Details

Mit:
Datum: 2. März 2001
Location: Kulturladen
Joseph-Belli-Weg 5
78467 Konstanz
Website: Offizielle Homepage des Veranstaltungsorts
Alle Termine ohne Gewähr

Review

laut.de-Kritik

Review von Hagen Wäsche

"Ich bin eine Blume! Alle Frauen sind Blumen - und Männer sind Gärtner, welche die Blumen pflegen müssen", sprach Marta Jandova, bevor sie zu "Like a Flower" ansetzte, und in diesem Moment wollten sicherlich einige der männlichen Zuschauer der Gärtner der Frontfrau von Die Happy sein. Die charismatische Sängerin stand im Mittelpunkt des Abends und hatte die Menge voll im Griff. Das Energiebündel sprang auf der Bühne auf und ab, sang und schrie ins Mikro und gab bei jedem Song Vollgas. Zwischen den Liedern schmeichelte sie dem Publikum oder kokettierte mit ihrer nicht perfekten Aussprache, dem "Martadeutsch". Dem Publikum gefiel es und es brachte seine Freude deutlich vernehmbar zum Ausdruck.

Schon die Vorband "NTS" hatte ein leichtes Spiel mit den Zuhörern, die von Anfang an voll dabei waren und jedes Stück der jungen Band mit lautem Beifall honorierten. Insbesondere die Songs mit Ska-Einschlag kamen gut an und der Pogo konnte losgehen. Nach einer dreiviertel Stunde mussten NTS dann aber die Bühne räumen, da die umfangreichen Umbauarbeiten für Die Happy begannen. Weitere 45 Minuten später war es dann endlich soweit: Licht aus, alle Mann nach vorne, ein ohrenbetäubender Bass lässt die Wände erzittern, der erste Akkord erklingt, Spotlight an und Marta springt auf die Bühne, wo ihre Bandkollegen schon in die Saiten greifen. Von Beginn an legten sich Die Happy voll ins Zeug und ließen es richtig krachen. Mit druckvoller Gitarre und fettem Bass startete die Band durch und rockte das Haus. Als sie "Supersonic Speed" anstimmten gab es kein Halten mehr, die Vier auf der Bühne gaben alles und die tanzende Meute ihrerseits auch. Ein Kracher folgte auf den anderen und in Stücken wie "Wasted" zeigte Sängerin Marta, dass sie auch live richtig gut singen kann, was nicht bei jeder Band selbstverständlich ist. In den Pausen zwischen den Songs nahm Marta immer wieder Kontakt mit dem Publikum auf und brachte es sogar mehrmals dazu, die La Ola-Welle zu machen. Bei einem Musikkonzert eine doch eher selten angewandte Form des Jubels. Aber warum nicht?

Die Happy spielten neben einigen alten Nummern vor allen Dingen das Programm ihres aktuellen Albums. Das war, was die Leute kannten und hören wollten. So waren die meisten schon gut bedient als sich Die Happy nach einer guten Stunde das erste Mal verabschiedeten, um kurz darauf die lauthals geforderte Zugabe zu spielen. Noch einmal drehten sie auf und gaben in einer etwa halbstündigen Zugabe ein paar weitere Stücke zum Besten. Die Zuschauer konnten gar nicht genug kriegen und rockten und pogten unermüdlich dem Ende des Konzertes entgegen.

Nach über 90 Minuten war dann tatsächlich Schluss und man blickte in erschöpfte, aber glückliche Gesichter, die noch im Raum ausharrten. Es war ein überzeugender Auftritt der Newcomer-Band. Von der ersten Sekunde, da Die Happy die Bühne betraten, bis zur letzen Zugabe war der Saal in Bewegung, und nicht wenige fanden sich am Ende des Konzerts in klatschnassen Klamotten wieder. Nach und nach leerte sich dann aber der Laden und so mancher Fan musste einsehen, dass es mit dem Job als Gärtner wohl nichts mehr wird.

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Artistinfo

LAUT.DE-PORTRÄT Die Happy

Ob es Die Happy je schaffen werden, aus dem Schatten der Guano Apes herauszutreten? Klar, keine Frage, immerhin gibt es die Band noch, nachdem sich die …