Tool - "Lateralus"
Mitten in den Garage Rock- und Nu Metal-Hype des jungen Jahrtausends fällt "Lateralus" wie ein Sprengsatz. Fünf Jahre nichts Neues veröffentlichen, für damalige Verhältnisse ein Luxus, den sich maximal 70er Jahre-Rockdinos erlauben dürfen. Tool, wie immer, didn't give a fuck und präsentieren einen Progbrocken, der trotz der gewohnten, samtweich in 11/8-Takten aufgehenden Mucker-Angeberei eine bis dato ungeahnte Melodiösität aufzeigt und sämtliche Skeptiker aka "Aenima"-Die-Hards vollends befriedigt.
Angeführt vom Standout-Track "Schism", der später bei den Grammy Awards mal eben Slayer, Black Sabbath, System Of A Down und Slipknot auf die Plätze verweist, vertrauen Tool ihrem Erfolgsrezept aus hypnotischen Acht-Minuten-Songs voller Schmerz, Aggression und Dynamik und hieven so ihr eigenes Genre auf ein neues Level. Textlich steigt Maynard James Keenan noch ein paar Stufen tiefer in die Abgründe der menschlichen Psyche hinunter, thematisiert Leid, Narzissmus und Liebe in so verschlüsselten wie ergreifenden Textzeilen. Ein homogenes Werk, an das "10.000 Days" fünf Jahre später nicht mehr heranreichte. Aber dann kam ja noch "Fear Inoculum".
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