laut.de-Biographie
Frightened Rabbit
Die Schotten von Frightened Rabbit stehen für sanfte Melancholie und authentische Texte. Sänger und Gründer der Truppe, Scott Hutchison, zieht sich dafür gerne einmal zurück, um in Ruhe genießen und sich konzentrieren zu können.
Die Anfänge der Gruppe gehen auf ihn zurück. Die Begeisterung für Elbow und schottischen Folk beeinflussen seine bedeutungsschwangeren, selbstreferentiellen Texte.
Nebel und Regenwetter sorgen für die nötige Melancholie. Die ersten Songs spielt er allesamt selbst auf einem Vierspur-Gerät ein. Dazu tritt er solo auf und agiert als Support einer kleinen Glasgower Band.
Das einsame Singer/Songwriter-Dasein beendet sein Bruder Grant, der ihn später bei Livegigs und Aufnahmen am Schlagzeug unterstützt. Der ersten Demotapes nimmt sich ein lokales Label an und sendet 2006 die inzwischen um den Gitarristen Billy Kennedy gewachsene Band in ein Studio der Arbeiterstadt Glasgow.
Zuerst soll nur ein weiteres Demo entstehen, doch die Aufnahmen erweisen sich als qualitativ so gut, dass sie fürs Debüt "Sing The Greys" tatsächlich ausreichen.
Nach dem Release lehnen die Schotten das erste größere Angebot einer britischen Plattenfirma ab. Stattdessen kümmert sich bald das New Yorker Indie-Label Self-Starter-Foundation um die Band und ermöglicht ihnen eine kurze Tour durch einige Städte an der US-Ostküste. Im Frühjahr überqueren Frightened Rabbit nochmals den Atlantik, um beim South by Southwest (SXSW) anzutreten.
Nachdem Fat Cat Records das Debüt überarbeitet und erneut veröffentlicht haben, fliegen die vier Schotten zu einer weiteren Tour in die USA, die dieses Mal noch etwas umfangreicher ausfällt.
Zuvor spielt das Quartett das zweite Album "The Midnight Organ Fight" ein, das im April 2008 erscheint. Nach den Aufnahmen holen sie noch Andy Moneghan (Gitarre/Keyboard) ins Boot. Die Scheibe landet in den Top 100-Albumcharts des Jahrzehnts beim NME.
Auf der Liveplatte "Quietly Now!", die in Glasgow entsteht, spielen die Schotten weitgehend das zweite Album als Akustikversion. Nach der Veröffentlichung supporten sie Death Cab for Cutie in Großbritannien und Irland.
Kurz darauf verspürt Hutchinson wieder den Drang, neue Songs zu schreiben. Er zieht sich an die einsame schottische Küste zurück. Die kommende Platte soll nun allerdings weniger mit seinem Innenleben zu tun haben.
2009 kündigen Frightened Rabbit nicht nur die dritte Platte, sondern auch die Aufstockung des Live-Personals um Gordon Skene an, der mit Gitarre, Keyboard und Backgroundgesang für eine noch feinere Abstimmung sorgen soll.
"The Winter Of Mixed Drinks" steht im März 2010 in den Läden. Frightened Rabbit starten daraufhin eine breit angelegte Tour durch Europa und die Staaten. Dort erschließen sich die Herren munter neue Fans: Einem Auftritt in Jimmy Fallons Late Night-Show folgen erneut Shows als Tour-Support von Death Cab.
Nimmermüde entstehen darauf zwei EPs ("A Frightened Rabbit" und "State Hospital"), dazwischen kündigt Sänger Hutchinson schon Ende 2011 an, dass ein neues Album quasi fertig geschrieben sei. Ein Jahr experimentiert die Band im Studio.
Hutchinson beteiligt erstmals alle Bandmitglieder am Songwriting, was kreativen Stillstand verhindern soll. Die Idee fruchtet. Im Februar 2013 erscheint das Folk-Manifest "Pedestrian Verse".
Darauf fesseln die Schotten ihr Publikum erneut mit autobiografischen Texten und regen zum Nachdenken an. Musikalisch vereint sich dabei erfolgreich Melancholie mit Euphorie, als befinde man sich mitten in den Weiten der schottischen Highlands.
Im Mai 2018 macht die tragische Nachricht die Runde, dass sich Scott Hutchison das Leben genommen hat. Zunächst melden ihn seine Bandkollegen als vermisst. Auf der Suche nach dem Musiker findet die Polizei in der Nähe von South Ferry, Edinburgh seine Leiche. Hutchisons Angehörige und seine Bandkollegen Grant, Billy, Andy und Simon sind am Boden zerstört. Der Sänger wurde 36 Jahre alt. Nach Angaben seiner Angehörigen litt er jahrelang an Depressionen.
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