ... macht ja nix

  • Vor 8 Jahren

    Das ist ja fast schon sensationell. Das erste Album aus dem Hause Banger Musik, das mehr als 2 Sterne bekommen hat! Gratulation!

    • Vor 8 Jahren

      Liegt aber sicherlich eher am relativ wohlwollenden Autor als daran, dass wir es hier mit einem Qualitätssprung zu tun hätten. ;) Dani etwa hätte dem Teil garantiert (verdientermaßen, nehme ich einfach mal an) die klassischen 2/5 spendiert.

  • Vor 8 Jahren

    Was ich ganz schlimm finde, und das passt einfach nicht zu ihm: diese ekelhaften tracks, wo er den Leuten aufdruecken muss, was er erreicht hat und wie, diese widerliche KC Rebell-Schiene halt.

    Am besten ist Cem, wenn er besoffen aus dem Saunaclub kommt, nach Hause geht und erstmal seine Frau kaputt haut.

    2 Punkte.