Details

Mit:
Datum: 21. April 2010
Location: Colossaal
Rossmarkt 19
63739 Aschaffenburg
Website: Offizielle Homepage des Veranstaltungsorts
Alle Termine ohne Gewähr

Review

laut.de-Kritik

Eisbrecher tauen Aschaffenburg auf!

Review von Michael Edele

Die "Eiszeit" ist da, und in gewohnter Manier geben Eisbrecher die ersten Veröffentlichungsgigs, um im Herbst schließlich die echte, große Tour zum Album zu starten. Da bietet sich der Aschaffenburger Colos-Saal geradezu an, um sich nicht nur die Band anzuschauen, sondern um auch gleich noch einen kleinen Plausch mit Sänger Alex zu halten. Dazu aber an anderer Stelle mehr.

Eisbrecher scheuen vor Experimenten nicht zurück. Auf Nummer sicher gehen andere, und so haben sich die Münchner mit She's All That eine sehr ungewöhnliche Band als Opener eingeladen. Die Kölner machen optisch einen auf Alt-Herren-Slipknot und steckt in grauen Overalls und Gummimasken mit den Gesichtern alte Männer. Allein Live-Gitarrist Dirty J hat sich anderweitig maskiert. Musikalisch ist She's All That kaum einzuordnen, das erinnert mit schnell in die Beine gehenden Crossover aus elektronischen Sounds, trippigen Beats und ein paar noisigen Gitarren vereinzelt an Think About Mutation. Die Stimme des Frontopas, hinter dessen Maske sich eine ehemalige VIVA-Moderatorin verbirgt, ist allerdings genauso gewöhnungsbedürftig, wie die hohlen, klischeehaften Ansagen. Musikalisch aber durchaus interessant.

Wenig später entern Eisbrecher die Bühne und läuten nicht nur mit dem Titeltrack die nächste Eiszeit ein, sondern verpacken sich auch optisch in entsprechende Parkas und Schneebrillen. Da das Colos-Saal aber bis unters Dach ausverkauft ist, ist die Temperatur entsprechend hoch, dass die Jacken nach dem ersten Song gleich wieder von der Bühne fliegen und sich Sänger Alex einmal mehr im feinen Dreiteiler mit Krawatte präsentiert. In Sachen Interaktion mit dem Publikum lässt der Frontmann mal wieder nichts anbrennen und hat gewohnt schlagfertig auf jeden Zuruf aus dem Publikum eine Antwort.

Neben neuen Songs wie "Bombe", "Böse Mädchen" oder "Supermodel" stehen natürlich auch jede Menge Klassiker auf der Setlist, doch die Münchner nutzen ihre Promogigs viel lieber noch für ein paar kleine Überraschungen. So gehen sämtliche Musiker bis auf Alex und Gitarrist Jürgen auf einmal von der Bühne und Alex lässt sich ebenfalls eine Akustikgitarre reichen. Zusammen stimmen sie "Tränen Lügen Nicht" an, schwenken aber auf einmal in Unheiligs "Geboren Um Zu Leben" um, um schließlich wieder mit dem Michael Holm-Heuler zu enden. Vor Alex macht derweil ein Roadie den Kniefall und hält ihm den Unheilig-Text vor die Nase. Kommentar des Sängers: "So Texte kann ich mir schlecht merken".

Dabei beweist man auch sich selbst gegenüber den notwendigen Humor, schließlich ist "Die Engel" nicht ganz so weit von den aktuellen Unheilig-Klängen entfernt. Das wissen auch Alex und Noel Pix und versuchen auch gar nicht erst, was anderes zu erzählen. Stattdessen holen sie sich zu "Amok" lieber vier Tonnen auf die Bühne, auf denen sämtliche Musiker unisono den Beat angeben. Großes Kino also auf allen Kanälen, auch wenn der Sound seltsamerweise über weite Strecken viel zu basslastig und wummerig war.

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Artistinfo

LAUT.DE-PORTRÄT Eisbrecher

Eisbrecher wird von zwei Münchenern ins Leben gerufen, welche zusammen schon eine recht erfolgreiche Karriere bei Megaherz hinter sich haben: Sänger …