The All Seeing I - " Pickled Eggs & Sherbet"

Jason Buckley, DJ Parrot und Dean Honer präsentieren auf "Pickled Eggs & Sherbet" The All Seeing I im Albumformat. Auf der Insel bereits letztes Jahr erschienen, gibt's das "Sheffield All Star"-Ding jetzt auch in Deutschland käuflich zu erwerben.

Mit "Walk Like A Panther", bei dem Tony Christie am Mikro stand, geht eine Platte in die Vollen, die in der Redaktion für wahre Jubelstürme sorgte. Parrot und Co. setzen sich mit Unterstützung von Jarvis Cocker zwischen alle Stühle. Ob nun locker beschwingt, trippig oder im trashigen House-Gewand, wer so charmant durch die Vielfalt der analogen und elektronischen Musikwelten wirbelt, erhält von mir spontanen Szenenapplaus.

Wer in den 80ern aufmerksam das Geschehen verfolgte, kann sich sicher noch an die Superfönfrisuren der Human League erinnern. Diese New Wave Fritzen stimmen bei "1St Man In Space" ins Liedchen ein. Erzählt wird die Geschichte eines Typen, der Frau und Kinder zurücklässt, weil er jetzt ins All entschwebt ("Darlin Come Quick, You Can See Our House From Here"). Abgedrehte Geschichten wie diese gibt es mehrere und seltsamerweise flutschen alle dreizehn Songs (Plus zwei seltsam-geniale Hidden Tracks) durch die Lauscher, als gäbe es keine sperrigen Momente. Ihr müsst Euch das folgendermassen vorstellen: Die Töne werden von den Hörknöchelchen (Hammer und Amboss) magisch angezogen. Zuallererst sträubt sich das Ohr noch, dieses seltsame Gebleepe und Geplucker reinzulassen. Aber wie bei einer Achterbahnfahrt im Magic Mountain stellt sich alsbald ein wohliges Schaudern ein, dass vom Bauch hoch über beide Ohren steigt und die Haare zu Berge stehen lässt.

"Pickled Eggs & Sherbet", ein für deutsche Ohren fremder Titel, denn wer hat schon eingelegte Eier im Kühlschrank? So beknackt der Titel aber auch ist, so genial und verrückt ist der Ohrenschmaus.