"Manchmal weiß ich nicht, ob ich verflixt bin oder zugenäht. Ich hab diese Szene erst gefickt, dann wieder zugenäht. Auweia, ich glaub', das wird ein bisschen ausleiern - immerhin könnt ihr euch sicher sein: Es wird ein Aufreißer!" 2011 mischt ein Rapper die Szene auf, der "seinen ganz eigenen …
2015, das kommerziell erfolgreichste Jahr in der Karriere des einstigen Wunderkindes des Deutschraps, namentlich MoTrip, spülte neben einem exorbitant erfolgreichen Solo-Werk samt Perioden-Hymne für die heranwachsende Weiblichkeit auch eine eher weniger beachtete EP mit dem griffigen Titel "Alien" in hiesige, teils überschwemmte Sprechgesangsgewässer.
9 Tracks lang wie kurz offeriert der höfliche Deutsch-Libanese ein buntes Potpourri an Themenvielfalt der Marke Battletracks, Liebesbekundungen, nachdenkliche Stimmungen und pure Representer. Das liest sich zwar auf dem Papier noch halbwegs interessant, neu ist das jedoch auch nicht und extraterrestrisch schon mal gar nicht.
Der Einstieg läuft indes verlockend und stimmungsvoll an. Der Kanacke mit Grips fühlt sich in der sphärischen Akkustiksteppe des Titeltracks hörbar wohl und kleidet seine tiefgehenden Ausführungen in passende Worte. Die sich steigernde Untermalung sorgt zusätzlich für manch wohligen Schauer, trotz MoTrips leider schon gewohnt schläfrigen Vorstellung als Gastgeber.Damit ist zugleich auch schon viel über den versandeten Begeisterungsgrad über die gesamte Spieldauer hinweg gesagt: Ob sich Trip mit Feature Joka auf dem treibend inszenierten "Universal" halbherzig auslebt oder im emotionslosen "Angst" eine Schlafwagen-Performance in der Hook beisteuert, nie ist man wirklich mit beiden Ohren voll dabei.
Das hastig-dynamische "Muhammed Ali" mit einem (überlegenen) Ali As verkommt zum lauen Schlagabtausch mediocrer Punchlines. Ali, der seinen euphorischen Amnesie-Zustand gegen Dienst nach Vorschrift eintauscht, schickt im Tag-Team mit Mo Dirty Shit keine Zuhörer auf die Bretter, das erledigen für so manchen wohl eher die flockig-süßlichen "Roter Faden" und das luftige "Zuhause ist wir". Der besunge "leichte Fahrtwind" ist in diesem grundsoliden Popnummern deutlich zu spüren. Angenehm, mit einem Schuss Melodik versehen, rauschen die romantischen Stücke wie im Flug am Hörer vorbei. Mittendrin versucht ein wieder wachgewordener Main-Act im kühlen "Versus" per Express-Rap einigen Boden gut zu machen, verkommt im schleppenden Closer "Zurück zu mir selbst" aber wieder zur selbsteinlullenden Schlaftablette.
Die Produktionen sind großteils solide bis gut, so auch das drückende "Angekommen" in dem MoTrip gönnerhaft die eingängige Hook übernimmt und die Parts den eher unbekannteren MCees Aki, Biso und Mighty Mike überlässt, die vorallem gen Ende hin mit der ein oder anderen gekonnten Wortkette überzeugen und positiv auf sich aufmerksam machen können.
So bleibt auch beim Alien das unangenehme Hörgefühl der angezogenen Handbremse am Ende übrig, Akzentuierungen nach Oben messbar und keine größeren Ausfälle zu vermelden. An Charakter wie Ausstrahlung sollte und muss MoTrip weiterhin arbeiten, will er innerhalb der Szene noch höheren Stellenwert als den netten Integrierten genießen.
Garret setzt seine Ehrenmaskulinitaet auf's Spiel, bugsiert sich hier langsammit den Wertungen fuer solche Alben ins Abseits, in den Grenzbereich zwischen Luksoropoulos und keine_Ahnung.
Allgemein herzlichen Dank für die wärmenden Worte. Es tut stets gut sich eines sicheren Rückhalts gewiss zu sein
musste noch edithen: Sicherlich kann der ein oder andere am Endes des Tages auch mit einer 2/5 nach Hause gehen in Bezug auf Alien, klar warum nicht 3/5 einfach weils relativ störungsfrei von Dannen zieht und niemandem weh tut mit kleinen Melodien ohne schwülstiges Prozedere
Geht gut ins Ohr, geht gut wieder raus. Akustische Gleitcreme also nicht nötig
+
Sicherlich ist der Akt des nicht-weh-tuns bei einem braven Buben wie Motrip eigentlich noch ein viel gravierenderer Punkt der holden Kritik, aber das ist okay, schlichtweg okay. Niedriger Preis, wenige Songs, da macht man als Hörer nicht viel falsch, außerdem beteilige ich mich gerne an der Schnitzeljagd nach dem wahren Motrip, der mir vor Jahren mal ins Ohr gestochen kam
Wieso das hier verpönt allgemein sein soll. k.A hier macht doch eh jeder was er will ohne einen konkreten Plan dahinter abgezeichnet zu haben
Wieso auch?
Das wäre LANGWEILIG und eben diese Gegenbewegung, contra Monotonie macht das doch auch aus
Also ich vergebe 3/5, ein anderer 2/5 und wir beide haben recht
"Manchmal weiß ich nicht, ob ich verflixt bin oder zugenäht. Ich hab diese Szene erst gefickt, dann wieder zugenäht. Auweia, ich glaub', das wird ein bisschen ausleiern - immerhin könnt ihr euch sicher sein: Es wird ein Aufreißer!" 2011 mischt ein Rapper die Szene auf, der "seinen ganz eigenen …
MoTrip - Alien EP
2015, das kommerziell erfolgreichste Jahr in der Karriere des einstigen Wunderkindes des Deutschraps, namentlich MoTrip, spülte neben einem exorbitant erfolgreichen Solo-Werk samt Perioden-Hymne für die heranwachsende Weiblichkeit auch eine eher weniger beachtete EP mit dem griffigen Titel "Alien" in hiesige, teils überschwemmte Sprechgesangsgewässer.
9 Tracks lang wie kurz offeriert der höfliche Deutsch-Libanese ein buntes Potpourri an Themenvielfalt der Marke Battletracks, Liebesbekundungen, nachdenkliche Stimmungen und pure Representer. Das liest sich zwar auf dem Papier noch halbwegs interessant, neu ist das jedoch auch nicht und extraterrestrisch schon mal gar nicht.
Der Einstieg läuft indes verlockend und stimmungsvoll an. Der Kanacke mit Grips fühlt sich in der sphärischen Akkustiksteppe des Titeltracks hörbar wohl und kleidet seine tiefgehenden Ausführungen in passende Worte. Die sich steigernde Untermalung sorgt zusätzlich für manch wohligen Schauer, trotz MoTrips leider schon gewohnt schläfrigen Vorstellung als Gastgeber.Damit ist zugleich auch schon viel über den versandeten Begeisterungsgrad über die gesamte Spieldauer hinweg gesagt: Ob sich Trip mit Feature Joka auf dem treibend inszenierten "Universal" halbherzig auslebt oder im emotionslosen "Angst" eine Schlafwagen-Performance in der Hook beisteuert, nie ist man wirklich mit beiden Ohren voll dabei.
Das hastig-dynamische "Muhammed Ali" mit einem (überlegenen) Ali As verkommt zum lauen Schlagabtausch mediocrer Punchlines. Ali, der seinen euphorischen Amnesie-Zustand gegen Dienst nach Vorschrift eintauscht, schickt im Tag-Team mit Mo Dirty Shit keine Zuhörer auf die Bretter, das erledigen für so manchen wohl eher die flockig-süßlichen "Roter Faden" und das luftige "Zuhause ist wir". Der besunge "leichte Fahrtwind" ist in diesem grundsoliden Popnummern deutlich zu spüren. Angenehm, mit einem Schuss Melodik versehen, rauschen die romantischen Stücke wie im Flug am Hörer vorbei. Mittendrin versucht ein wieder wachgewordener Main-Act im kühlen "Versus" per Express-Rap einigen Boden gut zu machen, verkommt im schleppenden Closer "Zurück zu mir selbst" aber wieder zur selbsteinlullenden Schlaftablette.
Die Produktionen sind großteils solide bis gut, so auch das drückende "Angekommen" in dem MoTrip gönnerhaft die eingängige Hook übernimmt und die Parts den eher unbekannteren MCees Aki, Biso und Mighty Mike überlässt, die vorallem gen Ende hin mit der ein oder anderen gekonnten Wortkette überzeugen und positiv auf sich aufmerksam machen können.
So bleibt auch beim Alien das unangenehme Hörgefühl der angezogenen Handbremse am Ende übrig, Akzentuierungen nach Oben messbar und keine größeren Ausfälle zu vermelden. An Charakter wie Ausstrahlung sollte und muss MoTrip weiterhin arbeiten, will er innerhalb der Szene noch höheren Stellenwert als den netten Integrierten genießen.
3/5
Was bist du denn für einer? Ich dachte, Motrip wäre hier ein absolutes No-Go?
Nachdem ihr BEIDE warme Worte für Samy übrig hattet, ist Mo motherfucking Trip ja wohl das kleinere Übel.
Garret ist außerdem sowas wie unser todesmütiger Vorkoster, der sich ob seiner ehrenhaften Position an alles wagt!
Garret setzt seine Ehrenmaskulinitaet auf's Spiel, bugsiert sich hier langsammit den Wertungen fuer solche Alben ins Abseits, in den Grenzbereich zwischen Luksoropoulos und keine_Ahnung.
Obacht!
Dieser Kommentar wurde vor 8 Jahren durch den Autor entfernt.
Dieser Kommentar wurde vor 8 Jahren durch den Autor entfernt.
Schmeichler
Allgemein herzlichen Dank für die wärmenden Worte. Es tut stets gut sich eines sicheren Rückhalts gewiss zu sein
musste noch edithen: Sicherlich kann der ein oder andere am Endes des Tages auch mit einer 2/5 nach Hause gehen in Bezug auf Alien, klar warum nicht
3/5 einfach weils relativ störungsfrei von Dannen zieht und niemandem weh tut mit kleinen Melodien ohne schwülstiges Prozedere
Geht gut ins Ohr, geht gut wieder raus. Akustische Gleitcreme also nicht nötig
+
Sicherlich ist der Akt des nicht-weh-tuns bei einem braven Buben wie Motrip eigentlich noch ein viel gravierenderer Punkt der holden Kritik, aber das ist okay, schlichtweg okay. Niedriger Preis, wenige Songs, da macht man als Hörer nicht viel falsch, außerdem beteilige ich mich gerne an der Schnitzeljagd nach dem wahren Motrip, der mir vor Jahren mal ins Ohr gestochen kam
Wieso das hier verpönt allgemein sein soll. k.A hier macht doch eh jeder was er will ohne einen konkreten Plan dahinter abgezeichnet zu haben
Wieso auch?
Das wäre LANGWEILIG und eben diese Gegenbewegung, contra Monotonie macht das doch auch aus
Also ich vergebe 3/5, ein anderer 2/5 und wir beide haben recht
Für ne 1/5 muss noch viel mehr schieflaufen