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Kyuss - "Welcome To Sky Valley"

"Ich weiß, es existiert bei Kyuss-Fans da draußen diese romantisierte Vorstellung, dass wir alle Brüder sind, unter Palmen in der Wüste Dope rauchen und tagtäglich die Kyuss-Reunion planen, aber das ist Bullshit", erzählte uns Drummer Brant Bjork im Jahr 2007 gut gelaunt im Interview. Nur an seinen leuchtenden Augen konnte man erkennen, dass er es noch sehr genoss, für den Sound seiner rebellischen Jugendjahre auch zwölf Jahre nach der Kyuss-Trennung noch verehrt zu werden.

Genau vier Jahre nach unserem Gespräch ergab er sich der Sehnsucht der sich stetig vergrößernden Wüstenrock-Fangemeinde und ging mit Sänger John Garcia und Nick Oliveri zumindest mit 75 Prozent der Besetzung als Kyuss Lives! auf Tournee.

Die 90er Jahre waren ganz sicher nicht arm an harten Gitarrenbands, woher also stammt dieser besondere Status von Kyuss, die noch dazu nicht annähernd so etwas wie einen Hit vorzuweisen hatten? Sicherlich hielt der Erfolg von Josh Hommes Folgeband Queens Of The Stone Age die Flamme am Lodern. Doch man muss die Urgewalt der Band nicht live erlebt haben, um sich gleich vom Opener auf "Welcome To Sky Valley" elektrisieren zu lassen. In "Gardenia", von Bjork geschrieben, brät Homme sein Riff einem immensen Hummelschwarm gleich durch die Boxen, Bjork rast auf der Snare daher, den schweren Bass von Scott Reeder im Schlepptau. Wie ein lang anhaltendes Donnergrollen breitet sich der Song aus, nützt zwei, drei Akkordwechsel für einen leichten Refrain, bevor er wieder in diesen hypnotischen Groove zurückfällt.

Es folgen neun weitere orgastische Momente mit vier Ausnahmemusikern. Selbst wenn es das letzte Album im Lebenswerk des Josh Homme gewesen wäre, sein Platz in der Legenden- und Mythenbildung des Rock war ihm und Kyuss schon nach der letzten verklungenen Note in "Whitewater" gewiss.

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Kyuss - "Welcome To Sky Valley"*

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Zum Glück war nicht alles Eurodance: Grunge feierte die letzte große Party, Punk ein Revival, und über allem dämmerte die G-Funk-Ära herauf.

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