Satte zwanzig Monate schlugen sich die beiden "Mothertrucker" Alec Völkel und Sascha Vollmer die Nächte um die Ohren. Warum? Nun, die beiden Zugpferde der BossHoss waren sich sicher: Nur in der Nacht könne man all das einfangen, das es braucht, um das große Ganze auf ein neues Rock-Level zu hieven.
Yep, mehr Rock sollte es in dem Album geben, mehr Ecken und Kanten, gefunden habe ich die Aussage nur sehr selten. Ich mag die Beiden, Ihre Musik Ihren Stil. Habe mehr erwartet. Als Fan kann man vielleicht noch 3 Sterne vergeben,.. als Kritiker gehen 2 Sterne absolut in Ordnung
Alec Völkel hat wirklich Humor. Ich hab keine Ahnung, was die „Dos Bros“ privat im Herrenzimmer auf Ihren Klampfen spielen, vielleicht knallen sie dort ja den absoluten Rock’n’Roll raus, aber „glatt gebügelt, berechenbar und steril“ sind eigentlich 1A Bezeichnungen für deren bisherigen und auch aktuellen Boss Hoss Output.
The Boss Hoss ist Rockmusik für Menschen, die Rockmusik hassen. Da paaren sich unerträgliche, amigos-artige Schlagzeugbackings mit einem völlig austauschbaren Gitarrensound, der ähnlich bieder, lahm und talentlos daherkommt wie beim langhaarigen Teenie in der Kirchenband. Mit zweiterem hat man jedoch noch Mitleid, denn der gaukelt allen nur den Kirchen-Hansi vor, weil er seine Firmvorbereitungsstunden möglichst schnell voll bekommen und sich vom Firmgeld seiner Verwandten endlich seine erste richtige Les Paul kaufen will.
Wehe dem, der schmatzenden Leadsound oder mitreißende Riffs erwartet, denn ** Achtung Spoiler ** zu keinem Zeitpunkt gibt es irgendwas von beidem auf die Ohren. Egal wie die Nummer auch heißen mag, da ist kein Blues, kein Boogie, kein Shuffle, kein Gefühl. Ich möchte nur an dieses verstümmelte „Jolene“ erinnern, das weder ein adäquates Tribute an Dolly Parton war, noch eine genial herzzerreißende Alternative darstellte, wir es etwa The White Stripes Jahre zuvor gemacht hatten. The Boss Hoss waren schon immer näher an Wolfgang Petrys „…fühle, …fühle, …fühle“ als an den Gefühlen, die ihre große Idole heute noch bei Zuhörern erzeugen. Und ehrlich, würden sie zugeben, Pop zu machen, dann wäre dass ja auch nicht weiter schlimm – dann wären sie halt eine kurzweilige RadioPop/Rock Geschichte wie jede andere. Doch leider inszeniert man sich ständig als die besser erzogene Version der Sons of Anarchy oder als the fucking unknown Zwillingskinder of Johnny Cash and June Carter. So „volks-rock’n’rollt“ man halt besser.
Als wäre dies nicht alles schon gabalieresk genug, kombiniert man das sowieso schon poppig totgerittene Gesamtkonstrukt dann noch mit (gefühlt scheußlichen Keyboard-)Bläsersounds, wie man sie ähnlich steril nur von gaaaaanz alten SKA-P Alben kennt. Und Überraschung, ähnlich einem Mark Forster Tracks dienen diese nicht sich selbst, als musikalisches Stilmittel zur Erweiterung des Songhorizonts, sondern lediglich als Ankündigung eines Refrains oder als Fill-In während einer langweiligen Strophe/Bridge (oder weil der Takt noch so lange dauert und bei den Aufnahmen niemand im Studio anwesend war, der in der Lage war, mal eben ein geiles Gitarren-Lick reinzukloppen).
Doch schließen wir das Instrumental-Bashing ab, ich gebe ehrlich zu: die beiden können „schon auch“ [bitte in Jogi Löw-Stimme lesen] singen, aber warum denn immer wie die Donald-Duck-Version eines Johnny Cash’? Da schnuddelt man irgendeinen Schulhof-Englisch-Käse mit Reimen von Reimemaschine.de (fire, wire, higher / love, above, enough) in einem Dialekt ins Mikrofon, wie man ihn höchstens aus der „Jack Daniels Tennessee Whiskey Werbung“ kennt und meint dabei den krassesten Südstaaten-Refrain-Shit abgeliefert zu haben seit Kid Rocks „I’m a cowboy“. Also wenn dass so einfach ist, dann mach ich demnächst eine schwedische Doom-Metal-Band auf und klau mir einfach den Dialekt aus der Ikea-Werbung, damit ich voll 100% Credibility ausstrahle. Mal ehrlich, weder die mittelmäßigen „English G 2000“-Lyrics noch deren gesanglichen Beitrag kann man da doch wirklich ernst nehmen.
Die Jungs mögen meinetwegen privat in Ordnung sein und auch bei „The Voice“ ein sympathisches Gesamtbild abgeben, doch unterm Strich sind sie zu handsam und unachtsam, um im angepeilten Genre jemals musikalisch wirklich mal einen großen Wurf zu machen und musikhistorisch relevant zu sein.
Satte zwanzig Monate schlugen sich die beiden "Mothertrucker" Alec Völkel und Sascha Vollmer die Nächte um die Ohren. Warum? Nun, die beiden Zugpferde der BossHoss waren sich sicher: Nur in der Nacht könne man all das einfangen, das es braucht, um das große Ganze auf ein neues Rock-Level zu hieven.
Ist mir meistens zu hart, werde aber trotzdem mal rein hören...
Also wer sein Album so nennt... das ist doch typisch deutsche Möchtegernscheisse.
lol
Yep, mehr Rock sollte es in dem Album geben, mehr Ecken und Kanten, gefunden habe ich die Aussage nur sehr selten. Ich mag die Beiden, Ihre Musik Ihren Stil. Habe mehr erwartet. Als Fan kann man vielleicht noch 3 Sterne vergeben,.. als Kritiker gehen 2 Sterne absolut in Ordnung
Dieser Kommentar wurde vor 5 Jahren durch den Autor entfernt.
Alec Völkel hat wirklich Humor. Ich hab keine Ahnung, was die „Dos Bros“ privat im Herrenzimmer auf Ihren Klampfen spielen, vielleicht knallen sie dort ja den absoluten Rock’n’Roll raus, aber „glatt gebügelt, berechenbar und steril“ sind eigentlich 1A Bezeichnungen für deren bisherigen und auch aktuellen Boss Hoss Output.
The Boss Hoss ist Rockmusik für Menschen, die Rockmusik hassen. Da paaren sich unerträgliche, amigos-artige Schlagzeugbackings mit einem völlig austauschbaren Gitarrensound, der ähnlich bieder, lahm und talentlos daherkommt wie beim langhaarigen Teenie in der Kirchenband. Mit zweiterem hat man jedoch noch Mitleid, denn der gaukelt allen nur den Kirchen-Hansi vor, weil er seine Firmvorbereitungsstunden möglichst schnell voll bekommen und sich vom Firmgeld seiner Verwandten endlich seine erste richtige Les Paul kaufen will.
Wehe dem, der schmatzenden Leadsound oder mitreißende Riffs erwartet, denn ** Achtung Spoiler ** zu keinem Zeitpunkt gibt es irgendwas von beidem auf die Ohren. Egal wie die Nummer auch heißen mag, da ist kein Blues, kein Boogie, kein Shuffle, kein Gefühl. Ich möchte nur an dieses verstümmelte „Jolene“ erinnern, das weder ein adäquates Tribute an Dolly Parton war, noch eine genial herzzerreißende Alternative darstellte, wir es etwa The White Stripes Jahre zuvor gemacht hatten. The Boss Hoss waren schon immer näher an Wolfgang Petrys „…fühle, …fühle, …fühle“ als an den Gefühlen, die ihre große Idole heute noch bei Zuhörern erzeugen. Und ehrlich, würden sie zugeben, Pop zu machen, dann wäre dass ja auch nicht weiter schlimm – dann wären sie halt eine kurzweilige RadioPop/Rock Geschichte wie jede andere. Doch leider inszeniert man sich ständig als die besser erzogene Version der Sons of Anarchy oder als the fucking unknown Zwillingskinder of Johnny Cash and June Carter. So „volks-rock’n’rollt“ man halt besser.
Als wäre dies nicht alles schon gabalieresk genug, kombiniert man das sowieso schon poppig totgerittene Gesamtkonstrukt dann noch mit (gefühlt scheußlichen Keyboard-)Bläsersounds, wie man sie ähnlich steril nur von gaaaaanz alten SKA-P Alben kennt. Und Überraschung, ähnlich einem Mark Forster Tracks dienen diese nicht sich selbst, als musikalisches Stilmittel zur Erweiterung des Songhorizonts, sondern lediglich als Ankündigung eines Refrains oder als Fill-In während einer langweiligen Strophe/Bridge (oder weil der Takt noch so lange dauert und bei den Aufnahmen niemand im Studio anwesend war, der in der Lage war, mal eben ein geiles Gitarren-Lick reinzukloppen).
Doch schließen wir das Instrumental-Bashing ab, ich gebe ehrlich zu: die beiden können „schon auch“ [bitte in Jogi Löw-Stimme lesen] singen, aber warum denn immer wie die Donald-Duck-Version eines Johnny Cash’? Da schnuddelt man irgendeinen Schulhof-Englisch-Käse mit Reimen von Reimemaschine.de (fire, wire, higher / love, above, enough) in einem Dialekt ins Mikrofon, wie man ihn höchstens aus der „Jack Daniels Tennessee Whiskey Werbung“ kennt und meint dabei den krassesten Südstaaten-Refrain-Shit abgeliefert zu haben seit Kid Rocks „I’m a cowboy“. Also wenn dass so einfach ist, dann mach ich demnächst eine schwedische Doom-Metal-Band auf und klau mir einfach den Dialekt aus der Ikea-Werbung, damit ich voll 100% Credibility ausstrahle. Mal ehrlich, weder die mittelmäßigen „English G 2000“-Lyrics noch deren gesanglichen Beitrag kann man da doch wirklich ernst nehmen.
Die Jungs mögen meinetwegen privat in Ordnung sein und auch bei „The Voice“ ein sympathisches Gesamtbild abgeben, doch unterm Strich sind sie zu handsam und unachtsam, um im angepeilten Genre jemals musikalisch wirklich mal einen großen Wurf zu machen und musikhistorisch relevant zu sein.
Hättest Du auch kürzer haben können:
BossHoss ist typisch deutsches Konsumradiogenudel mit der Halbwertszeit eines abgelaufenen Joghurts den man zum garen in die Sonne gestellt hat.
Dann lieber 'ne Runde Link Wray
Den kenne bzw. kannte ich noch nicht.
Klingt wie Tarantino
Gab hier neulich eine Meilenstein, so bin ich dazu gekommen. Der Meilenstein ist genial, die alten Sachen klingen nach Tarantel, dass stimmt.
Tarantel =Tarantino