Platz 17: Metallica – "Hardwired...To Self-Destruct"
Warum war das Thema?
Metallica dürfte die unter Nicht-Metalhedas bekannteste Metalband von allen sein, seit sie mit "Nothing Else Matters" reihenweise die Herzen des Mainstream-Publikums gebrochen haben (und, wenn auch aus anderen Gründen, das des einen oder anderen Trveschoolers). Jeder und seine Mutter kennt Metallica, also klar, dass ein neues Album von Lars, James, Kirk und dem anderen ein Thema ist. Erst recht, wenn es acht Jahre lang auf sich warten ließ - und dann direkt auf die Eins plöppt.
Was schrieben wir?
Neulich an der Metal-Theke: Ein netter Herr mit graumeliertem Haar, Ziegenbart und tätowierten Armen empfängt Sie freundlich: "Willkommen bei Metallica. Mein Name ist James Hetfield. Wie kann ich Ihnen helfen? Darf es heute etwas '... And Justice For All' sein? Dazu vielleicht noch 200 Gramm 'Master Of Puppets'? Vielleicht sogar ein paar feine Scheiben 'Kill 'Em All'? Hier hinten haben wir noch ein bisschen 'Load' im Angebot Niemand soll diesen Laden unglücklich verlassen. Über "Hardwired...To Self-Destruct" steht "Fanservice" in großen Neonbuchstaben. Das Mülltonnengeklapper "St. Anger" und die Kakophonie "Lulu" waren grausig, aber in jeder Sekunde spannender als das zehnte Metallica-Album. Nicht jedoch besser! Nachdem die Band ihre Fans über Jahrzehnte herausforderte und verschreckte, bekommen diese 2016 nun genau das, was sie erwarten: puren Dienstleistungs-Metal auf hohem Qualitätslevel.
Was denken wir heute?
Damals war ich vielleicht etwas zu euphorisch. Nur weil das Schlagzeug nicht aus Blechdosen besteht, der Sound nicht komplett übersteuert und Metallica ordentlich Gas geben, ist es noch lange kein überragendes Album. Die an frühe Tage angelegten Songs bleiben zu klinisch rein. Am Ende hört man doch lieber die Klassiker als deren Neuauflage. In kleinen Häppchen macht der Longplayer aber durchaus immer noch Spaß. Zwar ist "Hardwired...To Self-Destruct" mit absoluter Sicherheit das beste Metallica-Studioalbum der 2010er, eine 3/5 hätte für dieses Fanpleasing deluxe dann aber doch gereicht. (Sven Kabelitz)
(Trotzdem) kaufen?
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2 Kommentare
Ja, das dachte ich letztens auch, als ich die Kritik nochmal gelesen hatte. Sehr schön von SK zusammen gefasst. Gute 3/5 wären es gewesen. "Moth into the Flame" und "Spit out the bone" u. a. rotieren immer noch regelmäßig. Auf jeden Fall unerwartet gut gewesen.
3/5 reicht. Mehr Professionalität als Musikalität. Fanservice, wenn auch auf hohem Niveau.