laut.de-Biographie
The Christians
The Christians - Die Christen - so könnte man den Bandnamen des Trios übersetzen. Falsch gelegen, denn 'Christian' heißen drei Brüder mit Nachnamen. Garry, Russell und Roger Christian gehen als reines A Capella-Trio Anfang der Achtziger an den Start. Ganz unbeleckt sind sie jedoch nicht, denn bereits in den frühen Siebzigern treten sie in der Talentshow "Opportunity Knocks" beim Sender ITV auf.
Sie stammen zwar aus Liverpool, mit den Beatles haben sie aber musikalisch, bis auf die schönen Gesangharmonien, recht wenig gemein. Blues und Soul sind ihre Vorlieben, die sie mit ihren warmen und sonoren Stimmen auch sehr gekonnt umsetzen. A Capella-Größen wie The Persuasions sind dabei ihre Vorbilder. 1986 stößt Keyboarder Henry Priestman zur Band. Langsam könnte der Eindruck entstehen, dass der Bandname doch einen christlichen Hintergrund besitzt, denn neben den Namen sind es die gospelartigen Chöre, die sie mitunter in ihren Songs hinein flechten, die sich doch recht himmelhoch jauchzend anhören.
In der Viererformation nehmen sie einige Singles auf, noch bevor an ein komplettes Album zu denken ist. Roger wirft das Handtuch, um eine Solo-Karriere zu starten. Das verbliebene Trio veröffentlicht weitere Singles. "Forgotten Town" gelangt zu einigem Ruhm und auch die folgenden "Hooverville" und "Ideal World" setzen sich im Gehörgang der Briten fest. Zum großen Wurf holen die Christians 1987 mit dem selbstbetitleten Debüt-Album aus, das von Paul Young-Produzent Laurie Latham an den Knöpfen soundtechnische Unterstützung erfährt. Über eine Millionen mal geht die Platte über die Ladentheken in Großbritannien. Ihre soulige Melange verfeinern sie durch einen gehörigen Pop-Appeal. Diese Mischung kommt an und scheint zu der Zeit mächtig angesagt zu sein, denn erst zwei Jahre zuvor kommt Pumuckl Hucknall mit "Picture Book aus dem nichts. Die Christians sind zwar etwas opulenter in der Instrumentierung, lassen sich jedoch durchaus mit Simply Red vergleichen.
1988 supporten sie Fleetwood Mac auf deren Europa-Tour und veröffentlichen sie das Isley Brothers-Cover "Harvest For The World", dass sie für einen Benefiz-Sampler zur Verfügung stellen. Dieser Release überbrückt die Zeit bis zum Zweitlicg "Colour", der in den Guernsey Studios aufgenommen wird und mit "Words", "Greenbank Drive" und "I Found Out" wieder drei sehr erfolgreiche Titel im Gepäck hat. Der Sound gestaltet sich organischer als zuvor, denn Sessionmusiker ersetzen die Drumloops und Sequenzer.
Das weniger eingängige Album "Happy In Hell" von 1992 kann es den zwei Vorgängern nicht nachtun und geht bei Kritikern und Publikum etwas unter und die Christians lösen sich 1996 auf. Danach reifen bei Gerry Christian Solo-Pläne. Er wandert nach Paris aus und nimmt dort das Album "Your Cool Mystery" auf, das aber aufgrund fehlender Promotion unbeachtet bleibt. Henry werkelt mit anderen Musikern (Mark Owen, Cerys Matthews). 1999 kehrt Gerry nach England zurück und tut sich wieder mit seinen alten Bandkollegen zusammen. Da die Chemie immer noch stimmt, begeben sie sich auf eine Tour, während der sie ihre Songs rein akustisch aufführen. Die Resonanz des Publikum ist euphorisch, und so wiederholen sie diese Konzertreisen 2000 und 2002 in Irland. 2002 verbringen sie über ein halbes Jahr im Studio, um wieder einmal ein neues Album aufzunehmen. "Prodical Sons" erscheint im Sommer 2003 und präsentiert die Christians in bestechender Verfassung.
Noch keine Kommentare