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Eminem - "The Eminem Show"

Mit "The Marshall Mathers LP" hatte Eminem seiner da noch kurzen Diskografie zwei Jahre zuvor bereits die Krone aufgesetzt, die Rohrkrepierer und mittelspannenden Lorbeeren-Verwaltungs-Akte folgten erst später. Als 2002 der Vorhang für "The Eminem Show" aufging, präsentierte sich der Mann, der sich irgendwann mit Fug und Recht selbst zum Rap God krönen sollte, jedenfalls in Bestform. Sein frisch gegründetes Label Shady Records bot ihm die geeignete Bühne für eine wahrhaftig aberwitzige Performance.

Abgesehen davon, dass Eminem (um das Offensichtliche auch einmal niedergeschrieben zu haben) ein hölleguter Rapper ist, legt er regelmäßig einen atemberaubenden Drahtseilakt hin, zwischen Witz und Wahrheit, über gähnende persönliche Abgründe hinweg. Darüber, wo in seinen Lyrics die Realität endet und überspannte Fiktion anfängt, ist ausufernd spekuliert worden. Mr. Mathers packt derlei Überlegungen in denselben Sack, in den er zuvor bereits etliche Politiker*innen, das ganze dreckige Musikgeschäft und seine Gepflogenheiten, ein gutes Dutzend (namentlich genannter) Kollegen und natürlich seine Mutter gestopft hat, um dann wie von Sinnen drauf einzuprügeln. Wird schon die Richtigen treffen.

Zweifellos gerät das verbale Massaker ungeheuer unterhaltsam. Ob "The Eminem Show" tatsächlich als Eminems gelungenste Platte durchgeht, darüber lässt sich unter Fans hervorragend streiten. Den kommerziellen Erfolg können ihm jedoch noch nicht einmal seine entschlossensten Gegner absprechen, der ist nämlich hervorragend belegt: Kein anderes Album hat sich im Jahr 2002 häufiger verkauft als dieses hier.

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