laut.de-Biographie
Lo!
Ein Mann entsteigt einem Pool voll pinker Grütze. Er beginnt zu schreien. Um ihn herum stehen ein Gitarrist, ein Bassist und ein Drummer, gekleidet in schwarze Overalls und Gasmasken. Ihr Musikvideo zu "Orca" verschaffte Lo! zurecht einige Aufmerksamkeit im Metal-Underground.
Als "Orca" erscheint, sind Lo! jedoch längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Gitarrist Carl Whitbread gründet die Band bereits 2006. Adrian Shapiro (Bass), Adrian Griffin (Schlagzeug) unterstützen ihn dabei. Einige Jahre existiert die Truppe mehr oder weniger für sich selbst, 2010 tritt sie zum ersten Mal auf eine Bühne.
Im Jahr darauf erscheint schließlich das Debütalbum "Look And Behold", das mit seinen kompromisslosen Riffs und brutalen Vocals, aber auch dichter Atmosphäre überzeugt. Stilistisch sind die Australier irgendwo zwischen Converge und Mastodon angesiedelt und atmen Sludge und Groove Metal. 2013, nach Release des zweiten Albums "Monstrorum Historia" begleiten sie die schwedischen Post-Metal-Götter Cult Of Luna auf Tour durch Europa. Im Zuge dessen bucht man sie gar aufs renommierte Roadburn Festival.
Stillstand kommt trotzdem nicht in Frage. Im Frühjahr 2015 veröffentlichen Lo! – inzwischen bei Pelagic Records unter Vertrag – die 4-Track-EP "The Tongueless", worauf sich unter anderem oben genanntes Stück "Orca" befindet. Hier singt erstmals Neuzugang Sam Dillon, nachdem zuvor noch Whitbread und einige Gäste die Vocals übernommen hatten, und schindet sofort Eindruck.
Beim dritten Full-Length-Werk "Vestigial" funktioniert das Bandgefüge noch besser. Schlagzeuger Adrian Griffin, der sieben Jahre lang in Asien lebt, zieht zurück in die australische Heimat und gestaltet die logistische Vorbereitung zum Album damit wesentlich einfacher. "Wir hatten diesmal viel mehr Zeit, gemeinsam an den Songs zu feilen, anstatt wie sonst alles last minute zu machen."
Auch textlich lassen sich Lo! nicht lumpen und prügeln mit ihren Fäusten auf die Wunden der Gesellschaft ein. Als direkte Antwort auf politische Entwicklungen und Schausteller kreieren sie die Figuren Locust Christ und Judas Steer. Dillon kommentiert: "Das sind Antihelden, gewissermaßen die Wölfe unter Schafen. Die widerlichen Donald Trumps und Kim Jong Uns, die Extremisten und ignoranten Tyrannen unserer modernen Welt."