Die musikalische Romantik beginnt später als die literarische und läßt sich zeitlich nur in etwa auf die Jahre 1820-1890 festlegen. Sie hat ihren Ursprung bereits in der Klassik und reicht teilweise bis ins 20. Jahrhundert hinein.
So unklar wie die zeitlichen Grenzen sind ihre Merkmale. Auf der einen Seite werden bis dahin entwickelte Gestaltungsmittel und Stile (u.a. Fantasien, Fugen, Programmusik) aufgegriffen und weiterentwickelt. Andererseits versucht man sich von den strengen, formalen Bindungen zu lösen, um damit freiere Ausdrucksformen zu schaffen.
Die Komponisten der R. suchen Extreme hinsichtlich Tonalität, Harmonik, Klangfarbe und Dynamik auf. Besetzung und Dauer von Musikwerken erreichen nie dagewesene Höhepunkte. Sowohl poetische als auch phantastische Inhalte werden musikalischer Bestandteil. Märchen, Sagen und Naturereignisse sind Grundlage vieler Kompositionen. Wichtigste Vertreter: Franz Schubert, Robert Schumann, Anton Bruckner, Frederic Chopin, Johannes Brahms, Gustav Mahler.