Liturgy gelten als Schwellenphänomen. Eine Band, die sich Grammatik und Paradigmen des Black Metal entleiht, gleichzeitig aber das Genre zum Gräuel vieler unterwandert. Auf ihrem neuen Wurf "The Ark Work" setzen sie die Demontage fort und dekonstruieren ihre eigene Musik konsequent.
Metalfans regen sich ja nicht darüber auf, dass Genregrenzen überwunden werden, sondern das am Ende solcher musikalischer Sondermüll entsteht. Dann noch dieser peinliche Versuch sich durch ein selbstverfasstes Manifest über transzendentalen Black Metal Relevanz zu verschaffen oder jetzt Meta Metal sein zu wollen, bestätigt nur was für ein aufgeblasener Haufen diese Typen sind.
In den Neunzigern hätte man für dieses Album vielleicht noch eine neue Genreschublade aufgemacht, heute wirft man sowas einfach unter beredtem Schweigen in den Mülleimer.
Ich kannte die Band gar nicht, hab sie mir aber wegen der Rezi hier mal ausführlich zu Gemüte geführt und muss sagen: totaler Hammer, Danke für diese Entdeckung! Erinnert mich an ELEND auf elektrisch und in modern, sehr cool!
Naja, der Transcendal-Shit ist definitiv fragwürdig bis lächerlich, aber im Vergleich zum letzten Album, was sehr gut war, ist dies hier 'ne ganz schöne Steigerung. Von den ganzen trve BM Bands, welche hat sich denn je getraut, ihren Sound so zu verändern? Von Kommerz kann man in diesem Fall ja wahrlich nicht reden. Top.
Viele trve BM-Bands klingen halt schon ziemlich gut und haben es daher nicht nötig, ihren Sound zu verändern. Allerdings würde ich dies auch nicht so pauschal behaupten. Die Alben von Satyricon zum Beispiel sind stilistisch sehr wechselhaft (von Nemesis Divina über Rebel Extravaganza und Vulcano zu Now, Diabolical sind es schon einige Schritte), auch Watain haben ihren Sound immer mehr geöffnet, Shining (swe) haben sich von einer stark durch Burzum geprägten Band zu einer zum Teil jazzigen und postrockigen Musik entwickelt (man vergleiche III mit IV: Angst und V: Halmstad). Nicht zu vergessen Ulver, die ja mehrere Metamorphosen durchlaufen haben. Und Kommerz hat zumindest in den kommentaren niemand unterstellt, wenn ich das in der kürze richtig überblicke.
Das ist übrigens die beste Beschreibung, die ich bisher zu dem Sound gelesen habe: " Als hätte man 65daysofstatic trichterweise Adrenalin in die Venen gepumpt und den rituellen Gestus der These New Puritans beigefügt."
Ich habe mir diesen musikalischen Sondermüll für eine Challenge in einem Musikforum 11 Hintereinander reingezogen. Ich war den Wahnsinn nahe, habe körperliche Schmerzen in Regionen bekommen, wo ich noch nie Schmerzen hatte und hab fast Heulkrämpfe gehabt. Ich will an diesen völlig konstruierten, mies umgesetzten Mist nie wieder denken und es gänzlich aus meinen Gehirn verdrängen.
Mir fällt es schwer das noch in die Kategorie Metal zu packen auch wenn ich Neuerungen gegenüber der konservativen True Haltung echt begrüße, z.B. zählen Wolves In The Throne Room zu meinen Lieblings Black Metal Bands. Bei Liturgy muss ich immer sehr an No Wave Bands der 70er und 80er denken oder später Noise Rock oder Math Core. Ich finde es fraglich wenn sich solche Bands als Metal bezeichnen, statt zu den Industrial Wurzeln zu stehen. So könnte es rechtfertigen, dass sich jede extreme Noise Rock Band als Metal bezeichnet. The Swans waren ja schließlich auch kein Metal. Versteht mich nicht falsch, es geht mir nicht um eine Ablehnung von Innovationen im Black Metal. Es geht mir darum, dass ich es fraglich finde, wenn Bands, die eigentlich ganz andere Musik machen, plötzlich Metal genannt werden. Bei Rammstein ist das ja auch ähnlich. Die werden Metal genannt obwohl das Neue Deutsche Härte ist, was dazu führt, dass Genres relativiert oder verwässert werden.
Außerdem stößt mich an Liturgy auch dieses erzwungene "nicht Mainstream sein wollen" ab, weil das ja, siehe Hipster Kultur, auch schon wieder eine "Haltung" ist, die in gewisserweise Mainstream und Pop geworden ist. In gewissen Kreisen ist es cool geworden sich mit "undergroundiger" Kultur zu schmücken, was dazu führt, dass der Begriff Underground sich aufhebt und zu einen versnobten Modebegriff geworden ist.
Liturgy gelten als Schwellenphänomen. Eine Band, die sich Grammatik und Paradigmen des Black Metal entleiht, gleichzeitig aber das Genre zum Gräuel vieler unterwandert. Auf ihrem neuen Wurf "The Ark Work" setzen sie die Demontage fort und dekonstruieren ihre eigene Musik konsequent.
Ein Song nach …
"Das ist abstrakte Kunst, Post-Strukturalismus, Zerreißprobe und Mystikum zugleich."
Oder einfach nur nervig. Wenn ich den Frontkreischer schon höre, könnte ich die Anlage zerschlagen.
Satanic?
Metalfans regen sich ja nicht darüber auf, dass Genregrenzen überwunden werden, sondern das am Ende solcher musikalischer Sondermüll entsteht. Dann noch dieser peinliche Versuch sich durch ein selbstverfasstes Manifest über transzendentalen Black Metal Relevanz zu verschaffen oder jetzt Meta Metal sein zu wollen, bestätigt nur was für ein aufgeblasener Haufen diese Typen sind.
In den Neunzigern hätte man für dieses Album vielleicht noch eine neue Genreschublade aufgemacht, heute wirft man sowas einfach unter beredtem Schweigen in den Mülleimer.
Die Neunziger waren echt behindert.
Danke Satanic für deine weisen Worte.
Kunst mit Metal ist total behnidert.
Ich ernenne dafür eine neue Kategorie: Meta-Beschissenheit.
Ich kannte die Band gar nicht, hab sie mir aber wegen der Rezi hier mal ausführlich zu Gemüte geführt und muss sagen: totaler Hammer, Danke für diese Entdeckung! Erinnert mich an ELEND auf elektrisch und in modern, sehr cool!
Naja, der Transcendal-Shit ist definitiv fragwürdig bis lächerlich, aber im Vergleich zum letzten Album, was sehr gut war, ist dies hier 'ne ganz schöne Steigerung. Von den ganzen trve BM Bands, welche hat sich denn je getraut, ihren Sound so zu verändern? Von Kommerz kann man in diesem Fall ja wahrlich nicht reden. Top.
Viele trve BM-Bands klingen halt schon ziemlich gut und haben es daher nicht nötig, ihren Sound zu verändern. Allerdings würde ich dies auch nicht so pauschal behaupten. Die Alben von Satyricon zum Beispiel sind stilistisch sehr wechselhaft (von Nemesis Divina über Rebel Extravaganza und Vulcano zu Now, Diabolical sind es schon einige Schritte), auch Watain haben ihren Sound immer mehr geöffnet, Shining (swe) haben sich von einer stark durch Burzum geprägten Band zu einer zum Teil jazzigen und postrockigen Musik entwickelt (man vergleiche III mit IV: Angst und V: Halmstad). Nicht zu vergessen Ulver, die ja mehrere Metamorphosen durchlaufen haben.
Und Kommerz hat zumindest in den kommentaren niemand unterstellt, wenn ich das in der kürze richtig überblicke.
Das ist übrigens die beste Beschreibung, die ich bisher zu dem Sound gelesen habe:
" Als hätte man 65daysofstatic trichterweise Adrenalin in die Venen gepumpt und den rituellen Gestus der These New Puritans beigefügt."
Ich habe mir diesen musikalischen Sondermüll für eine Challenge in einem Musikforum 11 Hintereinander reingezogen. Ich war den Wahnsinn nahe, habe körperliche Schmerzen in Regionen bekommen, wo ich noch nie Schmerzen hatte und hab fast Heulkrämpfe gehabt. Ich will an diesen völlig konstruierten, mies umgesetzten Mist nie wieder denken und es gänzlich aus meinen Gehirn verdrängen.
1/5
11-mal. Verdammte 11x.
Mir fällt es schwer das noch in die Kategorie Metal zu packen auch wenn ich Neuerungen gegenüber der konservativen True Haltung echt begrüße, z.B. zählen Wolves In The Throne Room zu meinen Lieblings Black Metal Bands. Bei Liturgy muss ich immer sehr an No Wave Bands der 70er und 80er denken oder später Noise Rock oder Math Core. Ich finde es fraglich wenn sich solche Bands als Metal bezeichnen, statt zu den Industrial Wurzeln zu stehen. So könnte es rechtfertigen, dass sich jede extreme Noise Rock Band als Metal bezeichnet. The Swans waren ja schließlich auch kein Metal. Versteht mich nicht falsch, es geht mir nicht um eine Ablehnung von Innovationen im Black Metal. Es geht mir darum, dass ich es fraglich finde, wenn Bands, die eigentlich ganz andere Musik machen, plötzlich Metal genannt werden. Bei Rammstein ist das ja auch ähnlich. Die werden Metal genannt obwohl das Neue Deutsche Härte ist, was dazu führt, dass Genres relativiert oder verwässert werden.
Außerdem stößt mich an Liturgy auch dieses erzwungene "nicht Mainstream sein wollen" ab, weil das ja, siehe Hipster Kultur, auch schon wieder eine "Haltung" ist, die in gewisserweise Mainstream und Pop geworden ist. In gewissen Kreisen ist es cool geworden sich mit "undergroundiger" Kultur zu schmücken, was dazu führt, dass der Begriff Underground sich aufhebt und zu einen versnobten Modebegriff geworden ist.