laut.de-Biographie
De Rosa
Wem sagt De Rosa etwas? Wahrscheinlich nur eingefleischten Radsportfans und Eddy Merckx-Anhängern! Abgesehen vom italienischen Rennradhersteller, dessen Gründer einst Lehrmeister des belgischen Tour de France-Fahrers Eddy "Kannibale" Merckx war, gibt es zwischen 2000 und 2009 auch eine schottische Band gleichen Namens. Das ist aber schon die einzige Gemeinsamkeit, die beide verbindet. Ansonsten haben die vier Jungs aus Glasgow/Lanarkshire mit dem Radsport wenig am Hut.
Zu Jahrtausendbeginn von Kunststudent Martin John Henry ins Leben gerufen, erfahren De Rosa mehrere Line-Up-Änderungen. Von der ehemaligen Fünf-Mann-Band bleibt letztlich nur Sänger und Gitarrist Henry übrig, der die Gruppe 2003 neu formiert. Mit den Brüdern James (Bass) und Neil Woodside (Drums) ist die Band vorerst komplett. Einige Monate später unterschreiben die drei einen Plattenvertrag beim Glasgower Gargleblast-Label. Im Juli 2004 veröffentlichen sie ihre erste Single ("Camera/All Saints Day"), die sogleich auf offene Ohren beim britischen Hit-Guru John Peel stößt. Sein Support bestärkt die Band, so schnell wie möglich mit den Aufnahmen zum Debütalbum "Mend" zu beginnen.
Bis zur Veröffentlichung dauert es allerdings fast anderthalb Jahre. Die Aufnahmen ziehen sich endlos hin. Warum? Henry, noch immer strebsamer Student, drückt vormittags die Studien-Bank und widmet sich abends Album und Band. So werden die Songs nur stückweise nach Feierabend aufgenommen - Fotografie-Studenten scheinen ziemlich ausgelastet zu sein. Zugegeben, Uni-Seminare, Songwriting und die Suche nach weiteren Bandmitgliedern lassen sich nur schwer unter einen Hut bringen, und so erscheint "Mend" erst im Juni 2006.
Zwischenzeitlich releasen die vier Schotten "Camera" nochmals als Single. Diesmal auf Chemikal Underground und in Kombination mit dem Track "Amy's Song". Kurz nach der Veröffentlichung des Debütalbums stößt Chris Connick zur Band. Connick unterstützt die Band bereits zuvor im Studio und bei Live-Auftritten und nimmt fortan die Position des Lead-Gitarristen ein.
"Was unsere Musik betrifft, ist Aufrichtigkeit, eine gewisse emotionale Motivation und Inhalt am wichtigsten. Das soll die Musik antreiben. Und was die Texte betrifft, ist es so, dass, obwohl nichts wirklich Persönliches beschrieben wird, ich doch einen persönlichen Antrieb habe", erklärt Henry. Also keine einfachen Drei-Akkord-La La La-Songs? Nein, De Rosas Musik besticht durch intelligente Texte und originelle Gitarrensounds. Ihre Songs wandern zwischen Indie, Pop und Folk und erinnern an Sonic Youth, Modest Mouse oder Pavement.
Beeinflusst werden De Rosa von den Pixies, Nirvana und Fugazi. Zu ihren Lieblingsbands zählen zudem die Delgados, Mogwai oder Arab Strap. Mit letzteren sind sie im November 2006 auf UK-Tour. Im Herbst beehren De Rosa auch die deutschen Clubs. Parallel arbeiten sie schon am "Mend"-Nachfolger, nach dessen Release sie im Juni 2009 die Auflösung bekanntgeben: "To all who listened, unfortunately De Rosa has come to an end. If you liked our music or came to see us play then we'd like to thank you all. Goodbye!", heißt es lakonisch auf MySpace.
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