Bob Geldof und Midge Ure nehmen eine neue Version des Band Aid-Klassikers "Do They Know It's Christmas?" auf. Alle Einnahmen aus dem Verkauf des Band Aid 30-Charitytracks fließen in den Kampf gegen Ebola, teilten die Organisatoren gestern auf einer Pressekonferenz in London mit. Schon am kommenden …

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  • Vor 10 Jahren

    Bitte, bitte, bitte keine deutsche Version. Wenn ich schon lesen muss wer bei der englische Version alles mitsingen darf, da wird mir schlecht.
    Ich habe 0 Bock zu hören wie sich Xaiver Naidoo und Nena gegenseitig am Geschlechtsteil spielen während der Aufnahmen. Dazu kommt sicher noch Reamon und Silbermond. Die DSDSVoiceStarsearch Gewinner dürfen sicherlich auch nicht fehlen.

  • Vor 10 Jahren

    "Es spielt keine Rolle, ob man den Song oder die beteiligten Stars hasst - kauft das Ding"
    Sorry Bob, aber ich hab' dieses Quartal schon gespendet.
    Und zwar hierfür:
    http://www.youtube.com/watch?v=Az_UDmxdVU4

    Charity, adoption, Christmas compensation
    Live Aid self-promotion, Boring Wife Foundation
    Ignoring poverty, diminishing energy
    Bombing other countries
    Keeping children hungry

  • Vor 10 Jahren

    http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/…

    http://www.irinnews.org/report/70594/mali-…

    2 Ebola Tote : 800.000 Malaria-Fälle

    "Malaria is a life-threatening parasitic disease transmitted by mosquitoes. The WHO’s statistics say malaria accounts for 17 percent of child deaths in Mali. One in five Malian children die before their fifth birthday, making the country one of the unhealthiest places to be born in the world. "

    irgendwie setzen die "berufsbetroffenen" falsche prioritäten.

    • Vor 10 Jahren

      Stimmt, wie können wir irgendwas im Leben genießen, wenn in Afrika minütlich Kinder sterben? Wieso dem DRK oder dem Penner in der Fußgängerzone spenden, wenn in X viel Schlimmeres Y passiert? Wieso überhaupt im Büro arbeiten, wenn du in Mali krebsleidenden Malariapatienten helfen könntest?

      Komm schon, du bist doch eigentlich cleverer als hier den abgegammelsten moralischen Strohmann auszugraben.

    • Vor 10 Jahren

      was hat denn deine aussage mit meinem hinweis zu tun, dass ebola sicherlich zzt. nicht das größte gesundheitsproblem des planeten ist?

      das ganze ding hat für mich den anstrich "ich will unbedingt mal wieder in der zeitung lesen, was für'n geiler hecht ich bin".

      wenn es wirklich um die sache "menschen helfen" gehen würde, müssten leute wie geldorf nicht auf einen ebola-ausbruch warten um tätig zu werden.

      wie wärs denn mal mit einem wirklich neuen song?

      "hm, kohle..... ach ja, ist ja bald weihnachten, da kaufen die leute eh wieder jeden scheiss. müsste nur noch wissen, was die kaufen sollen....... was neues ausdenken ist mir auch zu stressig.... gibt's nichts was ich nochmal verwursten kann....??? ach ja!!! warum bin ich nicht gleich darauf gekommen? weihnachten, ne menge kohle, weihnachtssong! gleich mal bono anrufen!"

      man kann nur dankbar sein, dass sie nicht "last christmas" von wham covern!

    • Vor 10 Jahren

      Spendenaktionen sind immer ein Abschöpfen von emotional aufgeladenen Situationen - willst du das kritisieren? Natürlich muss eine aufgeladene Situation da sein oder generiert werden, so funktioniert nunmal generell, ob man das jetzt gut findet oder nicht, unser Gewissen.

      Das entwertet die Aktion aber nicht, nur weil irgendwo es Jemandem noch beschissener geht - darin besteht der Strohmann. Genau wie der, dass die Künstler den Auftritt nur zu Promozwecken hinlegen, denn damit kommst du in eine paradoxe Schleife, die ich jetzt nicht vorkauen will.

    • Vor 10 Jahren

      Zitat: Spendenaktionen sind immer ein Abschöpfen von emotional aufgeladenen Situationen - willst du das kritisieren?

      Habe ich das?

      Zitat: Das entwertet die Aktion aber nicht, nur weil irgendwo es Jemandem noch beschissener geht

      Habe ich das behauptet?

      Geldorf entwertet, "Do they know its christmas" entwertet, kurz vor weihnachten entwertet. imho.

    • Vor 10 Jahren

      Deine Gegenüberstellung von Malaria, Grippe und Ebola, kombiniert mit den "falschen Prioritäten" und garniert mit dem "geilen Hecht" geleiteten mich durchaus sanft in diese Denkrichtung, ja. Vielleicht fahre ich aber auch nur zuviel idealistischen Humanismus gegen deinen Zynismus auf.

    • Vor 10 Jahren

      Will jetzt nicht für Paranoid sprechen, aber ich persönlich bin einfach angewidert davon, in welcher Beliebigkeit globale Probleme Aufmerksamkeit bekommen oder nicht. Im Falle von Ebola ist es scheinbar einfach dass es gerade the next big epidemic ist. Wir kennen das von Schweine- und Vogelgrippe. Sicherlich ist die Situation in Westafrika nicht zu verharmlosen. Aber zu einem beträchtlichen Teil besteht die Berichterstattung doch darin, Angst zu schüren der Virus könnte sich jenseits des Buschs, in der westlichen Welt einschleichen (soweit zumindest mein persönlicher Eindruck). Wenn dann irgendwann klar ist, dass wir in Mitteleuropa keine Apokalypse zu befürchten haben, werden wir kaum mehr was von der Geschichte hören, und stattdessen überall Berichte sehen über die zwei Störche in Bulgarien die mit einer neuen unbekannten Variante der Storchengrippe diagnostiziert wurden.

      Du hast recht, es ist eine emotional aufgeladene Situation. Ich würde tatsächlich kritisieren, dass Charity meist nur über aufgeschaukelte Emotionen anstatt über sachliche Aufklärung betrieben wird. (loosely related: https://www.youtube.com/watch?v=xbqA6o8_WC0 ) Und Geldof versucht auch nicht groß es besser zu machen.

      Es ist dann auch nicht wirklich eine "es gäbe wichtigeres"-Argumentation. Vielmehr eine "warum ist die Aufmerksamkeit so Strohfeuer-artig und ungerecht verteilt" Argumentation. Und für mich ist eher die Idee, dass es anders gemacht werden sollte Idealismus; und die achselzuckende Haltung "So funktionierts nun mal" Zynismus.

    • Vor 10 Jahren

      Da bin ich schon bei dir Funk, die manipulative Macht über die Auswahl solcher Themen, wie lange und wie breit sie in der Öffentlichkeit sind, der Medieneinfluss - das ist meistens alles leider sehr instrumentalisiert und entsteht selten aus moralisch halbwegs einwandfreien Motiven. Das ist aber ein fürchterlich schwieriges und wohl kaum lösbares Thema.

      Mein Punkt ist der, dass Geldof daran keine Schuld trägt - er "nutzt es aus" für einen guten Zweck. Die Projektion der zynischen Einstellung, die man für die ganzen Mechanismen drumherum hat oder sogar haben sollte, auf BandAid im Speziellen finde ich allerdings fehlplaziert.

      Das beantwortet auch die Idealismus gegen Zynismus-Frage, im globalen Themenkomplex hast du Recht - nur meinte ich den nicht, sondern den lokalen "Es ist schlecht, weil es nicht die perfekte Lösung ist" Ansatz.

    • Vor 10 Jahren

      Ich finde eben, dass Geldof dadurch dass er bei dem Zirkus mitmacht die Mechanismen nicht nur ausnutzt, sondern festigt und verstärkt. Dabei wäre er in einer Position aus der mal ein bisschen gegensteuern könnte.

      Der Kerl ist ja auch nicht dumm und weiß wahrscheinlich dass es Wege gäbe, den Problemen der Welt effizienter fairer und nachhaltiger entgegenzutreten. Allerdings wäre da das Publicity/Aufwand-Verhältnis für ihn und die teilnehmenden Künstler nicht so überragend wie mit einer Neuaufnahme von "Do they know it's Christmas" anlässlich einer "überhypten" Seuche. Das ist dann wohl auch der Grund wieso es so und nicht anders gemacht wird und das wiederum ist der Grund, dass die Aktion für mich einen faden Beigeschmack hat. Es ist keine perfekte Lösung, und es ist noch nicht mal eine besonders gute Lösung. Auch wenn die Leute, die Ebola vor Ort bekämpfen wahrscheinlich jeden Cent, der dadurch generiert wird, gebrauchen können.

    • Vor 10 Jahren

      So, und wie gewichtet man das alles? Meiner Meinung nach ist dein letzter Satz der Zentrale, und alleine danach bewerte ich die Aktion.

      Wenn du anfängst, moralische Handlungen gegeneinander und gegen das moralisch "Perfekte" abzuwägen, kommst du in sämtliche Teufelsküchen, die die Ethik spätestens seit der Aufklärung durchschritten hat.

      "Das ist dann wohl auch der Grund wieso es so und nicht anders gemacht wird und das wiederum ist der Grund, dass die Aktion für mich einen faden Beigeschmack hat."
      Auch das ist eine Folgerung, die ich so nicht unterschreiben würde. Das hat viel mit Psychologie zu tun, mit der "moralischen Reichweite",den Triggern und den Schutzmechanismen unserer Empathie. Ich bin allerdings überzeugt (obwohl wirklich ein ziemlicher "Kopfmensch"), dass die Ratio - obwohl wünschenwert - hier wenig ausrichten kann, denn wir "wissen" ja alle 24/7, wie scheiße Teile der Welt aussehen, wir "fühlen" es nur selten...

    • Vor 10 Jahren

      Ich gewichte bzw. bewerte das nach meinem subjektiven Empfinden. Ein wohlhabender Yuppie, der einmal im Jahr nen Zehner an die Sternsinger spendet und auf der nächsten Party davon erzählt wie wichtig es ist, etwas zurückzugeben, hat etwas Gutes für die Menschheit getan. Trotzdem hat er dafür nicht meinen uneingeschränkten Respekt. Das ist ein Extrembeispiel und ich will Geldof nicht im Geringsten auf diese Stufe stellen. Noch will ich seine Leistungen im Allgemeinen anzweifeln, ich kenne mich auch gar nicht in seiner Biografie aus. Damit will ich nur illustrieren, warum für mich nicht Leute, sobald sie "irgendwie" "irgendwas" gegen "irgendwas" unternehmen, sofort uneingeschränkte Bewunderung verdient haben und nicht mehr hinterfragt werden dürfen.

      Ich bin nicht moralisch perfekt und Geldof auch nicht und ist ja natürlich auch okay. Aber diese Aktion wirkt eben auf mich etwas bequem und faul, aus Gründen die ich schon beschrieben habe; kurz gesagt, weil er Mechanismen unterstützt, die, so meine Meinung, humanitärer Hilfe im Allgemeinen schaden, und er es besser wissen sollte. Allerdings geht es mir tatsächlich weniger um die Aktion im Speziellen, sondern das Ausmaß und die Art und Weise der Aufmerksamkeit seitens westlicher Politik und Medien, die Ebola zukommt. Das ist nicht die einzig wahre Wahrheit nach irgendwelchen objektiven moralischen Maßstäben, sondern einfach meine Meinung.

      Am Schluss deines Posts kann ich dir nicht mehr ganz folgen, ich habe wenig Ahnung in Psychologie. Würde aber per superreflektierter Selbstdiagnose vermuten, dass meine Meinung halbwegs nachvollziehbar zustande kommt und nicht aufgrund irgendwelcher Empathie-Schutzmechanismen.

      Auf jeden Fall glaube ich schon, dass man mit "Ratio" einiges ausrichten könnte, denn dass die Welt scheiße ist, wissen wir vielleicht alle, aber in welcher Weise sie im Detail scheiße ist und wie man in effektiver Weise helfen kann, wissen glaube ich die meisten nicht wirklich, und da schließe ich mich nicht aus.

    • Vor 10 Jahren

      Meine Ahnung von Psychologie ist ebenfalls grauenhaft, aber ich hoffe einfach mal, dass mein Handtaschenhalbwissen hier nicht als kompletter Unsinn entlarvt wird. ;)

      Ich schließe das größtenteils aus dem Durchsetzungsproblem der Ethik, das besagt, dass auch wenn wir das moralisch Richtige erkennen, nicht notwendigerweise danach handeln. Und genau das ist auch meine Argumentation gegen den 'aufklärerischen' Ansatz. Ohne zusätzlichen Stimulus kriegen wir unser Ego selten dazu, gegen uns selbst zu handeln (was eine Spende ohne materielle Gegenleistung ja schlussendlich darstellt).

      Ein überzogenes Extrembeispiel zum Thema Schutzmechanismen: Stell dir vor, du würdest jeden Tod emotional so verarbeiten müssen wie der eines näheren Angehörigen. Dankenswerterweise ist das nicht der Fall, ansonsten wäre jede Tagesschau ein Klapsenticket.

      Ich habe auch überhaupt nichts gegen deine Meinung, ich lese da viel Idealismus und Enttäuschung eines Menschen, der gerne eine vernunftbasiertere Welt hätte, raus.
      Letzte Klarstellung: Ich will Geldof nicht aufwerten oder bewundern, das ist Aufgabe der Geschichtsschreibung, ich will ihn nur "nicht abwerten".

    • Vor 10 Jahren

      Die Vorstellung, dass das Wissen um das Richtige uns automatisch auch zu dessen Durchführung motiviere, galt zwar in der Antike eine Zeit lang, aber ist kein Wesensmerkmal der größeren moralphilosophischen Systeme der Aufklärung. Kant etwa war sich durchaus des Stimuli bewusst, den man für eine solche Handlung immer auch braucht ("Triebfeder"); ob man die Achtung, die er als solchen ansah, da plausibel findet (ich sicherlich nicht), sei dahingestellt, aber kein ernst zu nehmender Philosoph der Neuzeit glaubte, dass allein die Erkenntnis des Richtigen auch gleichzeitig die dementsprechende Handlung hervorrufe. Da tust du der Aufklärung doch ziemlich unrecht.

    • Vor 10 Jahren

      Das 'aufklärerisch' ist nicht im Kant'schen Sinne gedacht (deswegen in Anführungszeichen), sondern auf DaFunks Aussage gemünzt, dass genügend Aufklärung (im heutigen wörtlichen Sinne) über die Verhältnisse in der Welt als Spendenanreiz funktionieren würde. Aber das ist natürlich bei philosophisch angehauchtem Geschwafel eine schlechte Wortwahl, mea culpa.

    • Vor 10 Jahren

      Okay, dann hab' ich einfach nur nicht gründlich genug gelesen!

    • Vor 10 Jahren

      Dass man nicht immer das Richtige tut, auch wenn man weiß, dass es das Richtige wäre, sehe ich ein. Aber ich würde mal behaupten, dass es trotzdem eine Korrelation gibt zwischen "das Richtige erkennen" und "das Richtige tun". Leute, bei denen das nicht so ist, kaufen sich auch nicht "Do they know it's Christmas" (aus moralischen Gründen).

      Ich möchte Emotionen auch gar nicht komplett ausklammern, bzw. man kommt ja gar nicht um sie rum. Bei einer Zeitungs- oder Filmreportage oder einem Vortrag über Malaria und den Kampf dagegen kommen ja auch früher oder später Emotionen wie Wut oder Mitleid auf. Die Emotionen sind aber "fundierter" und damit nachhaltiger als die die man erzeugt, wenn man ein paar traurige Negerlein zeigt und Popstars dämliche Zeilen wie "And there won't be snow in Africa this Christmas time" singen lässt. Ich glaube also, dass man auch über Aufklärung, die über "Malaria ist eine schlimme Krankheit, die bekämpft werden muss" hinausgeht, durchaus einen Stimulus erzeugen kann, der manch einen zur Aktion bewegt.

      Und vor allem glaube ich, dass wenn im großen Stil auf diese Weise für humanitäre Hilfe geworben werden würde, das viel nachhaltigere awareness schaffen würde als der Sensationismus und die Panikmache, die wir immer wieder mal kurz für ein spezielles Spartenthema haben, es schafft. Ist nur eine Vermutung von mir, vielleicht stimmt es auch gar nicht. Der Punkt ist, man VERSUCHT es nicht mal richtig. Die Medien nicht, auch nicht die öffentlich-rechtlichen, die Politik nicht, Bob Geldof nicht. Alle treiben sie zusammen alle Jahre wieder die nächste Sau durchs Dorf, für die sich danach dann wieder niemand interessiert. Und das wurmt mich.