laut.de-Biographie
Crystal F
Splatter-Rap trifft Depression, Humor trifft Hassmaske: Crystal F ist nicht der Typ Rapper, der auf Trends schielt. Als Gründungsmitglied von Ruffiction steht er seit fast zwei Jahrzehnten für kompromisslosen, düsteren Untergrundsound – irgendwo zwischen Horrorcore, Hardcore und der traurigen Wahrheit des Lebens.
Geboren 1988 in Hameln, aufgewachsen in Estorf, lebt Hauke Schmidt heute in Berlin. Unter dem Alias Crystal F produziert er seit 2004 Musik – anfangs für das eigene Umfeld, später für die 2006 gegründete Rap-Crew Ruffiction. Zusammen mit Crack Claus und Arbok 48 formt er ein Trio, eine Mischung aus Gewaltfantasie, popkulturellem Trash und überraschend ernsthaftem Weltschmerz.
Crystal Fs Texte sind schon früh extrem: Gore, Wahnsinn, Grenzverletzungen. Die Bundesprüfstelle reagierte mit Verkaufsbeschränkungen. Doch hinter dem Blut steckt Methode. Er provoziert nicht um der Provokation willen, sondern stilisiert die Abgründe - als erzählerisches Ventil, oft mit einem zwinkernden Kommentar.
Trotz anfänglicher Randexistenz entwickeln sich Ruffiction zur festen Größe im deutschen Untergrund. Ihr 2014er Album "Ruffnecks" markiert den Einstieg in die Charts. Der Sound bleibt roh: Trap-Hi-Hats krachen auf Metalriffs, dazwischen schreit ein Wahnsinniger um Hilfe, oder nach mehr Stoff.
Crystal F gilt als der analytische Kopf der Crew – kontrollierter Wahnsinn am Mikrofon. Seine Soloalben spiegeln das eindrücklich wider: "Kunst des Todes" erscheint 2009, "Narben" folgt 2016 und erzählt die fiktive Geschichte eines sadistischen Mörders. Im selben Jahr veröffentlicht er ein begleitendes Hörbuch. "Das Leben danach" aus 2021 verarbeitet Themen wie Depression und Suizidgedanken.
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