Das prägende Instrument des Bluegrass ist das Banjo. Schnell gespielt, begleitet von weiteren akustischen Instrumenten wie Gitarre, Mandoline, Fiddle und Kontrabass, kommt das Genre ohne Schlagzeug aus. Die Stücke sind so rhythmisch, dass dennoch Tanzstimmung herrscht.
Als Abwandlung von Folk und Country entsteht der Bluegrass im Gebirge zwischen Kentucky und Tennessee durch Bill Monroe (1911-1996), der mit seiner Band traditionelle Stücke interpretiert. Mit Banjo-Spieler Earl Scruggs gründet er 1939 Bill Monroe & The Blue Grass Boys (abgeleitet von der offiziellen Bezeichnung Kentuckys, "the bluegrass state") und spielt bis 1966 in der national bekannten Radiosendung Grand Ole Opry.
Sein bekanntestes Stück ist "Blue Moon Of Kentucky", das auch Elvis in seiner Frühzeit covert. Ein weiterer, in den 50er Jahren beliebter Interpret ist Monroes Gitarrist Jimmy Martin.
Als Seitenprojekt gründet Scruggs 1948 die Foggy Mountain Boys - ein Name, den die Coen-Brüder 2000 in ihrem Film "O Brother, Where Art Thou" in Soggy Bottom Boys umwandeln. Der riesige kommerzielle Erfolg des Soundtracks haucht dem Genre neues Leben ein, das im Bereich des Countrys lange ein Nischendasein fristete, auch wenn die Fiddlerin und Sängerin Alison Krauss mit ihren Alben regelmäßig Grammys abstaubt.
Im virtuosen Bereich hat sich der Bluegrass auch im Jazz angesiedelt, etwa mit dem Gitarristen Bill Frisell oder dem Banjo-Spieler Béla Fleck. Der größten Beliebtheit erfreut er sich jedoch auf Amateursebene, sowohl in den USA als auch in Europa. In Ortschaften, die sich der Anwesenheit eines Irish Pubs erfreuen, ist das nächste Bluegrass-Konzert selten fern.