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Wu-Tang Clan - "Enter The Wu-Tang (36 Chambers)"

Guten Tag, hier spricht Ihr Tourguide. Willkommen beim Rundgang durch die 36 Kammern. Ehe Sie in die Katakomben hinabsteigen, dort drüben sehen Sie schon den Eingang, möchte Ihnen Mr. Jason Hunter noch ein paar Worte mit auf den Weg geben. Jason, bring da ruckus!

"Roughneck, Inspectah Deck's on the set / The Rebel, I make more noise than heavy metal!"

Danke, Jason. Aber war das jetzt eine Ankündigung, eine Drohung oder ein Versprechen?

Na, sowohl, als auch - als auch! Vor allem aber handelt es sich bei den Zeilen, die Inspectah Deck da mit der ersten Wu-Tang-Single "Protect Ya Neck" in die Runde blökt, um eine Prophezeiung. Einen Fünf-Jahres-Masterplan hat Strippenzieher RZA ersonnen, um mit seinem Clan die Weltherrschaft zu übernehmen, und dafür machte er einfach mal alles anders als all die anderen Kinder. Gleich mit dem ersten Lebenszeichen, "Enter The Wu-Tang (36 Chambers)" brachte er den Clan in da front.

Statt sich auf zwei, drei oder noch halbwegs vernünftige vier Rapper zu konzentrieren, versammelte er völlig bekloppte neun (!) Riesenegos, die um die Aufmerksamkeit des Publikums stritten. Statt Solo-Karrieren aufzubauen und die dann etablierten Künstler irgendwann vor einen gemeinsamen Karren zu spannen, formierte er die Supergroup zuerst, und die entpuppte sich wahrlich als nuthin da fuck wit.

Der Wu war schon eine Marke, als es gerade erst losging, der Mix aus Brachialgewalten am Mic und Genie an den Reglern, gewürzt mit Soul-Samples und Kung-Fu-Mysterium, alles gebrandet mit dem ikonischen Fledermaus-Logo: von Beginn an absolut unverwechselbar.

Can it be all so simple? Scheint so. Auch drei Dekaden, nachdem diese Crew die Tore der 36 Chambers nicht nur aufgestoßen, sondern eingetreten, zermalmt und die traurigen Reste in der Pfeife geraucht hat, laufen die Dialoge, dieses Album betreffend, immer noch nach folgendem Muster ab:

"You know what I wanna hear, right?"
"Whatchu wanna hear?"
"I wanna hear that Wu-Tang joint."
"Wu-Tang again?"
"Ah, yeah, again and again."

Apropos again: Ja, wir drehen die versprochene zweite Runde und beleuchten nochmal 100 Wu-Alben, diesmal die Seiten-, Neben- und sonstwie affiliierten Projekte. Der 30. Geburtstag dieses ikonischen Albums liefert doch wahrhaftig den besten Aufhänger dafür, ne? Der wäre am (ohnehin höchst geschichtsträchtigen) 9. November, also ... protect ya neck!

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