laut.de-Kritik
Vom Schmächtling zur Maschine: Showcase in Berlin.
Review von Vicky ButscherEigentlich hatte ich die Band als solide, aber nicht überragend in Erinnerung. Vier Jungs, die auch so aussahen, spielten vor einem Mob der zu 50 Prozent aus Engländern bestand (die auch so aussahen). Ich liebe die Songs der Arctic Monkeys aus der Konserve ja, doch live wirkten sie mir zu unbeteiligt.
So ging ich ohne große Erwartungen in den Postbahnhof. Und musste ihn leider auch wieder verlassen, ohne mitgerissen zu sein. Klar, die erste Platte war eine Wucht, daran muss man bei der Flut an Veröffentlichungen auch mal erinnert werden. Aber leider kommen die Arctic Monkeys live bei mir nicht wirklich an. Muss man dazu vielleicht in der hopsenden Menge stehen? Reicht es nicht einfach, die Band zu hören und zu sehen? Für mich anscheinend nicht.
Abseits von aller Gefühlsduselei fällt vor allem auf, wie sehr der Drummer an sich gearbeitet hat. Da sitzt nicht mehr der kleine Schmächtling (auch wenn er ohne Drumkit noch so aussehen mag). Da agiert eine Maschine, die ab und zu, den Kopf über die Schulter gebeugt, auch mitsingt. Das tut den neuen Songs gut. Denn die sind nicht so eingängig und mit Mitsing-Faktor ausgestattet wie die alten. Nein, hier geht es ums voran preschen. Vor allem die erste Single aus "Favorite Worst Nightmare" gebärt sich wie ein Maschinengewehr. Herrlich.
Nach dem Gig hab ich mir erst mal wieder "Whatever People Think I Am ..." angehört. Und bin sehr gespannt darauf, was uns da Ende April erwartet. Ich freue mich jedenfalls auf ein Feuer an den Drums. Und natürlich auf den Rest! Ach ja: Beim Berliner Konzert waren es die vielen jungen Engländerinnen, die auffielen ...
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