Xavier Naidoo polarisiert. Viele können mit der Gewichtung seines Themenspektrums in musikalischer und textlicher Hinsicht nichts oder wenig anfangen. Weil sich der Mannheimer auch religiöser Aspekte bei seiner Arbeit bedient, sehen manch ablehnende Augen in ihm eine Art neuzeitlichen Wanderprediger.
Das Lied mit RZA ("Ich kenne nicht (das so schön ist wie du)") fand ich aber ganz gut. Das war's dann aber ehrlich gesagt auch, obwohl er sehr gut singen kann.
Naja, bei dem Manne ist viel Heuchelei dabei. So Gottesfürchtig, wie der immer tut ist er (und seine Bandkollegen) gar nicht. Der Bruder meines Schwagers kennt einige von der Truppe und hat schon diverse Storys zum Besten gegeben. Außerdem dürfen nur die Blues Brothers im Auftrag des Herrn unterwegs sein. Anmaßung, Skandal!!!
tja, leider braucht heute jeder ein image. und wenn's auch ein christliches ist. damit kann man inzwischen wieder hervorragend kasse machen, in zeiten, in denen sich wieder mehr junge leute zum glauben bekennen.
@fireball (« Naja, bei dem Manne ist viel Heuchelei dabei. So Gottesfürchtig, wie der immer tut ist er (und seine Bandkollegen) gar nicht. Der Bruder meines Schwagers kennt einige von der Truppe und hat schon diverse Storys zum Besten gegeben. Außerdem dürfen nur die Blues Brothers im Auftrag des Herrn unterwegs sein. Anmaßung, Skandal!!! »):
Das stört mich - ehrlich gesagt - gar nicht besonders. Eher ist es dieselbe künstliche, auf Wirkung kalkulierte Affektaufladung von Musik, die mir auch so unterschiedliche Sachen wie Wagner, Metallica oder Verdi verleidet.
Oha, das ist aber jetzt ziemlich weit hergeholt. Bombast, ob in der Klassik, oder in der Rockmusik (Metallica sicher nicht) hat auch seine Berechtigung und findet Anhänger. Bei den 3 von dir genannten, höre ich keinerlei schwülstiges Gedudel, a la Xaver.
@kukuruz (« ...Aber der gehört auch zu denen, über die ich mir keinerlei Urteil erlauben kann, weil ich mehr als fünf Takte von seiner eigenen Musik einfach nicht ertragen kann. Und ich ertrage eigentlich 'ne ganze Menge Musik, die nicht mein Geschmack ist - von Tokio Hotel bis zu den Wildecker Herzbuben. »):
Das kann ich glaube ich dann so ziemlich unterschreiben (bis auf den Teil mit den Wildecker Herzbuben und Tokio Hotel), aber Söhne Mannheims bzw. Naidoo solo gehört mit seinem Gejammer definitiv zu der ganz kleinen Auswahl von Musik, die mich z.B. im Auto sofort den Sender wechseln lassen. :
@Olsen: Da ich - wie vorhin erwähnt - nicht mehr als fünf Takte Naidoo am Stück ertrage, ist eine Konkretisierung obiger Formulierung auf seinen Fall nicht ganz leicht: Aber bereits ein Songtitel wie "Führ' mich ans Licht" operiert mit übermächtigen "Referenz-Assoziationen" wie "Führen" und "Licht", die nur deshalb eine Wirkung erzielen, weil sie sowohl auf Seiten des Künstlers wie auf Seiten des Hörers als bildungsbürgerliche Kultur-Versatzstücke vorausgesetzt werden können und nicht, weil sie einer gemeinsamen sozialen Grunderfahrung entspringen. Alles Pseudo sozusagen.
Die Singles von den Söhnen Mannheims sind aber auch allesamt schnulzig und langweilig. Lieder wie Babylon System oder Traurige Lieder von Noiz gefallen mir da viel besser. Was gar nicht mehr geht, ist das vertonte Vater Unser, da blamiert sich Xavier Naidoo so richtig. :
@kukuruz: ich bin auch alles andere als naidoo-experte. aber ich glaube, dass ich verstehe, was du meinst. dich stört das oppulente, bombastische an der musik, und die pathetischen texte mit ihren anspielungen an die christliche mythologie. das kann ich zu teilen sogar unterschreiben, wobei ich nichts gegen bombastische musik habe. (irgendwo ist allerdings auch mal schluss: bei nightwish oder andrew loyd webber gebe ich auch den löffel ab.)
Söhne Mannheims finde ich schon deutlich schlimmer als Xavier. Liegt vielleicht daran, dass man da sehr viele unsympathische Typen auf einer Stelle hat.
Was das Downloaden angeht, schließe ich mich aber der Meinung der Söhne Mannheims an.
Bei den Söhnen kann ja kein einziger der anderen annähernd so singen wie Xavier. Und ja, das vertonte "Vater Unser" ist wohl so ziemlich das ekelhafteste und schleimigste, was ich aus Deutschland bisher hören musste. Wozu braucht man auf einem Pop/R&B-Album einen musikalisch unterlegten Gottesdienst?
Da muss ich noch mal in die Bresche springen: ich brauche auch kein vertontes "Vater unser". Ich brauche überhaupt keine Musik mit religiösen Inhalten. Aber wenn die Jungs das gerne singen möchten: warum nicht? Gibt ja schließlich auch genug schlechte Metalbands, deren Texte sich auch immer nur um ein Thema drehen: SATAN!! Uiuiui, ganz schön evil.
Klar können sie singen, was sie wollen. Aber ich will es dann eben nicht hören. Ich meine, ich denke es ist jedem klar, dass Xavier eine gute Stimme und Gesangstalent hat, gute Texte schreiben kann und gut mit Worten umgehen kann, ABER warum muss er andauernd seine Religiösität in den Vordergrund stellen und als das einzig Wahre darstellen? Könnte er nicht ein wenig mehr Spaß einbringen oder wenigstens mehr andere Themen außer Gott und Sozialkritik? Ich denke er könnte. Will er aber eben nicht und darum bleibt meine Sammlung vorerst (und wahrscheinlich auch noch ein wenig länger) Naidoo-frei.
Also ich kann Xavier nur in ganz kleinen Dosen ertragen. Als ich ihn vor zig Jahren mal als Vorgruppe gesehen habe, ging mir sein Gejammere nach 3 Songs auf die Nüsse. Beim "Zwischenspiel/Alles für den Herrn" Album gingen mir ebenfalls nach 3 Songs das religiöse Gewäsch UND das Gejammere auf die Nüsse. "Telegramm für X" werde ich mir nach der "Zwischenspiel"-Enttäuschung auch nicht kaufen.
>> Uneingeschränkt gut finde ich nur den Song "Abschied nehmen". Ansonsten sind noch ein paar mit Prädikat "Ganz okay" dabei (z. B. "Bevor Du gehst", "Die Dinge singen hör ich so gern", "Ich kenne nichts..."), aber der Rest ist nur langweilig und nervig.
PS: Aber ne gute Stimme hat er, das stimmt. Texte schreiben kann er auch... auch wenn mir deutlich zu oft die Worte "Herr" oder "Gott" und Co. darin vorkommen.
Xavier Naidoo polarisiert. Viele können mit der Gewichtung seines Themenspektrums in musikalischer und textlicher Hinsicht nichts oder wenig anfangen. Weil sich der Mannheimer auch religiöser Aspekte bei seiner Arbeit bedient, sehen manch ablehnende Augen in ihm eine Art neuzeitlichen Wanderprediger.
Das Lied mit RZA ("Ich kenne nicht (das so schön ist wie du)") fand ich aber ganz gut. Das war's dann aber ehrlich gesagt auch, obwohl er sehr gut singen kann.
gottesfuzzies. alle in die gaskammer dummen christenschweine!
ruhig blut junger heide
Naja, bei dem Manne ist viel Heuchelei dabei. So Gottesfürchtig, wie der immer tut ist er (und seine Bandkollegen) gar nicht. Der Bruder meines Schwagers kennt einige von der Truppe und hat schon diverse Storys zum Besten gegeben.
Außerdem dürfen nur die Blues Brothers im Auftrag des Herrn unterwegs sein. Anmaßung, Skandal!!!
tja, leider braucht heute jeder ein image. und wenn's auch ein christliches ist. damit kann man inzwischen wieder hervorragend kasse machen, in zeiten, in denen sich wieder mehr junge leute zum glauben bekennen.
@fireball (« Naja, bei dem Manne ist viel Heuchelei dabei. So Gottesfürchtig, wie der immer tut ist er (und seine Bandkollegen) gar nicht. Der Bruder meines Schwagers kennt einige von der Truppe und hat schon diverse Storys zum Besten gegeben.
Außerdem dürfen nur die Blues Brothers im Auftrag des Herrn unterwegs sein. Anmaßung, Skandal!!! »):
Das stört mich - ehrlich gesagt - gar nicht besonders. Eher ist es dieselbe künstliche, auf Wirkung kalkulierte Affektaufladung von Musik, die mir auch so unterschiedliche Sachen wie Wagner, Metallica oder Verdi verleidet.
darf ich mal fragen, was du mit "auf wirkung kalkulierter affektaufladung" meinst? das klingt spannend.
Oha, das ist aber jetzt ziemlich weit hergeholt.
Bombast, ob in der Klassik, oder in der Rockmusik (Metallica sicher nicht) hat auch seine Berechtigung und findet Anhänger.
Bei den 3 von dir genannten, höre ich keinerlei schwülstiges Gedudel, a la Xaver.
@kukuruz (« ...Aber der gehört auch zu denen, über die ich mir keinerlei Urteil erlauben kann, weil ich mehr als fünf Takte von seiner eigenen Musik einfach nicht ertragen kann. Und ich ertrage eigentlich 'ne ganze Menge Musik, die nicht mein Geschmack ist - von Tokio Hotel bis zu den Wildecker Herzbuben. »):
Das kann ich glaube ich dann so ziemlich unterschreiben (bis auf den Teil mit den Wildecker Herzbuben und Tokio Hotel), aber Söhne Mannheims bzw. Naidoo solo gehört mit seinem Gejammer definitiv zu der ganz kleinen Auswahl von Musik, die mich z.B. im Auto sofort den Sender wechseln lassen. :
@Olsen: Da ich - wie vorhin erwähnt - nicht mehr als fünf Takte Naidoo am Stück ertrage, ist eine Konkretisierung obiger Formulierung auf seinen Fall nicht ganz leicht: Aber bereits ein Songtitel wie "Führ' mich ans Licht" operiert mit übermächtigen "Referenz-Assoziationen" wie "Führen" und "Licht", die nur deshalb eine Wirkung erzielen, weil sie sowohl auf Seiten des Künstlers wie auf Seiten des Hörers als bildungsbürgerliche Kultur-Versatzstücke vorausgesetzt werden können und nicht, weil sie einer gemeinsamen sozialen Grunderfahrung entspringen. Alles Pseudo sozusagen.
Die Singles von den Söhnen Mannheims sind aber auch allesamt schnulzig und langweilig. Lieder wie Babylon System oder Traurige Lieder von Noiz gefallen mir da viel besser.
Was gar nicht mehr geht, ist das vertonte Vater Unser, da blamiert sich Xavier Naidoo so richtig. :
@kukuruz: ich bin auch alles andere als naidoo-experte. aber ich glaube, dass ich verstehe, was du meinst. dich stört das oppulente, bombastische an der musik, und die pathetischen texte mit ihren anspielungen an die christliche mythologie. das kann ich zu teilen sogar unterschreiben, wobei ich nichts gegen bombastische musik habe. (irgendwo ist allerdings auch mal schluss: bei nightwish oder andrew loyd webber gebe ich auch den löffel ab.)
Dieser Kommentar wurde vor 8 Jahren durch den Autor entfernt.
Söhne Mannheims finde ich schon deutlich schlimmer als Xavier. Liegt vielleicht daran, dass man da sehr viele unsympathische Typen auf einer Stelle hat.
Was das Downloaden angeht, schließe ich mich aber der Meinung der Söhne Mannheims an.
Bei den Söhnen kann ja kein einziger der anderen annähernd so singen wie Xavier. Und ja, das vertonte "Vater Unser" ist wohl so ziemlich das ekelhafteste und schleimigste, was ich aus Deutschland bisher hören musste. Wozu braucht man auf einem Pop/R&B-Album einen musikalisch unterlegten Gottesdienst?
Da muss ich noch mal in die Bresche springen: ich brauche auch kein vertontes "Vater unser". Ich brauche überhaupt keine Musik mit religiösen Inhalten. Aber wenn die Jungs das gerne singen möchten: warum nicht? Gibt ja schließlich auch genug schlechte Metalbands, deren Texte sich auch immer nur um ein Thema drehen: SATAN!! Uiuiui, ganz schön evil.
Klar können sie singen, was sie wollen. Aber ich will es dann eben nicht hören. Ich meine, ich denke es ist jedem klar, dass Xavier eine gute Stimme und Gesangstalent hat, gute Texte schreiben kann und gut mit Worten umgehen kann, ABER warum muss er andauernd seine Religiösität in den Vordergrund stellen und als das einzig Wahre darstellen? Könnte er nicht ein wenig mehr Spaß einbringen oder wenigstens mehr andere Themen außer Gott und Sozialkritik? Ich denke er könnte. Will er aber eben nicht und darum bleibt meine Sammlung vorerst (und wahrscheinlich auch noch ein wenig länger) Naidoo-frei.
Also ich kann Xavier nur in ganz kleinen Dosen ertragen. Als ich ihn vor zig Jahren mal als Vorgruppe gesehen habe, ging mir sein Gejammere nach 3 Songs auf die Nüsse. Beim "Zwischenspiel/Alles für den Herrn" Album gingen mir ebenfalls nach 3 Songs das religiöse Gewäsch UND das Gejammere auf die Nüsse. "Telegramm für X" werde ich mir nach der "Zwischenspiel"-Enttäuschung auch nicht kaufen.
>> Uneingeschränkt gut finde ich nur den Song "Abschied nehmen". Ansonsten sind noch ein paar mit Prädikat "Ganz okay" dabei (z. B. "Bevor Du gehst", "Die Dinge singen hör ich so gern", "Ich kenne nichts..."), aber der Rest ist nur langweilig und nervig.
PS: Aber ne gute Stimme hat er, das stimmt. Texte schreiben kann er auch... auch wenn mir deutlich zu oft die Worte "Herr" oder "Gott" und Co. darin vorkommen.
Wirklich nichts gegen ihn persönlich aber seine Musik ist generell einfach nicht mein Ding, so auch dieses Album.
@ wall of Sound: deutlich zu oft??? wohl eher noch öfter!!!