Details

Mit:
Datum: 9. April 2006
Location: Gebäude 9
Deutz-Mülheimer-Straße 127-129
51063 Köln
Website: Offizielle Homepage des Veranstaltungsorts
Alle Termine ohne Gewähr

Review

laut.de-Kritik

Die Grande Dame der Riot Girl-Generation verzauberte Köln.

Review von Jasmin Lütz

Im vergangenen Jahr beehrte Holly Golightly Köln. Damals noch in einem viel zu engen Club schreitet sie nun auf die Bühne des Gebäude 9. In einem geblümten Kleid bringt sie nicht nur sommerliche Wärme, sondern auch Soul in die Großstadt. Dabei streift Holly genüsslich durch die 30er, 40er und 60er Jahre. Die englische Singer/Songwriterin begeistert seit 1991 eine Fangemeinde auf der ganzen Welt. Damals noch mit Thee Headcoatees die Garage rockend und von Billy Childish entdeckt (Danke!), widmet sie sich seit 1995 mit ganzem Herzen ihren Soloalben.

Live und mit Bandbegleitung legt man sich der jetzt in New York lebenden Riot-Grande Dame jedenfalls zu Füßen. Der Mix aus Blues, Country, Folk, Rock'n'Roll und Pop zieht einen von Anfang bis zum Ende in einen zeitlosen Bann. Dabei vermischt sie alte Hits (das aktuelle Album "Laugh It Up" ist ein Re-Release aus dem Jahre 1996) und Liebesballaden ihrer letzten Platte "Slowly But Surely".

Mit Grazie, Charme und Coolness performt sie ihre Songs wie damals zu den besten Riot Girl-Zeiten. Am Ende jedes Stückes strahlt sie über das ganze Gesicht und bedankt sich applaudierend beim ebenso begeisterten Publikum. Bei soviel Harmonie muss man schon fast aus dem Saal treten und Sauerstoff tanken, um die nächsten melancholischen Momente zu 100 Prozent genießen zu können. Leiden kann auch mal schön sein. Und die Seele baumelt tatsächlich bei Stücken wie "My Love Is" oder "Slowly But Surely" glücklich in der Gegend herum.

Dank der Zusammenarbeit mit den White Stripes und zwei Beiträgen auf dem Soundtrack "Broken Flowers" wächst Hollys Anhängerschaft täglich und man darf gespannt sein, was uns die fleißige Göttin als nächstes präsentiert. Mit Sicherheit steht sie bereits wieder im Studio und zaubert die nächsten Lieblingsstücke auf Band. Wer ihre Konzertreise in Deutschland verpasste (da musste man allerdings einen sehr guten Grund dafür gehabt haben), der sollte sich jetzt mit ihren zahlreichen Veröffentlichungen zu Hause eindecken, glücklich den Sommer einläuten und beim nächsten Live-Besuch Augen und Ohren doppelt aufhalten. Auf Wiederhören Holly, es war wie immer eine große Ehre!

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Artistinfo

LAUT.DE-PORTRÄT Holly Golightly

1958 veröffentlicht Truman Capote den Roman "Breakfast At Tiffany's", den Blake Edwards 1961 verfilmt. Audrey Hepburn spielt darin die Hauptfigur Holly …